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China im Fokus 14.09.2024 23:01:00

Lithium, Kupfer & Co. stürzen ab - Ursachen im Fokus

Lithium, Kupfer & Co. stürzen ab - Ursachen im Fokus

Die Preise wichtiger Industrie- und Batteriemetalle sind in den letzten Monaten teils zweistellige eingebrochen. Was steckt dahinter - und noch wichtiger: Wie geht es weiter?

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Kupferpreis
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• Preise für Kupfer, Nickel & Co. zuletzt deutlich rückläufig
• Märkte von Überangebot gezeichnet
• IEA prognostiziert langfristig starke Nachfrage

Der Aufbau enormer Überkapazitäten hat dazu geführt, dass Metallpreise in den letzten drei Monaten deutlich an Wert eingebüsst haben: Bei Kupfer war es ein Rückgang um fast sieben Prozent, bei Nickel, Kobalt und Lithiumkarbonat war der Wertverlust sogar zweistellig. Hintergrund ist ein Überangebot an den Märkten, für das laut dem "Handelsblatt" auf die ein oder andere Weise jeweils China mitverantwortlich ist.

Grundsätzlich ist das Reich der Mitte der weltweit bedeutendste Nachfrager nach Industriemetallen. Kein Wunder also, dass sich die derzeitige schwächelnde chinesische Wirtschaft negativ auf die Metallpreise auswirkt.

Die Ursachen im Einzelnen

Der Kupferpreis etwa wird durch die anhaltende Krise im chinesischen Immobiliensektor belastet. Nach Handelsblatt-Angaben macht dieser nämlich rund 25 Prozent der Kupfernachfrage des Landes aus, doch derzeit hält man sich dort mit neuen Bauprojekten noch sehr zurück. Zudem habe die Immobilienkrise Auswirkungen auf Infrastrukturprojekte, auf die weitere rund 15 Prozent der chinesischen Kupfernachfrage entfallen: Weil Immobilienentwickler nun weniger Landnutzungsrechte erwerben, fehlen den lokalen Regierungen wiederum die finanziellen Mittel für Infrastrukturprojekte. Angesichts dieser Entwicklungen zeichne sich nun auf dem Kupfermarkt ein Überangebot ab.

Daneben steigen auch bei Nickel die Lagerbestände an der Londoner Metallbörse. Dass es trotz eines durch die Energiewende angestossenen Nachfragewachstums zu einem Überangebot kommt hänge damit zusammen, dass Indonesien - das Land mit dem weltgrössten Nickelvorkommen - seine Produktion stark ausweite. Dies gelänge vor allem mit der Unterstützung chinesischer Unternehmen.

Ein Überangebot gebe es auch bei Kobalt. Da dieses in Batterien für Elektroautos eingesetzt wird, habe China massiv in den Abbau dieses Metalls investiert. Doch nach Angaben des "Handelsblatt" habe sich das Nachfragewachstum zuletzt abgeschwächt, weil Autokonzerne inzwischen zunehmend auf kobaltfreie Batterien setzen.

Ganz ähnlich das Bild bei Lithium. Nachdem Batteriehersteller in den Boomjahren 2017 bis 2022 grosse Lagerbestände aufgebaut haben, wollen sie diese nun abbauen. Insbesondere da die Nachfrage nach E-Autos derzeit deutlich schwächelt.

IEA erwartet dennoch Preissteigerungen

Trotz des aktuellen Überangebots könnte es längerfristig zu einer Erholung der Metallpreise kommen. Dafür spricht zumindest die Nachfrageprognose der Internationalen Energieagentur (IEA). Demnach wird der verstärkte Einsatz sauberer Energietechnologien die Nachfrage nach kritischen Rohstoffen in den nächsten Jahren stark antrieben. Laut der IEA-Analyse können die derzeit geplanten Projekte zukünftig gerade einmal 70 Prozent des Kupfer- sowie 50 Prozent des Lithiumbedarfs im Jahr 2035 decken, wenn die Länder weltweit ihre nationalen Klimaziele erreichen. Dies dürfte wiederum die Preise in die Höhe trieben.

Märkte für andere Mineralien wie Nickel und Kobalt sind nach Ansicht der IEA ausgeglichener - vorausgesetzt, die Projekte verlaufen planmässig. Jedoch sehen die Experten in der starken Dominanz Chinas stärkere geopolitische Risiken.

Redaktion finanzen.ch

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