SMI
Geändert am: 25.10.2024 22:04:42
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Berichtssaison weiter im Blick: US-Börsen schliessen uneinheitlich -- SMI geht wenig bewegt ins Wochenende -- DAX letztlich knapp im Plus -- Börsen in Fernost schliessen überwiegend freundlich
Anleger am heimischen Markt wagten sich am Freitag nicht aus ihrer Deckung. Der deutsche Leitindex kam kaum vom Fleck. Die US-Börsen präsentierten sich vor dem Wochenende uneins. Die asiatischen Aktienmärkte zeigten unterdessen eine uneinheitliche Tendenz.
SCHWEIZ
Der Schweizer Aktienmarkt präsentierte sich am Freitag stabil.
Der SMI hatte zur Eröffnung noch leicht nachgegeben und bewegte sich im Laufe des Tages über weite Teile um seinen Vortagesschlusskurs. Er verabschiedete sich schliesslich 0,09 Prozent im Plus bei 12'184,00 Punkten ins Wochenende.
Die Nebenwerteindizes SPI und SLI zeigten sich ebenfalls wenig verändert. Sie gingen 0,08 Prozent höher bei 16'205,59 Einheiten bzw. 0,02 Prozent fester bei 1'983,50 Stellen aus dem Handel.
An der Schweizer Börse taten sich die Anlegerinnen und Anleger zum Wochenschluss schwer mit der Richtungsentscheidung. Marktteilnehmer verwiesen unisono auf die in weniger als zwei Wochen anstehende US-Präsidentschaftswahl. Sie sorge zusammen mit den jüngst gesenkten Wachstumsaussichten des IWF für Verunsicherung.
"In den USA sind die Zinsen auf den höchsten Stand seit drei Monaten gestiegen, was die Stimmung am Aktienmarkt dämpft", ergänzten die Experten der Graubündner Kantonalbank in einem Kommentar. Generell seien die Anleger derzeit sehr vorsichtig. "Wir stehen vor entscheidenden Wochen mit einer Reihe von Gewinnberichten, dem US-Arbeitsmarktbericht am kommenden Freitag und den US-Wahlen in nur elf Tagen", fasste ein anderer Stratege die aktuelle Marktlage zusammen. Derweil nahmen Ökonomen die ersten Anzeichen einer Erholung beim deutschen ifo-Geschäftsklima wohlwollend auf.
Zum Wochenschluss dominierte einmal mehr die Berichtssaison das Geschehen. Mit Holcim, Sika und SGS legten drei weitere Blue Chips ihre Zahlen vor. "Insgesamt läuft die Berichtssaison in den USA gut, in Europa weniger", kommentierte eine Händlerin. "Letzteres deckt sich auch mit den makroökonomischen Daten, die in den USA gut und in Europa weniger gut sind."
DEUTSCHLAND
Der deutsche Leitindex tendierte vor dem Wochenende seitwärts.
Der DAX notierte zur Eröffnung etwas tiefer und zeigte sich im Verlauf unentschlossen. Er wechselte mehrfach das Vorzeichen bevor er schliesslich 0,11 Prozent höher bei 19'463,59 Punkten in den Feierabend ging.
"Langsam legt sich bleierne Stille auf die Kapitalmärkte", kommentierte Ulrich Kater, Chefvolkswirt der Dekabank mit Blick auf die anstehende US-Präsidentschaftswahl. Daher reagierten die Anleger auf Konjunkturdaten weniger als sonst. Das verbesserte ifo-Geschäftsklima entpuppte sich vor dem Wochenende nicht als nachhaltiger Kurstreiber.
"Seit rund drei Wochen preisen die Finanzmärkte mit Trumps Aufholjagd in Umfragen gegenüber Harris zunehmend das Szenario 'Trump 2.0'-Präsidentschaft ein", schrieb Robert Greil, Chefstratege der Privatbank Merck Finck. Das treibe unter anderem den Goldpreis und die Zinsen für US-Staatsanleihen nach oben. Hierzulande nehmen aber die Ängste zu: "Da Trump wiederholt mit Strafzöllen auf Importe aus der EU droht und die Sorgen vor einem Handelskrieg schürt, befürchten deutsche Industriebetriebe bei einem Trump-Sieg Geschäftsschäden zu erleiden", schrieben die Experten der LBBW.
Ein Lichtblick für die deutsche Wirtschaft kam vom ifo-Geschäftsklima, das sich im Oktober erstmals nach vier Rückgängen in Folge wieder deutlicher aufhellte als erwartet. Dennoch "sollte dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass die konjunkturelle Situation noch längere Zeit schwierig bleibt", mahnte Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank. Immerhin liefere der ifo-Index nicht allzu viel Gegenwind für die Zinssenkungsabsichten der Europäischen Zentralbank, hiess es von den Helaba-Experten.
Am Aktienmarkt rückten zu Wochenschluss auf Unternehmensseite die Resultate von Mercedes-Benz ins Rampenlicht, wobei eine Gewinnwarnung hier seit September bekannt ist.
WALL STREET
Die US-Börsen zeigten sich am Freitag uneinheitlich.
Der Dow Jones schloss 0,61 Prozent tiefer bei 42'114,40 Punkten.
Der Techwerteindex NASDAQ Composite legte daneben 0,56 Prozent auf 18'518,61 Zähler zu.
Insgesamt sorgten die nahenden US-Wahlen bei den Aktien-Anlegern für Unsicherheit. Die Renditen am Anleihenmarkt hatten im Wochenverlauf zwischenzeitlich deutlich zugelegt, kamen dann aber wieder etwas zurück.
Quartalszahlen gab es zum Wochenausklang unter anderem von Konsumgüterhersteller Colgate-Palmolive und dem Spezialist für Datenspeicherlösungen Western Digital. Im Modesektor rückten Capri Holdings in den Fokus der Anleger, weil eine Richterin den geplanten Verkauf an Tapestry stoppte und auf Wettbewerbsbedenken verwies.
ASIEN
An den Börsen in Asien war am Freitag keine gemeinsame Richtung auszumachen.
Der japanische Leitindex Nikkei 225 gab bis Handelsende um 0,60 Prozent nach auf 37'913,92 Zähler.
Auf dem chinesischen Festland stieg der Shanghai Composite derweil um 0,59 Prozent auf 3'299,70 Stellen.
Der Hang Seng gewann indes 0,49 Prozent auf 20'590,15 Punkte.
Überwiegend im Plus haben sich die Börsen in Asien am Freitag gezeigt. An der Tokioter Börse ging es jedoch vor der Parlamentswahl in Japan am Wochenende nach unten. Wegen der ungewissen politischen Zukunft ihres Landes nahmen die japanischen Anleger vorsichtshalber Geld vom Tisch. Zusätzlich belastet wurde der Nikkei vom wieder etwas festeren Yen. Für einen Dollar wurden etwa 151,90 Yen bezahlt, nachdem er am Mittwoch in der Spitze etwas über 153 Yen gekostet hatte. Derweil ist die Verbraucherpreisinflation im Grossraum Tokio im Oktober unter das Inflationsziel der Bank of Japan von 2 Prozent gerutscht. Mit 1,8 Prozent lag der Preisauftrieb aber über dem Ökonomenkonsens von 1,7 Prozent. Anleger trennten sich von Banken- und Autowerten.
Anleger hofften unverändert auf weitere Konjunkturmassnahmen der Regierung in Peking, hiess es. Die chinesische Zentralbank hat derweil am Freitag einen wichtigen Zinssatz, den für die mittelfristige Kreditfazilität (MLF), unverändert bei 2,00 Prozent belassen und über diese 700 Milliarden Yuan in das heimische Bankensystem gepumpt. Ferner stellte die Notenbank dem Finanzsystem weitere 292,6 Milliarden Yuan über den siebentägigen Reverse-Repo-Satz zum unveränderten Zins von 1,50 Prozent zur Verfügung.
Redaktion finanzen.ch / awp / Dow Jones Newswires
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