Zurück geht es hier Grüezi! Sie wurden auf finanzen.ch, unser Portal für Schweizer Anleger, weitergeleitet.  Zurück geht es hier.
Video-Interview 25.04.2016 12:40:00

«Billiges Geld hält Zombie-Unternehmen am Leben»

Die EZB hält ihren Leitzins auf Rekordtief, die US-Notenbank erhöht nur im Schildkrötentempo. JP Morgan-Marktstratege Tilmann Galler bemängelt die Politik des billigen Geldes. Diese führe zu tieferer Produktivität.

Von Andrea Marthaler

Die Situation ist absurd: Staatsobligationen seien die beste Anlage im ersten Quartal dieses Jahres gewesen, sagt Tilmann Galler, Marktstratege bei JP Morgen. Teils starke Abschläge waren dagegen bei risikobehafteten Anlagen zu verbuchen. «Wir müssen uns mit tieferen Renditen auseinandersetzen», sagt Galler.

Den Grund für diese Entwicklung ortet Galler bei der Notenbank-Politik: «Die Politik des billigen Geldes hält Zombie-Unternehmen und Zombie-Volkswirtschaften am Leben.» So können Firmen trotz struktureller Schwächen weiter existieren, mit der Folge, dass die Produktivität in der Weltwirtschaft seit der Finanzkrise abnehme.

Zinsdivergenz zwischen Europa und Übersee

In Europa wird sich das so bald auch nicht ändern. Die Europäische Zentralbank beliess letzten Donnerstag den Leitzins auf rekordtiefen null Prozent. «Die Zinsen dürften für längere Zeit auf dem aktuellen oder sogar auf einem niedrigeren Niveau bleiben», sagte EZB-Präsident Mario Draghi bei der Pressekonferenz zum jüngsten Zinsentscheid der Notenbank. Man sei zudem bereit, die Geldschleusen, falls notwendig, weiter zu öffnen.

In den USA dagegen werden die Zügel angezogen - wenngleich nur langsam. Das ergibt eine immer stärkere Zinsdivergenz zwischen den USA sowie Europa und Japan. Das könnte problematisch sein. «Die Investoren haben allerdings eine noch grössere Differenz erwartet, als nun eingetroffen ist», sagt Galler. Deshalb seien die Ausschläge an den Märkten diesbezüglich nicht so extrem, wie ursprünglich befürchtet wurde.

«Schildkrötentempo» der Fed

Aufgrund des «Schildkrötentempos», mit dem die US-Notenbank bei der Zinserhöhung voranschreitet, erwartet Galler auch nicht mehr viel von der Fed in diesem Jahr. Mit maximal zwei Zinsschritten rechnet der Marktstratege 2016. Wieso die Fed bei der Zinserhöhung derart vorsichtig ist und welche Auswirkungen höhere Zinsen auf die US-Wirtschaft, aber auch auf Europa haben, das erklärt Galler im Video-Interview.

Weitere Links:

finanzen.net News

Datum Titel
{{ARTIKEL.NEWS.HEAD.DATUM | date : "HH:mm" }}
{{ARTIKEL.NEWS.BODY.TITEL}}

Nachrichten

  • Nachrichten zu Zinsen
  • Alle Nachrichten