Goldpreis
Sicherer Hafen |
16.08.2019 17:46:00
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Werden die Negativzinsen den Goldpreis auf bis zu 2'000 US-Dollar jagen?
Der Rohstoff Gold gilt in unsicheren Zeiten als sicherer Hafen für Anleger. Weltpolitisch gesehen ist die Lage an den Märkten derzeit alles andere als vertrauenserweckend. Kein Wunder, dass Gold momentan einen Lauf hat. Laut Analysten könnte der Preis auf bis zu 2'000 US-Dollar ansteigen.
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Jetzt informieren• Negativzinsen lassen das Edelmetall profitieren
• Lockerungspolitik sorgt für steigende Gold-Nachfrage
An den Märkten ist immer deutlicher Unsicherheit zu bemerken. Unsicherheit, die von geopolitischen Spannungen hervorgerufen wird. Vor allem der scheinbar schon ewig andauernde Zollstreit zwischen den zwei grossen Wirtschaftsmächten USA und China ängstigt viele Investoren, doch das sind bei Weitem nicht die einzigen Gegebenheiten, die Anleger verunsichern. In solchen Zeiten wächst am Markt der Wunsch nach mehr Sicherheit und weniger Risiko. Viele greifen dann zu Asset-Klassen, die sich in der Vergangenheit bewährt haben. Als die Nummer eins als sicherer Hafen gilt Gold. Das Edelmetall präsentiert sich derzeit sehr stark: Nachdem es Ende Mai die Marke von 1'300 US-Dollar durchbrach, zeigt sich der Goldpreis immer fester und fester. Mittlerweile hat der Rohstoff ausserdem die 1'500-US-Dollar-Marke durchbrechen können. Der Höhenflug muss sobald kein Ende haben: Analysten gehen davon aus, dass der Goldpreis in naher Zukunft auf 2'000 US-Dollar ansteigen könnte.
"Grösserer Appetit nach Edelmetallen"
So geht Daniel Ghali von TD Securities laut CNBC davon aus, dass der Goldpreis auf diese Höhe ansteigen könne. "Wir glauben, dass Gold auf dem Weg noch weiter nach oben ist", erklärte der Analyst. Als Grund dafür nennt er die "unkonventionellen politischen Linien". "In den nächsten Jahren, wenn die Wahrscheinlichkeit von unkonventionellen politischen Linien immer mehr zur Realität wird, kann ich mir vorstellen, dass Gold auf einen Wert von 2'000 US-Dollar ansteigt."
Dass Gold sich antizyklisch zu risikoreicheren Assets verhält - sprich dann steigt, wenn die anderen an Wert verlieren und dann an Wert verliert, wenn die Risiko-Assets zugewinnen - hat sich erst diese Woche wieder gezeigt. Nachdem US-Präsident Donald Trump die Verschiebung weiterer US-Zölle auf chinesische Produkte auf Dezember bekanntgab, stiegen risikoreichere Anlageklassen wieder an.
Doch nicht nur die politischen Spannungen, auch die Finanzpolitik der Zentralbanken haben einen immensen Einfluss auf die Entwicklung des Goldpreises. In Zeiten des Negativzinses, in denen sogar langjährige Staatsanleihen keinen Gewinn mehr abwerfen, verlagert sich der Anleger-Wunsch nach einer sicheren Anlageklasse wieder mehr zu risikofreien Assets, wie eben Gold. "Der wachsende Haufen von negativ verzinslichten Schuldtiteln führt schlussendlich zu einem grösseren Appetit nach Edelmetallen", meint auch Ghali.
Lockere Zinspolitik hält Kaufofferte auf Gold aufrecht
Auch Michael Widmer, Metallstratege bei der Bank of America Merrill Lynch, teilt die Meinung, dass die Negativzinsen den Run von Gold zu höheren Sphären beflügeln. 14 Milliarden US-Dollar in negativ verzinslichen Schuldtiteln hätten erst kürzlich den Goldpreis gestützt. Da er davon ausgeht, dass die Zinspolitik noch weiter gelockert wird, "wird die Dynamik wahrscheinlich eine Kaufofferte für das gelbe Metall aufrechterhalten".
Widmer sieht das Edelmetall ebenfalls bei 2'000 US-Dollar: Zwar hätten sie einen konservativen Ausblick von 1'500 US-Dollar pro Feinunze, doch sollte die Lockerungspolitik der Zentralbanken noch aggressiver werden und ein Sell-Off stattfinden, "sehen wir die Reichweite von Gold gegen 2.000 US-Dollar pro Feinunze gehen".
Wie sich der Goldpreis und die geopolitischen Faktoren in naher Zukunft entwickeln, kann niemand vorhersagen. Doch dass die Beliebtheit des goldenen Edelmetalls ansteigt, sobald schlechte Stimmung auf die Märkte drückt, hat sich in der Vergangenheit oft bewiesen. Ob Gold es tatsächlich schaffen könnte, über sein Allzeithoch von September 2011 von 1'920 US-Dollar hinauszuschiessen, bleibt aber abzuwarten.
Redaktion finanzen.ch
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