Negative Aussichten |
03.04.2018 12:01:04
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Trader wetten vermehrt gegen Tesla-Anleihen
Produktionsengpässe, Personalnot, finanzielle Verluste in Millionenhöhe. Tesla verliert in Anlegerkreisen zunehmend das Vertrauen. Immer mehr Trader wetten massiv gegen Tesla-Anleihen.
Enorme Profite durch Short-Verkäufe
Dies äußerte Wirtschaftsexperte Samuel Pierson des Analyse- und Informationsunternehmens IHS Markit in einer Mitteilung am Montag. "Short-Verkäufe der liquidesten Tesla-Anleihe haben seit Jahresbeginn 2018 einen ordentlichen Gewinn gemacht". Die Short-Verkäufer hätten ihren Verlust durch die Verkäufe noch nicht abgedeckt, woraus Pierson erschließt, dass sie eine Zinssenkung erwarten. Seinen Angaben zufolge seien 99 Prozent der verfügbaren Anleihen genutzt worden, um sie als Junk Bonds weiterzuverkaufen. Infolgedessen seien die Kosten für neue Short-Positionen so hoch gestiegen wie noch nie zuvor. Die Wetten auf einen möglichen Preisverfall der Tesla-Anleihen hätten zu einer großen Nachfrage nach Short-Positionen geführt, die Tesla einen Schuldenberg in Höhe von 261 Millionen US-Dollar bescheren.
Als Short-Verkäufe werden Kaufabwicklungen bezeichnet, im Rahmen derer Trader ausgeliehene Wertpapiere oder Anleihen in der Hoffnung verkaufen, dass sie an Wert verlieren, um sie am Ende für einen günstigeren Preis wieder zurückzukaufen. Die sich ergebende Differenz zwischen Verkaufs- und Einkaufspreis macht den Gewinn oder Verlust dieser Short-Verkäufe aus.
Niedrige Kreditwürdigkeit
Erst im vergangenen Jahr brachte Tesla erste Firmenanleihen auf den Markt, über die 1,5 Milliarden US-Dollar eingesammelt werden sollten, was dem Unternehmen auch gelang. Der Wert dieser Junk Bonds sank seitdem allerdings auf 0,93 Dollar in der vergangenen Woche. Das sei laut Angaben des IHS Markit der niedrigste Wert seit der Emission. Aufgrund der zahlreichen Probleme, mit denen Tesla derzeit konfrontiert ist, verlieh die Ratingagentur Standard & Poor's Tesla seit April 2017 die Bonitätsnote "B". Bei einer solchen Bewertung gelten die Anleihen als sehr spekulativ und es besteht nur eine geringe Wahrscheinlichkeit langfristiger Zinszahlungen. Moody's senkte die Bewertung von Teslas Kreditwürdigkeit am Dienstag sogar auf Caa1, was auf ein erhebliches Risiko hindeutet.
Auch das Interesse an Tesla-Aktien soll den Angaben des IHS zufolge um 17,9 Prozent abgenommen haben. Tesla nähere sich derzeit einer Kreuzung. "Die niedrige Nachfrage nach Tesla-Aktien, die sich im jüngsten Abverkauf der Wertpapiere wiederspiegelt sowie die geringe Nachfrage nach Anleihen, indem von dem vorhandenen Angebot Gebrauch gemacht wird, lassen darauf schließen, dass Trader nur noch darauf warten, dass der Wert der Anleihen sinkt, bevor sie beginnen, sich abzusichern", so Pierson.
Redaktion finanzen.ch
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