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Geändert am: 04.09.2024 22:10:19

Börsenstimmung verschlechtert sich merklich: Dow Jones letztlich um Nulllinie -- SMI schliesst im Minus -- DAX letztlich tiefrot -- Asiens Börsen mehrheitlich leichter - Nikkei bricht ein

Der heimische und deutsche Aktienmarkt verbuchten am Mittwoch deutliche Verluste. Die US-Börsen schlossen uneinheitlich. An den Börsenplätzen in Fernost ging es zur Wochenmitte nach unten.

SCHWEIZ

Der Schweizer Aktienmarkt präsentierte sich im Mittwochshandel mit Abschlägen.

Der SMI begann den Handel bereits tief im Minus und bewegte sich auch anschliessend durchgehend auf rotem Terrain. Der Schlusstand von 12'176,17 Punkten entsprach einem deutlichen Verlust von 1,39 Prozent.
Die Nebenwertindizes SPI und SLI schlossen ebenfalls deutlich im Minus. Der SPI verabschiedete sich 1,33 Prozent leichter bei einem Schlussstand von 16'161,64 Einheiten; daneben schloss der SLI 1,47 Prozent tiefer bei 1'968,41 Zählern.

Der Kursrutsch an den US-Börsen vom Vortag habe die Stimmung kräftig verdorben, hiess es in Marktkreisen. Vor allem die Heftigkeit der Branchenrotation zum Monatsbeginn habe überrascht: Der US-Technologiesektor brach um 4,4 Prozent ein, die meisten Chipwerte wie NVIDIA, Intel und AMD sackten sogar im Bereich von 7 bis 10 Prozent ab. Umgeschichtet wurde in die defensiven Bereiche wie Nahrungsmittel, Versorgung und Telekom, vor allem aber wieder in Anleihen und auch Immobilienwerte. Dieser Trend setzt sich auch in Europa am Mittwoch fort, hiess es.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Aktienmarkt stand auch zur Wochenmitte unter Druck.

Der DAX eröffnete bereits deutlich tiefer. Anschliessend hielt die Dominanz der Bären an. Das deutsche Börsenbarometer schloss bei 18'591,85 Punkten (minus 0,83 Prozent).

Tags zuvor hatte er im frühen Handel mit 18'990 Punkten noch einen weiteren Rekordstand erreicht, kurz vor der Marke von 19'000 Punkten aber abgedreht. Mit dem schwachen US-Handel setzte dann eine weitere Welle von Gewinnmitnahmen ein. Der September gilt als saisonal schwieriger Monat, der in der jüngsten Vergangenheit im DAX Verluste brachte. Zudem steht in den USA am Freitag ein wichtiger Arbeitsmarktbericht an, der wegweisend für die Zinssenkungserwartungen an die US-Notenbank Fed ist. Nach dem langen Wochenende in den USA verhagelten am Vorabend derweil schwache Stimmungsdaten aus der Industrie die Anlegerlaune. Bei Halbleiterwerten kam es zu einem Kursrutsch. Das "Angstbarometer" VIX, das die Volatilitäten misst, zog an, und die Anleger steuerten in den als sicher geltenden Hafen der US-Staatsanleihen.

WALL STREET

Die Anleger an den US-Börsen präsentierten sich am Mittwoch zurückhaltend.

Der Dow Jones stand zum Hanelsschluss bei 40'974,97 Punkten um nur minimale 0,09 Prozent höher. Er hatte die Sitzung etwas tiefer eröffnet und schwankte im Handelsverlauf zwischen Gewinnen und Verlusten.
Der NASDAQ Composite schloss 0,3 Prozent schwächer bei 17'084,30 Punkten, nachdem er bereits zum Start nachgegeben und sich auch im Handelsverlauf hauptsächlich im Minus bewegt hatte.

Vordergründig wurde für die jüngste Stimmungseintrübung der am Dienstag veröffentlichte, unter Erwarten ausgefallene ISM-Index des verarbeitenden US-Gewerbes verantwortlich gemacht. Weil der Index im August zudem weiter im Schrumpfung anzeigenden Bereich verharrte, machte sich am Markt, wie schon einmal vor einem Monat zu beobachten, Angst vor einer harten Landung der US-Wirtschaft breit.

Die Anleger übten sich in Zurückhaltung vor dem potenziell richtungsweisenden US-Arbeitsmarktbericht für August am Freitag. Eine Indikation für diesen könnten die sogenannten Jolts sein, die Daten zu den offenen Stellen, Kündigungen und Entlassungen im Juli. Die Zahl der offenen Stellen war niedriger als erwartet.

Derweil ist das Defizit in der US-Handelsbilanz der USA im Juli gestiegen. Es betrug nach vorläufigen Berechnungen 78,79 Milliarden Dollar nach revidiert 73,02 (vorläufig: 73,11) Milliarden im Vormonat. Volkswirte hatten mit einem Passivsaldo von 79,10 Milliarden Dollar gerechnet.

Von der Zinsseite scheint zunächst keine Unterstützung mehr zu kommen, zumal die Erwartungen an kommende Zinssenkungen ohnehin schon weit gelaufen sind. So werden in den USA bis zum Jahresende noch Zinssenkungen um insgesamt rund 100 Basispunkte erwartet. Derweil ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Fed am 18. September mit einem grossen Zinsschritt um 50 Basispunkte nach unten aufwartet, wieder auf 44 Prozent gestiegen.

ASIEN

Die Börsen in Asien büssten am Mittwoch ein - besonders in Japan ging es scharf bergab.

Der japanische Leitindex Nikkei 225 verlor schliesslich satte 4,24 Prozent auf 37'047,61 Punkte.

Auf dem chinesischen Festland fiel der Shanghai Composite indes letztlich um 0,67 Prozent zurück auf 2'784,28 Zähler. Auch in Hongkong ging es abwärts, wo der Hang Seng schlussendlich 1,10 Prozent auf 17'457,34 Indexpunkten verlor.

Nach dem extrem schwachen Start an der Wall Street in den als schwierig geltenden Börsenmonat September ging es am Mittwoch an den asiatischen Aktienmärkten im Sog steil nach unten.

In den USA hatte ein unter Erwarten ausgefallener ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe die Ängste vor einer harten Landung der US-Konjunktur wieder aufleben lassen - ähnlich wie vor Monatsfrist schon einmal erlebt. Und wie damals steht der US-Arbeitsmarktbericht (am Freitag) bevor, der seinerseits ebenfalls ein Rezessionssignal senden könnte, so zumindest die Befürchtung vieler Akteure. Dagegen kommt auch nicht an, dass dies die Chancen auf einen grossen Zinsschritt nach unten durch die US-Notenbank erhöht. Für zusätzlichen starken Druck auf Aktien aus dem Technologiesektor sorgte, dass das US-Justizministerium kartellrechtliche Ermittlungen gegen Unternehmen aus der KI-Branche anstellt.

Unterdessen ist in China der Caixin-Einkaufsmanagerindex für das chinesische Dienstleistungsgewerbe im August gegenüber dem Vormonat leicht gesunken. Am Wochenende waren bereits neue Konjunkturdaten aus China wenig überzeugend ausgefallen und belegten den mauen Zustand der dortigen Wirtschaft. Gesucht sind in dieser von starker Vorsicht geprägten Lage sogenannte sichere Häfen wie Anleihen oder am Devisenmarkt der Japanische Yen.

Redaktion finanzen.ch / awp / Dow Jones Newswires


Bildquelle: Keystone, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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