stocksDIGITAL |
06.11.2013 16:02:58
|
Grausige Quartalszahlen
US-Banken und Europas Institute leiden unter einem sehr schwachen Anleihenhandel. Schuld daran ist vor allem das schwächelnde Investment Banking.
Schuld daran ist vor allem das schwächelnde Investment Banking. Das mag auf den ersten Blick überraschen, da der Aktienhandel aufgrund der haussierenden Börsen gut gelaufen ist. Die Schwachstelle liegt in den zum Teil deutlich rückläufigen Einnahmen aus den Fixed-Income-Sparten (Fixed Income und Currencies und Commodities, kurz FICC), in denen der Handel mit festverzinslichen Wertpapieren gebündelt ist. Die Ursache hierfür liegt vor allem in den USA. Dort hat die Notenbank Fed das von allen erwartete Tapering, also die Reduzierung der Anleihenkäufe, bis auf Weiteres verschoben. Die Ungewissheit, wie es an der Zinsfront weitergehen wird, hat die Kunden der Banken bei Fixed-Income-Investments zurückhaltend werden lassen.
Rückläufige Fixed-Income-Einnahmen
Die Analysten von Goldman Sachs haben in einer Studie festgehalten, dass genau dieser Punkt bereits die Spartenergebnisse der grossen US-Insti- tute belastet hat. Deren FICC-Einnahmen gingen im abgelaufenen Quartal um durchschnittlich 21 Prozent zurück. Entsprechend negativ fielen die Goldman-Sachs-Prognosen für europäische Institute aus. Den stärksten Einbruch erwarteten die Analysten bei der Deutschen Bank. Sie schätzten die FICC-Einnahmen des Instituts im dritten Quartal auf 1,40 Milliarden Euro, was im Vergleich mit dem Vorquartal einem Minus von 43 Prozent entsprochen hätte. Es kam noch schlimmer. Tatsächlich brachen die Erlöse hier um 48 Prozent auf 1,29 Milliarden Euro ein.
Enttäuschende Daten auch aus Zürich
Unerwartet starke Einbussen beim Handel mit Anleihen verzeichnete auch die Credit Suisse. Hier reduzierten sich die Einnahmen im Jahresvergleich um 42 Prozent auf 833 Millionen Franken. Die Analysten von Goldman Sachs hatten ein deutlich geringeres Minus von 31 Prozent vorausgesagt. Last, but not least, enttäuschte auch die UBS. Hier rechneten die Experten mit einem Rückgang der FICC-Einnahmen um 20 Prozent, in Wirklichkeit sackten sie um 25 Prozent auf 312 Millionen Franken ab.
Das war allerdings nur ein Grund, warum die UBS-Aktie am Tag der Berichterstattung um fast 8 Prozent eingebrochen ist. Infolge hoher Strafzahlungen ist der Vorsteuergewinn des Instituts im Vergleich zum Vorquartal um zwei Drittel auf 356 Millionen Franken eingebrochen. Darüber hinaus musste das Management wegen neuen Auflagen das angepeilte Ziel einer Eigenkapitalrendite von 15 Prozent um mindestens ein Jahr verschieben. Trotzdem hält Goldman Sachs an der «Conviction-Buy»-Bewertung für die UBS fest. Lediglich das Kursziel wurde von 25.90 auf 25.10 Franken zurückgenommen. Als ähnlich aussichtsreich bewerten die Analysten in Europa nur noch den französischen Branchenprimus BNP Paribas. Die Anleger sollten aber derzeit bei europäischen Bankaktien Vorsicht walten lassen. (ci)
Jeden Freitag bringt der kostenlose Newsletter stocksDIGITAL Anlagetipps und Anlagestrategien auf den Punkt. Kurz. Konkret. Interaktiv. Egal ob Einzeltitel, Fonds, ETF oder strukturierte Produkte: Wir analysieren und fassen alles leicht verständlich in einem PDF mit vielen interaktiven Links zusammen. Hier kostenlos downladen.
Weitere Links:
Meistgelesene Nachrichten
Börse aktuell - Live Ticker
Trump verschiebt Inkrafttreten neuer Zölle : Schweizer Markt feiertagsbedingt geschlossen - SMI kann nicht reagieren -- DAX mit schwachem August-Start -- Verluste an den Börsen in AsienAm heimischen Aktienmarkt findet heute feiertagsbedingt kein Handel statt. Der deutsche Aktienmarkt zeogt sich mit Verlusten. In Fernost dominieren am Freitag die Verkäufer.
Top-Rankings
finanzen.net News
Datum | Titel |
---|---|
{{ARTIKEL.NEWS.HEAD.DATUM | date : "HH:mm" }}
|
{{ARTIKEL.NEWS.BODY.TITEL}} |