Interview |
20.01.2025 11:57:00
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EZB-Direktorin Schnabel sieht Chancen auf noch tiefere Zinsen
Die Europäische Zentralbank (EZB) kann ihre Zinsen nach Aussage von EZB-Direktorin Isabel Schnabel weiter senken, wenn die Inflationsentwicklung wie von der EZB erwartet verläuft.
Ob das Inflationsziel von knapp 2,0 Prozent wie geplant in diesem Jahr erreicht wird, hängt Schnabel zufolge davon ab, was mit der Dienstleistungsinflation passiert. "Was wir prognostizieren ist, dass das in diesem Jahr deutlich nach unten geht. Das hängt sehr stark davon ab, wie sich die Löhne entwickeln", sagte sie. Die EZB gehe jetzt davon aus, dass die Inflation wegen der schwächeren Wirtschaft sinken werde, und dass dann auch die Löhne langsamer wachsen würden. "Das sollte dann dazu führen, dass auch die Dienstleistungsinflation nach unten kommt und unsere Gesamtinflation dann in Richtung 2 Prozent geht. Da sind wir relativ optimistisch."
Die nächste Zinsentscheidung steht am 30. Januar an. Analysten rechnen überwiegend mit einer weiteren Zinssenkung um 25 Basispunkte auf 2,75 Prozent. Die nächsten Verbraucherpreisdaten für den Euroraum werden erst am 3. Februar veröffentlicht, Daten aus Deutschland kommen am 31. Januar.
Schnabel versuchte aber auch, Zinssenkungsfantasien einzudämmen. Sie wies darauf hin, dass "nach den kräftigen Zinssenkungen, die wir ja schon hatten in den letzten Monaten, wir jetzt immer näher an diesen Punkt kommen, wo wir dann schon genauer hingucken müssen, ob und wie weit wir die Zinsen noch weiter senken können."
Holzmann: EZB-Zinssenkung nächste Woche keine ausgemachte Sache
Eine Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) in der nächsten Woche ist aus Sicht von EZB-Ratsmitglied Robert Holzmann nicht sicher. "Die Zinsen zu senken, wenn die Inflation schneller als erwartet steigt und sei es auch nur vorübergehend, birgt das Risiko eines Glaubwürdigkeitsverlusts", sagte Holzmann Politico, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Er gehe in die Diskussion über eine Zinssenkung unvoreingenommen, sagte Holzmann weiter, aber: "Eine Senkung ist für mich überhaupt keine ausgemachte Sache."
Die nächste Zinsentscheidung steht am 30. Januar an. Analysten rechnen überwiegend mit einer weiteren Zinssenkung um 25 Basispunkte auf 2,75 Prozent. Die nächsten Verbraucherpreisdaten für den Euroraum werden erst am 3. Februar veröffentlicht. Im Dezember waren die Verbraucherpreise mit einer Jahresrate von 2,4 Prozent gestiegen, im November um 2,2 Prozent, Oktober um 2,0 Prozent und im September um 1,7 Prozent. Die EZB rechnet damit, dass die Inflation im Jahresverlauf auf 2,0 Prozent sinken wird.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
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(END) Dow Jones Newswires
January 20, 2025 05:47 ET (10:47 GMT)
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