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Zuversicht 19.09.2024 18:04:00

Frankenaufwertung und Zinspolitik: Diese Massnahmen der SNB erwartet ein Experte bis 2025

Frankenaufwertung und Zinspolitik: Diese Massnahmen der SNB erwartet ein Experte bis 2025

Bis Sommer 2025 werden in der Schweiz drei weitere Zinssenkungen der SNB erwartet. Diese seien notwendig, um den Aufwertungsdruck auf den Schweizer Franken zu begrenzen und die Wirtschaft zu stützen, meint ein Chefökonom der Bank J. Safra Sarasin.

Schweizerische Nationalbank
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• Sarasin-Chefökonom äussert sich zur wirtschaftlichen Lage, Zinspolitk & Co.
• Drei Zinssenkungen bis Sommer 2025 erwartet
• Aufwertungsdruck des Franken muss begrenzt werden

Karsten Junius, Chefökonom bei der Bank J. Safra Sarasin, hat sich kürzlich mit cash.ch über Aktienmärkte, die wirtschaftlichen Aussichten der Schweiz, Leitzinsen & Co. unterhalten. Aktuell herrsche weitestgehend Ruhe an den Aktienmärkten - die weltweiten Aktienmärkte hätten zuletzt Anzeichen von Stabilität gezeigt und die USA befänden sich in einem "Soft landing"-Szenario.

Zuversicht auch für 2025

Für die Schweizer Börse - wie auch andere Börsen der Welt - dürfte es vor diesem Hintergrund stetig nach oben gehen, sofern sich die Unternehmensgewinne moderat entwickelten, erklärte der Chefökonom der Schweizer Bank. So sieht Junius den Schweizer Leitindex SMI am Ende dieses Jahres bei rund 12’800 Punkten und damit fast sieben Prozent über seinem aktuellen Niveau (Stand: Schlusskurs vom 17. September 2024).

Auch für 2025 zeigt sich der Chefökonom zuversichtlich, obgleich er mehr Gegenwind von Wechselkursen prognostiziert, wie er im Interview weiter ausführte. Während sich der Schweizer Aktienmarkt weiterhin defensiv und stabil präsentierten dürfte, könnte die Volatilität etwa in den USA aufgrund von KI & Co. wohl etwas höher ausfallen.

Zinspolitik der SNB

Am 26. September steht in der Schweiz nun der nächste Zinsentscheid an. Der Sarasin-Experte erwartet nicht nur an diesem Tag eine Senkung der Leitzinsen durch die Schweizerische Nationalbank (SNB), sondern noch zwei weitere im Laufe des Jahres. Als Gründe nannte Junius im Interview einen geringen inländischen Preisdruck, aber auch erwartete Zinssenkungen bei EZB und Fed. Dadurch werde sich die Zinsdifferenz zum Schweizer Franken verringern, was in der Vergangenheit immer dazu geführt habe, dass der Franken tendenziell stärker wurde. Weitere Zinssenkungen seien daher notwendig, um den Aufwertungsdruck des Schweizer Franken zu begrenzen.

Derzeit sei der Franken fair bewertet, mittelfristig werde es Junius zufolge aber eine leichte Aufwertung geben - auch aufgrund anstehender Zinssenkungen in den USA und der Eurozone. Die Nationalbank wird laut seiner Einschätzung nur begrenzt in der Lage sein, diesen Aufwertungsdruck zu stoppen. Bis zum Ende des nächsten Jahres sei dementsprechend ein Kursziel von 0,92 Euro zum Franken realistisch. Sollte der Franken allerdings stärker aufwerten, könnte die SNB gezwungen sein, Deviseninterventionen durchzuführen.

Strukturelle Probleme

Generell äusserte sich der Sarasin-Chefökonom kritisch zur Lage in der Eurozone, insbesondere in Deutschland und Frankreich. "Ich bin aktuell sehr froh, in der Schweiz zu sein und mich von der schlechten Stimmung und all den Strukturproblemen, die wir im Euro-Raum haben, nicht so stark zu beeinflussen", betonte er im Interview. Die strukturellen Probleme im Euroraum seien tief verwurzelt und würden die wirtschaftliche Entwicklung bremsen. Die politische und wirtschaftliche Unsicherheit dort trage ihm zufolge dazu bei, dass der Euro langfristig gegenüber dem Franken abwerte. "Der Euroraum kann sich keine starke Währung leisten. Das sehen wir auch in der Rückwärtsbetrachtung. In der langen Frist hat der Franken auch eine reale Aufwertung verkraften können, während der Euro in der langen Frist eine reale Abwertung hinnehmen musste. Das ist für die Kaufkraft der Bevölkerung im Euro-Raum nachteilig."

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Keystone,FABRICE COFFRINI/AFP/Getty Images

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