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Geändert am: 04.11.2024 22:01:21

Warten auf US-Wahl: US-Börsen letztlich schwächer -- SMI und DAX beenden Handel im Minus-- Shanghai Composite schliesst stark - Feiertag in Japan

Der heimische Aktienmarkt sowie der deutsche Leitindex zeigten sich am Montag mit Verlusten. An der Wall Street waren die Verkäufer in der Überzahl. An den Börsen in China und Hongkong waren zum Wochenstart Gewinne zu sehen, in Japan wurde feiertagsbedingt nicht gehandelt.

SCHWEIZ

Der Schweizer Aktienmarkt gab im Montagshandel nach.

Der SMI verlor zu Handelsbeginn und zeigte sich zunächst unentschlossen. Im späten Handel fiel er jedoch 0,59 Prozent auf 11’896,94 Stellen zurück.
Die Nebenwerteindizes SPI und SLI präsentierten sich ebenso schwächer. So fiel der SPI 0,5 Prozent auf 15’849.49 Zähler, während der SLI 0,55 Prozent auf 1’944.39 Punkte abgab.

Das Geschäft am Schweizer Aktienmarkt verlief laut Händlern am Montag in ruhigen Bahnen. So kurz vor den US-Präsidentschaftswahlen gingen die Investoren keine neuen Positionen mehr ein. Der Wahlausgang sei sehr ungewiss. Es mache wenig Sinn, sich jetzt zu positionieren, kommentierte beispielsweise CMC Markets. Am Mittwoch werden zwar erste Ergebnisse erwartet, bis aber offiziell feststeht, wer die Wahlen gewonnen hat, könnte es noch einige Tage dauern. Sollte es wie 2020 zu neuerlichen Stimmenauszählungen kommen, dürfte dies an den Märkten für Verunsicherung und erhöhte Volatilität sorgen, heisst es am Markt. "Ein klares Wahlergebnis wäre daher im Sinne der Marktteilnehmer", hiess es bei IG.

Neben den Wahl steht am Donnerstag mit der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed ein Grossereignis bevor, das an den Märkten Wellen schlagen könnte. Zwar gehen die allermeisten Ökonomen davon aus, dass das Fed dann die Leitzinsen um 25 Basispunkte senken wird. Aber wegen der jüngsten Inflations- und Arbeitsmarktdaten sind sich die Auguren über die Marschrichtung danach nicht mehr einig. Andere Impulse sind am Montag dagegen dünn gesät oder finden nicht die übliche Beachtung. Dazu zählen etwa Konjunkturdaten aus dem Inland oder der Eurozone. Zudem werden Unternehmenszahlen erst im Laufe der Woche veröffentlicht.

DEUTSCHLAND

Der deutsche Leitindex wies zum Wochenstart Verluste aus.

Der DAX zeigte sich zum Börsenstart im Minus und verblieb auch den Grossteil des Tages knapp im Minus. Im Späthandel wurde das Minus etwas grösser. Letztlich ging es 0,56 Prozent auf 19'147,85 Punkte nach unten.

Einen Tag vor dem Showdown um die US-Präsidentschaft gingen die Anleger am deutschen Aktienmarkt zum Wochenauftakt keine neuen Wetten mehr ein. "Die Nervosität vor der US-Wahl ist überall spürbar - auch an den Finanzmärkten", hiess es in einem Kommentar des Brokers eToro. Zumindest kurzfristig berge die Wahl die Gefahr starker Schwankungen an den Börsen. Daher hätten die Anleger bereits in der Vorwoche die Risiken reduziert und Aktien verkauft. "Die Wall Street verzeichnete den heftigsten Ausverkauf seit neun Wochen".

WALL STREET

Zum Wochenauftakt zeigten sich die US-Börsen mit Abgaben.

Der Dow Jones ging bei 41'794,60 Punkten um 0,61 Prozent tiefer aus dem Handel. Er hatte die Sitzung bereits leicht im Minus begonnen und seine Verluste dann im Anschluss ausgeweitet.
Der Techwerteindex NASDAQ Composite schloss mit einem Verlust von 0,33 Prozent bei 18'179,98 Zählern. Auch er hatte etwas leichter eröffnet, konnte dann im Handelsverlauf zeitweise aber ins Plus steigen. Die Gewinne hatten jedoch keinen Bestand und vor allem im späten Handel waren die Bären wieder in der Überzahl.

Die US-Börsen haben am Montag zum Auftakt in eine spannende Woche mit der US-Präsidentschaftswahl und der Zinsentscheidung der Notenbank nachgegeben. Vor den wichtigen Ereignissen wollten Anleger offenbar kein Wagnis eingehen.

Am Dienstag findet in den Vereinigten Staaten die Präsidentschaftswahl statt. Zwischen Kamala Harris von der Demokratischen Partei und dem Republikaner und Ex-Präsidenten Donald Trump wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen erwartet. Zudem läuft die Berichtssaison weiter und am Donnerstag entscheidet die US-Notenbank Fed über die Leitzinsen.

"Es herrscht Unsicherheit und Nervosität unter den Anlegern, obwohl die Situation für die Börse keine schlechte ist", kommentierte Konstantin Oldenburger vom Broker CMC Markets mit Blick auf die bevorstehende US-Wahl. Der Gewinner der Wahl erbe eine Volkswirtschaft, die zwar schwächele, aber weiter wachse - angetrieben von den Verbrauchern, die trotz jahrelanger hoher Preise und Zinssätze weiterhin konsumierten. "Gleichzeitig ist die Notenbank an einer Normalisierung der Zinsen interessiert und wird sie schrittweise weiter senken", schrieb der Analyst. Weil die Inflation deutlich zurückgekommen sei, habe sich der Fokus auf das Wirtschaftswachstum verschoben.

ASIEN

Die asiatischen Indizes zeigten sich zum Wochenstart fester.

Der japanische Leitindex Nikkei 225 blieb zu Wochenbeginn geschlossen, da in Japan der "Tag der Kultur" gefeiert wurde. Zuletzt verlor er vor dem Wochenende 2,63 Prozent auf 38'053,67 Punkte.

Auf dem chinesischen Festland stieg der Shanghai Composite bis zum Handelsende um 1,17 Prozent auf 3'310,21 Zähler.
Der Hang Seng in Hongkong beendete den Montagshandel 0,30 Prozent fester bei 20'567,52 Stellen.

Nachdem zuletzt immer wieder Zurückhaltung spürbar war im Hinblick auf den Ausgang der US-Präsidentschaftswahl am Dienstag, aber auch die Zinsentscheidung der US-Notenbank am Donnerstag, schienen die Akteure den beiden Ereignissen am Montag etwas entspannter entgegenzusehen. Dazu folgten die Börsen der positiven Vorgabe der Wall Street vom Freitag, wo ein schwach ausgefallener US-Arbeitsmarktbericht die Zinssenkungserwartungen noch befeuerte. Mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit wird für Donnerstag eine Zinssenkung um 25 Basispunkte eingepreist.

An den chinesischen Plätzen waren die Blicke auf den späteren Wochenverlauf gerichtet, wenn Details zu den avisierten Stimuli für die Wirtschaft des Landes erhofft werden. Beschliessen soll diese der Nationale Volkskongress. Dessen Sitzung des Ständigen Ausschusses war auf diese Woche verschoben worden. Das wurde dahingehend verstanden, dass der chinesische Präsident Xi Jinping zunächst den Ausgang der US-Präsidentschaftswahl abwarten wollte. Eine sogenannte "Bazooka", also ein massives Stimulierungsprogramm, werde zumindest in diesem Jahr nicht kommen, sagten derweil Personen, die mit den Diskussionen vertraut sind.

Redaktion finanzen.ch / awp / Dow Jones Newswires


Bildquelle: Keystone, Ionana Davies / Shutterstock.com, Bule Sky Studio / Shutterstock.com
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04.11.24 Verbraucherpreisindex (im Monatsvergleich)
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