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KI-Trend 24.06.2023 23:21:00

Auf diese KI-Aktien setzt die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway von Warren Buffett

Auf diese KI-Aktien setzt die Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway von Warren Buffett

Warren Buffett ist eigentlich als traditioneller und langfristiger Investor bekannt, der sich von der Value-Investment-Strategie leiten lässt und nicht auf aktuelle Hypes achtet. Dennoch befinden sich im Portfolio seiner Investment-Holding Berkshire Hathaway mehrere Aktien, die zu den grossen Profiteuren des aktuellen KI-Trends gehören dürften.

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• Berkshire-Chef Warren Buffett äusserte sich skeptisch in Bezug auf Künstliche Intelligenz (KI)
• Mehrere Firmen im Berkshire-Portfolio, die an Entwicklung von KI arbeiten und zu den grossen Gewinnern gehören könnten
• Investments teilweise wohl nicht von Buffett selbst getätigt

Zur Investmentphilosophie von Warren Buffett gehört es, Geld nur in Unternehmen zu stecken, die eine starke Wettbewerbsposition und ein zuverlässiges Wachstum aufweisen und deren Geschäftsmodell der Investor versteht. Dass das Orakel von Omaha mit seiner Holding Berkshire Hathaway auf den aktuellen Hype aufspringen und in KI investieren würde, ist daher mehr als unwahrscheinlich - zumal sich sowohl Buffett als auch sein Berkshire-Vize Charlie Munger vor Kurzem skeptisch in Bezug auf Künstliche Intelligenz geäussert haben. So sagte Munger gegenüber "CNBC", es gebe "eine Menge verrückten Hype" und überzogene Erwartungen rund um KI, und auch Buffett äusserte gegenüber dem US-Sender Bedenken. "Wenn etwas alle möglichen Dinge tun kann, mache ich mir ein wenig Sorgen, weil ich weiss, dass wir nicht in der Lage sein werden, es wieder 'unerfunden' zu machen", so der Starinvestor. Auch schon früher soll Buffett KIs infrage gestellt haben, obwohl er auch stets erklärte, dass die Technologie nicht in seinen Zuständigkeitsbereich falle.

Doch trotz der geäusserten Zweifel rund um das aktuelle Hype-Thema befinden sich im Portfolio von Berkshire Hathaway dennoch bereits seit längerem einige Aktien von Unternehmen, die vom aktuellen KI-Trend profitieren und ganz vorne mit dabei sein könnten.

Buffetts Lieblingsinvestment Apple setzt bereits auf KI

Anteilsscheine von Apple - Buffetts selbsterklärter Lieblingsaktie - machen mit gut 46 Prozent den mit Abstand grössten Anteil im Portfolio von Berkshire Hathaway aus. Bereits im Mai 2016 griff der Investor hier erstmals zu und besitzt mittlerweile rund 915,5 Millionen Apple-Aktien, die zum Ende des ersten Quartals 2023 rund 151 Milliarden US-Dollar wert waren.

Auch wenn Apple-Chef Tim Cook im Rahmen der Telefonkonferenz zur jüngsten Bilanzvorlage laut "Mashable" sagte, man müsse "bewusst und umsichtig" an das Thema KI herangehen, hat der Konzern dennoch bereits einige KI-Funktionen in seine Produkte integriert. Die KI-gestützte Unfallerkennung bei neueren Modellen von iPhone und Apple Watch ist nur ein Beispiel dafür. Auch FaceID, das Erkennen und Zuordnen von Personen auf Fotos sowie die Verarbeitung natürlicher Sprache, um Siri dabei zu helfen, den Benutzer besser zu verstehen, sind einige Beispiele dafür, wie KI und Maschinelles Lernen (ML) auf Basis der Apple Neural Engine auf dem iPhone zum Einsatz kommen.

"Wir betrachten KI als gewaltig und werden sie weiterhin sehr wohlüberlegt in unsere Produkte integrieren", so Cook bei der Telefonkonferenz weiter. Laut "GOBankingRates" zeigte sich der Apple-CEO ausserdem überzeugt davon, dass KI letztendlich "jedes Produkt und jede Dienstleistung, die wir anbieten" beeinflussen werde. Tatsächlich dürfte der iKonzern laut "The Motley Fool" von den zunehmenden Verbesserungen im KI-Bereich profitieren, da die Produkte des Konzerns dadurch noch besser und beliebter werden könnten. Schliesslich wird auch Hardware benötigt, um mit KI-Programmen zu interagieren - und Apple-Geräte könnten aufgrund der Beliebtheit der Marke hier von zahlreichen Nutzern bevorzugt werden.

Amazon mischt auch im KI-Bereich kräftig mit - Konkurrenz zu ChatGPT in Arbeit

Doch es gibt auch Buffett-Investments, die sich momentan intensiver mit der Entwicklung von KI auseinandersetzen. Eines davon ist der Online-Gigant Amazon. Amazon-Aktien befinden sich seit dem ersten Quartal 2019 im Portfolio von Berkshire Hathaway und Warren Buffett hat mehrfach öffentlich geäussert, dass er es bereue, das Potenzial des Unternehmens nicht schon früher erkannt zu haben. Dennoch hat laut "The Motley Fool" nicht der Starinvestor das initiale Investment in den Online-Giganten angestossen, sondern Todd Combs, einer der Portfolio-Manager bei Berkshire Hathaway. Mit einem Portfolio-Anteil von zuletzt rund 0,34 Prozent ist die Amazon-Position von Buffett dann auch deutlich kleiner als das Investment in Apple. Dennoch waren die von Berkshire Hathaway gehaltenen Amazon-Aktien zum Ende des ersten Quartals 2023 rund 1,09 Milliarden US-Dollar wert.

Amazon hat kürzlich mit Bedrock eine eigene KI-Plattform angekündigt, die das Unternehmen als direkte Konkurrenz zum gehypten Chatbot ChatGPT etablieren will. Vasi Philomin, Vizepräsident für generative KI bei Amazon Web Services, sagte laut "GOBankingRates", Bedrock werde "maschinelles Lernen auf die reale Welt anwenden und so echte Geschäftsprobleme in grossem Massstab lösen". Zudem glaube man, dass jede Anwendung mit generativer KI neu konzipiert werden könne - und Amazon will dabei offenbar ganz vorne mitspielen. Um dieses Ziel zu erreichen, plant Amazon neben Bedrock auch die neue Cloud-Infrastruktur Amazon Elastic Compute Cloud P5 (Amazon EC2 P5). Sie bietet Kunden laut Unternehmensangaben skalierbare Rechenkapazitäten in der Cloud. Laut "The Motley Fool" können Kunden mit Amazon EC2 P5 beispielsweise von 10'000 GPUs auf 20'000 GPUs hochskalieren und so Zugang zu einer Rechenleistung erhalten, die einem Supercomputer gleiche. Unternehmen könnten dadurch mit Hilfe von Amazon WebServise (AWS) die fortschrittlichsten kommerziellen KI-Modelle aller Zeiten trainieren. AWS ist darüber hinaus ein Partner des Grafikkartenherstellers NVIDIA, dessen Chips für KI-Anwendungen begehrt sind. Laut Angaben von Amazon nutzen "Kunden auf der ganzen Welt [...] AWS- und NVIDIA-Lösungen für Machine Learning (ML), virtuelle Workstations, High Performance Computing (HPC) und IoT-Services". Diese Kundenbasis könnte durch den aktuellen Hype noch weiter wachsen und beiden Unternehmen somit mehr Umsatz bringen.

Doch Amazon bietet nicht nur Dienstleistungen für den Bereich der Künstlichen Intelligenz an, sondern setzt auch selbst auf entsprechende Technologien. So sagte Amazon-CEO Andy Jassy laut "The Motley Fool", dass das Unternehmen plane, künftig alle seine Geschäftsbereiche auf grossen Sprachmodellen aufzubauen, sogenannten Large Language Models (LLM). Dabei handelt es sich um grosse generative Sprachmodelle mit künstlicher Intelligenz, wie beispielsweise ChatGPT. So wolle man die Kundenerfahrung vom Online-Shopping über Werbung bis hin zu Unterhaltung neu erfinden. Laut "The Motley Fool" kommen in den Versandzentren von Amazon ausserdem 520'000 vollständig autonome Roboter zum Einsatz. Sie seien laut der Webseite dank Fortschritten bei der KI in der Lage, Waren 2,5-mal effizienter zu kommissionieren und zu verpacken als menschliche Arbeiter. "The Motley Fool" schätzt, dass Amazon bis 2027 in eine Branche mit einem erwarteten Wert von neun Billionen US-Dollar eintreten könnte - sofern sich das Unternehmen dazu entschliesse, seine Robotikprodukte auch an andere zu verkaufen.

Snowflake will KI-gesteuerte Data-Science-Anwendungen unterstützen

Eine weitere, eher kleine Beteiligung im Depot von Berkshire Hathaway machen die gehaltenen Anteilsscheine von Snowflake aus. Zum Ende des ersten Quartals 2023 besass die Buffett-Holding rund 6,1 Millionen Aktien des Cloud-Computing-Unternehmens im Gesamtwert von rund 945 Millionen US-Dollar. Auch dieses Investment wurde laut "The Motley Fool" von Portfoliomanager Todd Combs angestossen, der bei seiner Arbeit bereits selbst auf die Dienstleistungen von Snowflake zurückgegriffen hatte und im Jahr 2020 direkt beim Börsengang des Unternehmens zuschlug - ein ungewöhnlicher Schritt für Berkshire Hathaway, da sich die Buffett-Holding normalerweise bei IPOs raushält.

Hauptprodukt von Snowflake ist die Data Cloud, die laut dem Unternehmen isolierte Daten zusammenführt, die über mehrere verschiedene Clouds verteilt sind. Zudem bietet das Unternehmen seinen Kunden auch Tools zur Datenanalyse an. Nach Angaben auf der Unternehmenswebseite wurde die gesamte Plattform von Snowflake zudem "von Grund auf so konzipiert, dass sie maschinelles Lernen und KI-gesteuerte Data-Science-Anwendungen unterstützt". Zudem gab Snowflake im Mai die Übernahme von Neeva bekannt, "um die Suche in der Daten-Cloud durch generative KI zu beschleunigen". Neeva hat basierend auf LLM ein Suchtool entwickelt, das "generative KI und andere Innovationen nutzt, um Benutzern das Abfragen und Entdecken von Daten auf neue Weise zu ermöglichen", heisst es in der Pressemitteilung. Diese Suche soll nun in die Data Cloud integriert werden.

Laut "The Motley Fool" nutzten im ersten Quartal von Snowflakes Geschäftsjahr 2024, das am 30. April 2023 endete, mehr als 1'500 Kunden die Dienstleistungen des Unternehmens zur Verwaltung einer KI-, maschinelles Lernen- oder Data-Science-Arbeitslast. Im Vergleich zum Vorjahr entspreche dies einem Plus von 91 Prozent. Insgesamt ist die Fähigkeit, grosse Datenmengen zu sammeln, zu kombinieren und zu analysieren, von zentraler Bedeutung für KI-Anwendungen, um gute Ergebnisse zu erzielen. Snowflake sei laut der Nachrichtenseite daher "perfekt positioniert, um diese revolutionären Technologietrends voranzutreiben und von ihrer Weiterentwicklung zu profitieren".

An der Börse kann Snowflake daraus allerdings momentan noch kein Kapital schlagen: Die Snowflake-Aktie konnte zwar seit Jahresbeginn um rund 28 Prozent zulegen (Stand: Schlusskurs vom 16. Juni 2023), hat sich insgesamt aber noch nicht von ihrem Einbruch zu Beginn des Jahres 2022 erholt und bewegt sich weit unter ihrem bisherigen Allzeithoch. Sie gehörte daher 2022 auch zu den enttäuschendsten Investments von Berkshire Hathaway. Womöglich wird sich das in diesem Jahr angesichts des KI-Hypes jedoch ändern.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Bill Pugliano/Getty Images,istockphoto / EdStock,Adam Jeffery/CNB/CNBCU/Photo Bank via Getty Images

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