Abwehrkampf |
13.02.2025 12:43:00
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Commerzbank-Aktie leichter: Commerzbank will Gewinn nach oben treiben - Abbau Tausender Jobs
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Die Commerzbank will sich im Abwehrkampf gegen die italienische UniCredit mit dem Abbau Tausender Jobs Luft verschaffen.
Die Commerzbank-Aktie gewann am Morgen zunächst bis zu 2,6 Prozent an Wert, bevor die Kursgewinne schrittweise bröckelten. Später gehörte das Papier mit einem Abschlag von zeitweise 0,76 Prozent auf 18,88 Euro zu den Verlierern im DAX. Branchenexpertin Anke Reingen von der kanadischen Bank RBC wertete die Annahmen des Managements für die kommenden Jahre als optimistisch. Dies gelte vor allem für die Entwicklung der Erträge.
Trotz des Stellenabbaus soll die Belegschaft der Commerzbank in den kommenden Jahren letztlich nicht schrumpfen. Weil zugleich in anderen Konzernbereichen - etwa bei der polnischen mBank und an Standorten in Asien - neue Stellen geschaffen werden sollen, werde der Personalbestand im Konzern weitgehend konstant bei 36.700 Vollzeitkräften weltweit bleiben, erklärte die Commerzbank am Morgen.
Von dem Abbau in Deutschland sind nach Angaben der Bank vor allem die Zentrale sowie weitere Standorte in Frankfurt betroffen, dort vor allem Stabsfunktionen und Backoffice. Derzeit zählt Deutschlands zweitgrösste Privatkundenbank in ihrem Heimatmarkt etwa 20.000 Vollzeitkräfte.
"Um diesen Transformationsprozess sozialverträglich zu gestalten, setzt die Commerzbank vor allem auf den demografischen Wandel und die natürliche Fluktuation", hiess es weiter. Mit den Arbeitnehmervertretungen seien bereits Eckpunkte für ein Altersteilzeit-Programm vereinbart, das noch im laufenden Jahr greifen soll.
Die Commerzbank steht unter Druck, seit die Mailänder Grossbank UniCredit im Herbst den Teilausstieg des Bundes genutzt hat, um im grossen Stil bei der Commerzbank einzusteigen. Inzwischen kontrolliert das italienische Geldhaus gut 28 Prozent der Anteile des DAX-Konzerns, davon rund 9,5 Prozent direkt über Aktien und rund 18,6 Prozent über Finanzinstrumente.
UniCredit-Chef Andrea Orcel liebäugelt mit einer Übernahme der Commerzbank. Noch gibt es aber kein Angebot der Italiener. Erst ab einem Anteil von 30 Prozent wäre die UniCredit gesetzlich verpflichtet, den Commerzbank-Aktionären ein Übernahmeangebot vorzulegen.
Management und Betriebsrat der Commerzbank wehren sich gegen das aus ihrer Sicht "feindliche" Vorgehen der Italiener. Widerstand kommt auch aus der deutschen Politik. Der Bund, der die Bank in der Finanzkrise 2008/2009 mit Steuermilliarden gerettet hatte, hält noch gut zwölf Prozent der Anteile.
Die seit 1. Oktober amtierende Konzernchefin Bettina Orlopp will die Eigenständigkeit der Commerzbank auch durch höhere Gewinne und ehrgeizigere Ziele sichern.
In den kommenden Jahren will die Commerzbank ihre Gewinne deutlich nach oben schrauben. Nach knapp 2,7 Milliarden Euro im vergangenen Jahr soll der Überschuss bis 2028 auf 4,2 Milliarden Euro steigen. Im laufenden Jahr dürfte der Gewinn jedoch auf 2,4 Milliarden Euro sinken, weil der Stellenabbau zunächst Geld kostet: Die Bank rechnet dafür im laufenden Jahr mit Kosten von rund 700 Millionen Euro. Der Stellenabbau soll die jährlichen Kosten der Bank um etwa 500 Millionen Euro senken.
Den Anteilseignern stellt der Vorstand unterdessen hohe Gewinnausschüttungen in Aussicht. So will die Commerzbank für 2025 mehr als 100 Prozent ihres Überschusses an die Aktionäre auszahlen. Die Zinsen für eigenkapitalähnliche Anleihen werden vorher abgezogen. Für die Jahre 2026 bis 2028 fasst Orlopp eine Ausschüttungsquote von 100 Prozent ins Auge, macht dies aber von der Umsetzung der Strategie und vom wirtschaftlichen Umfeld abhängig.
Bei ihren Gewinnplänen setzt die Managerin ausser auf Stellenabbau und Kostensenkungen auf stetig wachsende Einnahmen, vor allem aus Provisionen. Hatten die Kosten der Bank im vergangenen Jahr noch 59 Prozent der Erträge aufgezehrt, sollen es 2028 nur noch rund 50 Prozent sein. Für 2025 peilt Orlopp rund 57 Prozent an.
Commerzbank-CEO: Zug für informelle Gespräche mit Unicredit abgefahren
Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp schliesst informelle Gespräche mit UniCredit über einen Zusammenschluss derzeit aus. "Dieser Zug ist so ein bisschen abgefahren", sagte sie bei der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt. "Das kann man machen, wenn die Öffentlichkeit nicht auf jeden Schritt achtet", fügte sie hinzu. Mit Blick auf die Adhoc-Pflichten der Bank sagte sie, dass Gespräche über eine Kombination mit UniCredit wahrscheinlich sofort veröffentlicht werden müssten. "Wir würden den Schritt nur dann gehen, wenn wir eine grobe Idee dessen haben, wie das aussieht, was unser Gegenüber mit uns diskutieren möchte."
UniCredit hat sich Zugriff auf rund 28 Prozent an der Commerzbank gesichert und strebt eine Übernahme an. Bislang liegt aber kein konkreter Vorschlag des Instituts, das in Deutschland mit der Hypovereinsbank ein grosses Geschäft hat, auf dem Tisch.
"Wir treffen UniCredit zu Investorengesprächen, sie ist ein wichtiger Shareholder", sagte Orlopp. "Wir behandeln sie, was die Informationspolitik angeht, wie alle anderen Aktionäre". Es sei aber auch Vorsicht geboten, denn die italienische Bank sei gleichzeitig ein Wettbewerber.
Wenn es einen konkreten Vorschlag über einen Zusammenschluss gebe, müsse die Commerzbank diesen prüfen, sagte die Managerin weiter. Sie verwies auf mögliche Synergien auf der einen, aber auch Restrukturierungsaufwendungen, Exekutionsrisiken und Kundenabrieb auf der anderen Seite. "Unseren Mittelstandskunden ist eine eigenständige Commerzbank sehr wichtig", sagte Orlopp. Am Ende sei die Frage der Eigenständigkeit oder Kombination eine Abwägung, "aber erst, wenn zwei Pläne nebeneinander auf dem Tisch liegen".
FRANKFURT (awp international) / DOW JONES
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