Börsenindikator |
14.10.2025 03:28:55
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Trends erkennen mit der 200-Tage-Linie - so funktioniert der Klassiker der Charttechnik

Die 200-Tage-Linie gilt als einer der wichtigsten Indikatoren der Chartanalyse - sie hilft, langfristige Trends zu erkennen und Wendepunkte frühzeitig zu deuten.
• Kreuzungspunkte markieren Todeskreuz und goldenes Kreuz
• Unterschied zum EMA
Was ist die 200-Tage-Linie
Die 200-Tage-Linie - auch bekannt als gleitender Durchschnitt oder Moving Average (SMA) - gehört zu den wichtigsten Werkzeugen der Charttechnik. Sie dient dazu, kurzfristige Kursschwankungen zu glätten und so langfristige Trends besser sichtbar zu machen. Grundlage ist der Durchschnitt der Schlusskurse der letzten 200 Handelstage: Mit jedem neuen Tag wird der älteste Wert ersetzt, wodurch sich eine "gleitende" Linie ergibt, die dem Kursverlauf folgt.
Analysten und Trader nutzen den 200-Tage-SMA vor allem, um die langfristige Marktrichtung zu bestimmen. Liegt der Kurs über der Linie, gilt der Markt als im Aufwärtstrend - notiert er darunter, deutet das auf einen Abwärtstrend hin. Zudem fungiert die Linie häufig als Unterstützungs- oder Widerstandsniveau: Kurse prallen oft daran ab oder durchbrechen sie als Signal für Trendwechsel.
Häufig wird die 200-Tage-Linie mit kurzfristigeren Durchschnitten, etwa dem 50-Tage-SMA, kombiniert. Der Abstand zwischen den Linien zeigt die Trendstärke: Je weiter sie auseinanderliegen, desto kräftiger der Trend - nähern sie sich an, schwächt sich die Dynamik ab.
So kann man die 200-Tage-Linie nutzen
Besonders nützlich ist der Indikator in Kombination mit Stop-Loss-Strategien, wie t-online erklärt. Anleger können automatische Verkaufsaufträge auslösen, sobald der Kurs die 200-Tage-Linie deutlich nach unten durchbricht. Bei sehr volatilen Aktien sollte jedoch ein gewisser Puffer eingeplant werden, da kurzfristige Schwankungen sonst zu voreiligen Verkäufen führen könnten.
Darüber hinaus eignet sich die Linie, um Aktien derselben Branche zu vergleichen und günstige Einstiegschancen zu erkennen - etwa wenn ein Kurs unter die Linie fällt, obwohl die Fundamentaldaten weiter überzeugen.
Jedoch liefert die 200-Tage-Linie nicht immer klare Signale: In extremen Marktphasen oder bei stark schwankenden Werten verliert sie an Aussagekraft. Richtig eingesetzt, bleibt sie aber ein wertvolles Hilfsmittel, um Trends frühzeitig zu erkennen und emotionale Fehlentscheidungen an der Börse zu vermeiden.
Zusammenhang mit Todeskreuz und goldenem Kreuz
In der Chartanalyse spielen zudem die Kreuzungspunkte der gleitenden Durchschnitte eine wichtige Rolle, wie Investopedia erklärt. Wenn der 50-Tage-Durchschnitt (kurzfristiger Trend) die 200-Tage-Linie (langfristiger Trend) von oben nach unten durchbricht, spricht man vom "Todeskreuz". Dieses Signal gilt als Warnzeichen für einen möglichen Bärenmarkt oder eine bevorstehende Korrekturphase.
Das Gegenteil, das sogenannte "Goldene Kreuz", entsteht, wenn der 50-Tage-Durchschnitt die 200-Tage-Linie von unten nach oben kreuzt. Dieses Muster deutet auf einen Trendwechsel nach oben hin und wird als bullishes Signal gewertet - ein Hinweis darauf, dass die Kurse weiter steigen könnten.
Beide Formationen werden besonders häufig bei grossen Indizes wie dem DAX oder S&P 500 beobachtet, da sie langfristige Trendwenden markieren können. Anleger nutzen sie daher als Orientierung, um Ein- oder Ausstiegszeitpunkte besser einzuschätzen.
SMA vs. EMA
Im Gegensatz zum SMA legt der exponentielle gleitende Durchschnitt (EMA) trotz ähnlicher Funktionsweise mehr Gewicht auf die jüngsten Kursbewegungen, so Investopedia weiter. Dadurch reagiert der EMA schneller auf aktuelle Marktveränderungen als der SMA und wird daher vor allem von kurzfristig orientierten Tradern bevorzugt.
Redaktion finanzen.ch
Dieser Text dient ausschliesslich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schliesst jegliche Regressansprüche aus.
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