Keine Ausweitung |
17.03.2016 10:58:00
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SNB hält an ihrer expansiven Geldpolitik fest
Die SNB hat ihre seit der Aufhebung des Euro-Mindestkurses geltende Geldpolitik wie erwartet ein weiteres Mal bestätigt. Sie bleibt entsprechend "unverändert expansiv": Negativzins und Liborzielband verharren auf dem aktuellen Stand.
Die Nationalbank belässt das Zielband für den Dreimonats-Libor bei -1,25% bis -0,25% und den Zins auf Sichteinlagen bei ihr bei -0,75%, wie sie am Donnerstag anlässlich der jüngsten geldpolitischen Lagebeurteilung mitteilte. Der Franken ist in der Einschätzung der Währungshüter nämlich noch immer "deutlich überbewertet". Der Negativzins mache Anlagen in Franken aber weniger attraktiv. Gleichzeitig bleibe die Nationalbank am Devisenmarkt aktiv, um "bei Bedarf Einfluss auf die Wechselkursentwicklung zu nehmen".
Die Aussichten für die Weltwirtschaft hätten sich leicht verschlechtert und die Lage an den internationalen Finanzmärkten bleibe volatil, geben die Währungshüter weiter zu bedenken. Der Negativzins und die Bereitschaft der SNB zu Devisenmarktinterventionen dienten in diesem Umfeld dazu, den Druck auf den Franken zu verringern. Die Geldpolitik der SNB helfe so, die Preisentwicklung zu stabilisieren und die Wirtschaftsaktivität zu unterstützen.
TIEFERE ENERGIEPREISE BRINGEN KEINE STIMULIERUNG
Bezüglich Schweizer Konjunkturentwicklung im laufenden Jahr ist die SNB aufgrund der weltwirtschaftlichen Verlangsamung etwas pessimistischer geworden und rechnet neu lediglich noch mit einem realen BIP-Wachstum von rund +1 bis 1,5% (alte Prognose: "rund +1,5%"). Die Weltwirtschaft habe sich zu Beginn des Jahres in einer etwas schwächeren Verfassung gezeigt als noch an der Lagebeurteilung vom Dezember angenommen, so die SNB. Die globale Industriekonjunktur und der damit verbundene Welthandel seien schwunglos geblieben, was zu einem erneuten deutlichen Rückgang der Erdölpreise beigetragen habe.
Entgegen den Erwartungen der SNB haben die tiefen Energiepreise die Konsumausgaben der Haushalte in den meisten Ländern bisher "nur begrenzt stimuliert". Dagegen hätten sie sich negativ auf die Wachstumsaussichten der erdölproduzierenden Länder, einschliesslich der USA, ausgewirkt. "Diese Faktoren werden die Weltwirtschaft auch in den kommenden Monaten bremsen", glaubt die SNB-Spitze unter Präsident Thomas Jordan.
All dies führt dazu, dass die Nationalbank mit einer langsameren Erholung auch in der Schweiz rechnet. Die Wirtschaftsdynamik sei nicht breit abgestützt, heisst es dazu. Die Gewinnmargen vieler Unternehmen befänden sich immer noch unter Druck. Entsprechend blieben die Investitionsneigung und die Arbeitsnachfrage gedämpft, so dass die Arbeitslosenquote während der letzten Monate weiter leicht angestiegen sei.
Die Inflationsprognosen wurden gegenüber Dezember nochmals nach unten angepasst. Kurzfristig trage der weiter gefallene Ölpreis zum Rückgang der Inflation bei. Mittelfristig dämpften vor allem die global tiefe Teuerung und die schwächeren Aussichten für die Weltwirtschaft die Inflation, heisst es. Für 2016 wird die Inflation im Durchschnitt bei -0,8% nach -0,5% im Dezember und für 2017 bei +0,1% nach +0,3% gesehen. Die Nationalbank geht somit nach wie vor davon aus, dass die Inflation im kommenden Jahr wieder positive Werte erreichen wird. Erstmals hat sie mit +0,9% auch eine Prognose für 2018 gemacht.
SNB BLEIBT BEZÜGLICH IMMOBILIENMARKT WACHSAM
Da die extrem expansive Geldpolitik die Gefahr von Preisblasen nach sich zieht, gibt die SNB jeweils auch ihre Einschätzung zum Schweizer Immobilienmarkt. Die Tendenz zu einer abgeschwächten Dynamik habe sich in den letzten Quartalen bestätigt, meint sie dazu. Auch das Wachstum der Hypothekarvolumen habe weiter leicht abgenommen. Die Ungleichgewichte auf diesen Märkten seien aber weiterhin vorhanden. Daher werde die Nationalbank die Entwicklungen weiterhin aufmerksam beobachten und regelmässig prüfen, ob der antizyklische Kapitalpuffer angepasst werden müsse.
Der Franken hat auf die kaum überraschenden News nur wenig reagiert. Zum Euro wurde er ganz kurz etwas schwächer, notiert mit 1,0980 aktuell aber mehr oder weniger wieder gleich hoch wie vor dem Entscheid. Die meisten Analysen zeigten sich ob der heutigen News wenig überrascht. "Die SNB behält eine ruhige Hand. Gut so!", kommentiert etwa die VP Bank. Akuter Handlungsbedarf auf der Zinsseite bestehe angesichts des Wechselkurses zum Euro nicht. (awp)
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