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Mario Draghi 02.10.2014 09:39:54

Kauft die EZB bald auch Staatsanleihen?

Investoren erwarten von der Europäischen Zentralbank ein gross angelegtes Programm zum Aufkauf von Wertpapieren. Mario Draghis Kurs ist aber umstritten, weil er heute tief in die Tasche greifen will.

Es wird ein Heimspiel. Und doch alles andere als leicht, wenn der Italiener Mario Draghi in Neapel heute die Öffentlichkeit Europas von seinen neuen Plänen überzeugen will. In der italienischen Stadt treffen sich die EZB-Räte. Die wirtschaftliche Lage im Währungsraum ist verfahren und die Euro-Zone nur hauchdünn von sinkenden Preisen entfernt. Bei gerade einmal 0,3 Prozent lag die Teuerung im September - weit weg vom erklärten Ziel von knapp zwei Prozent.

Inzwischen kommt hinzu, dass die Konjunktur offenbar deutlich angeschlagener ist als bislang befürchtet. Erst kürzlich senkte die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Wachstumserwartung. Einigen Ökonomen scheinen jedoch selbst die revidierten Zahlen noch immer zu optimistisch.

Vor umfangreichen Käufen von Staatsanleihen schreckt die EZB derzeit noch zurück, weil diese auch innerhalb der Institution umstritten sind. Je niedriger die Inflation und schwächer die Wirtschaft, desto eher wird ein solcher Schritt aber in den kommenden Monaten. Gut möglich ist, dass der Euro nach Draghis heutigem Auftritt dennoch weiter an Wert verliert. Dann könnte auch der Franken wieder in Richtung der Mindestgrenze der SNB steigen.

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