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Experten-Kolumne 17.03.2017 14:47:48

Alternative Anlagen in Pensionskassen

Kolumne

Eine kürzliche Studie der Arbeitsgruppe "Berufliche Vorsorge" der Schweizer Bankiervereinigung St. Gallen widmet sich dem berühmt-berüchtigten 3. Beitragszahler und stellt fest, dass die Schweizer Pensionskassen im Durchschnitt nicht optimal investiert sind.

Das heisst, dass ihre Anlageallokation nicht die Kombination von Anlageklassen darstellt, die für ein jeweiliges Renditeniveau das Risiko minimiert. Insbesondere seien die alternativen Anlageklassen nicht genügend präsent, um dieses Ziel zu erreichen. Auf diesen Erkenntnissen aufbauend kommt die Studie zu verschiedenen Empfehlungen, insbesondere dazu, die BVV2-Artikel zu den Kategorienbegrenzungen der Anlagen anzupassen.

Die verschiedenen jährlich publizierten Studien über die Anlageallokation Schweizer Pensionskassen zeigen zwar deutlich, dass die alternativen Anlageklassen regelmässig zunehmen. So ist für die durchschnittliche Kasse der Anteil alternativer Anlagen auf 6.16% zu Ende 2016 gestiegen (Credit Suisse Schweizer Pensionskassen Index). Aber damit sind die Allokationen immer noch sehr gering und deutlich unter den Grössenordnungen, die eine Entfaltung der kompletten Diversifikationsvorteile erlauben würde.

Wie kommt es nun, dass so viele Pensionskassen nicht wirklich effizient investiert sind? Die Zurückhhaltung der Pensionskassen erklärt sich zum Grossteil durch die Unkenntnis dieser nicht-traditionnellen Anlageklassen und der Folge einer gewissen Pauschalisierung ihrer Nachteile: So wirft man ihnen Intransparenz, hohe Gebühren und Illiquidität vor.

Die vorgeschlagene Erweiterung bzw. Aufhebung der bestehenenden Limite je Anlageklasse können an diesen Problemen der alternativen Anlageklassen jedoch nichts ändern. Ein wichtiger Aspekt wird in der Studie selbst genannt: Die grössere Schwankungsbreite der nicht-traditionnellen Anlageklassen würde erfordern, in Zeiten von Marktturbulenzen nicht im ungeeignetesten Moment durch eine Unterdeckung zum Verkauf gezwungen zu sein. Man soll also in eine Anlageklasse investieren, die den Ruf hat, riskant zu sein und die über einen sehr langen Zeitraum gehalten werden muss. Sind nicht viele Stiftungsratsmitglieder weniger lange im Stiftungsrat präsent, als es der Anlagehorizont aus psychologischen Gründen erfordern würde?

Das Hauptproblem ist also, dass die meisten Anlageverantwortlichen in Vorsorgeeinrichtungen eine ungenügende Risikobereichtschaft haben und ihr Know-How als unzureichend einschätzen. Das Milizsystem der Schweizer Vorsorgewelt hat viele Vorteile - aber eine teilweise unzureichende Anlagekompetenz der Stiftungsräte ist die Schattenseite. Seit der Strukturreform ist die persönliche Verantwortung der Stiftungsräte so angestiegen, dass der Druck dazu, Risiken zu meiden, der Rendite der Pensionskasse ein Bein stellt: Der Mensch meidet lieber das Risiko eines grossen Verlustes als das Risiko des Verzichtes auf einen grossen Gewinn - die Entscheidung tendiert also dazu, asymmetrisch zu sein.

Die Lehren der Behavioural Finance werden also in Pensionskassen noch stärker zu beobachten sein. Daher wird wohl die fortschreitende Konzentration der Vorsorgeeinrichtungen einer der wichtigsten Faktoren in der Erhöhung der alternativen Anlagen. Denn grössere Pensionskassen werden mehr Ressourcen haben, um über mit alternativen Anlagen vertraute Entscheider verfügen zu können. Sie werden stärker zu einer profitableren Anlageallokation führen können als die Aufhebung von Limiten.

Christina Böck: Chief Investment Officer, Profond Vorsorgeeinrichtung

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schliesst jegliche Regressansprüche aus.

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