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Geldpolitik gelockert 01.08.2019 10:54:00

US-Notenbank senkt Leitzins und beendet Bilanzverkleinerung vorfristig

US-Notenbank senkt Leitzins und beendet Bilanzverkleinerung vorfristig

Der Offenmarktausschuss FOMC der Federal Reserve hat seine Geldpolitik wie weithin erwartet gelockert.

Nach Mitteilung der Fed sinkt die Zielspanne der Fed Funds Rate um 25 Basispunkte auf 2,00 bis 2,25 Prozent. Darüber hinaus will die Fed die Verkleinerung ihrer Bilanz zwei Monate früher als bisher geplant beenden. Der Ausschuss äußerte sich nahezu unverändert über Wachstums- und Inflationsaussichten.

Einige Beobachter hatten im Vorfeld die Einschätzung geäußert, dass die Fed den Forderungen von US-Präsident Donald Trump nach einer Lockerung der Geldpolitik nachgeben würde. Trump hatte Fed-Chairman Jerome Powell zu einem "großen" Zinsschritt und einer sofortigen Beendigung der Bilanzverkleinerung aufgefordert. Acht FOMC-Mitglieder stimmten für die Zinssenkung, zwei - Esther George und Eric Rosengren - für unveränderte Zinsen.

Das Statement des FOMC war gegenüber dem von Juni kaum verändert. Zur Begründung der Zinsentscheidung heißt es darin: "Diese Maßnahme stützt die Auffassung des Ausschusses, dass eine anhaltende Expansion der Wirtschaftsaktivität, gute Arbeitsmarktbedingungen und Inflationsraten in der Nähe des symmetrischen Zielwerts von 2 Prozent zwar das wahrscheinlichstes Szenario sind, die Unsicherheiten für den Ausblick aber fortbestehen." Im Juni war von erhöhten Risiken die Rede gewesen.

Der Ausschuss will bei der Festlegung des künftigen geldpolitischen Pfads die Implikationen der hereinkommenden Daten für den Ausblick genau prüfen und so handeln, dass das Wachstum bei starkem Arbeitsmarkt und Inflation nahe dem symmetrischen Ziel von 2 Prozent aufrechterhalten bleibt. Künftige Anpassungen der Zielspanne der Federal Funds Rate sollen von den tatsächlichen und erwarteten wirtschaftlichen Bedingungen im Vergleich zu den Zielen Maximalbeschäftigung und 2 Prozent Inflation erfolgen.

Zinssenkung dient Absicherung gegen Abwärtsrisiken

Die US-Notenbank hat ihre Geldpolitik nach den Worten ihres Chairman Jerome Powell gelockert, um sich gegen die Risiken für den Ausblick abzusichern. In seiner Pressekonferenz nach der Zinsentscheidung nannte Powell die schwache Weltwirtschaft, die Unsicherheiten im Außenhandel und die gedämpfte Inflation als wichtigste Risiken. Diese werde die Fed weiter genau beobachten. Die Spannungen im Außenhandel schienen signifikante Auswirkungen für die Wirtschaft zu haben.

Powell sprach zudem von einem anhaltenden weltweiten Deflationsdruck. Weltweit prüften daher Zentralbanken eine Lockerung ihrer Geldpolitik. Aus Sicht des Offenmarktausschusses FOMC sei die Geldpolitik der Fed nach der Zinssenkung "etwas akkommodierender".

Powell nennt Zinssenkung "Mid Cycle Adjustment"

Die US-Notenbank steht nach den Worten ihres Chairman Jerome Powell nicht vor einer längeren Serie von Zinssenkung, sie dürfte es aber auch nicht bei einer einzelnen Senkung des Zielsatzes der Fed Funds Rate bewenden lassen. Powell sagte, bei der Senkung handele es sich um ein "Mid Cycle Adjustment", also um eine Anpassung innerhalb eines Zyklus. Auf Nachfrage fügte er hinzu, dass er nicht gesagt habe, dass die Fed ihre Zinsen nur einmal senken werde. Sie stehe aber auch nicht am Beginn einer längeren Zinssenkungsserie. Der Fed-Chairman beteuerte zudem, dass politische Erwägungen in den Entscheidungen des FOMC nie eine Rolle spielten.

DJG/hab/sha

FRANKFURT (Dow Jones)

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