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Klassische vs. Neu-Anleger 18.03.2021 21:26:00

GameStop-Drama: Bahnt sich ein Generationenkonflikt an?

GameStop-Drama: Bahnt sich ein Generationenkonflikt an?

Das Börsenbeben, das durch die WallStreetBets-Bewegung Ende Januar ausgelöst wurde, insbesondere aber die Reaktionen im Nachgang machen deutlich: Es gibt einen Generationenkonflikt an der Börse.

• Pandemie bringt neues Klientel an den Aktienmarkt
• Konflikt zwischen Generationen bahnt sich an
• Munger vs. Robinhood als exemplarisches Beispiel

Die Corona-Krise hat die Finanzmärkte kräftig durcheinander gewirbelt. Value-Aktien wurden abgestraft, gleichzeitig kristallisierten sich Corona-Profiteure heraus, die die neuen Bedingungen weltweit, ausgelöst durch Lockdown-Maßnahmen, Homeoffice-Prioritäten und geschlossene Freizeit-Fazilitäten geschickt für sich zu nutzen wussten.

Aktienkultur ändert sich

Doch nicht nur unter den börsennotierten Unternehmen tat sich eine Kluft auf, die sich zwar in den vergangenen Jahren zwischen Value- und Wachstumsaktien bereits abgezeichnet hatte, jedoch durch die Pandemie nochmals verstärkt wurde. Auch das Anlegerklientel am Aktienmarkt sieht heute anders aus als vor der Krise. Zahlreiche Menschen, die von der Corona-Pandemie hart getroffen wurden - oftmals werden sie den "Millenials" oder der "Generation Z" zugeordnet - haben sich dem Aktienmarkt zugewandt.

Immer mehr junge Menschen drängen auf den Aktienmarkt, wie diversen Umfragen zu entnehmen ist. Das gilt nicht nur für die Vereinigten Staaten, auch in Deutschland, zuvor häufig als Land voller "Aktienmuffel" bezeichnet, haben während des letzten Jahres immer mehr Menschen ihre Liebe zu Aktien entdeckt, wie aus der Jahresstatistik des Deutschen Aktieninstituts hervorgeht. Auffällig ist dabei: Auch wenn sich das Interesse am Aktienmarkt generationenübergreifend gesteigert hat, ist es besonders die Altersgruppe zwischen 14 und 39, die am Finanzmarkt auf den Geschmack gekommen ist. "Die Jüngeren waren 2020 überproportional aktiv", heißt es in der Jahresstatistik.

Das liegt auch darin begründet, dass der Zugang um Aktienmarkt durch Brokerapps wie Robinhood und Trade Republic immer einfacher wird.

GameStop-Drama zeigt Generationenkonflikt auf

Der Aufbruch der jüngeren Generation in Richtung Aktienmarkt hat bereits jetzt für Turbulenzen gesorgt. Denn die Neu-Anleger investieren anders als viele alteingesessene Börsianer: Sie haben nämlich eine Vorliebe für Einzelaktien, wie das Deutsche Aktieninstitut feststellte.

Offensichtlich wurde dies zuletzt Ende Januar, als sich auf dem Reddit-Unterforum r/WallStreetBets zahlreiche Kleinanleger zusammenschlossen und sich zum konzertierten Aktienkauf verabredeten. Im Visier hatte die Gruppe zunächst GameStop, eine von Hedgefonds überproportional geshortete Aktie. Der Plan ging auf: Die Aktion erwischte etablierte Börsenriesen auf dem falschen Fuß, einige Hedgefonds, die angesichts der massiv gestiegenen Kurse zu einem Short Squeeze gezwungen wurden, gerieten sogar in finanzielle Schieflage, während Kleinanleger, die ihre GameStop-Aktien zu teils deutlich höheren Kursen wieder verkauft haben, satte Gewinne einfuhren.

Schnell wurden die Ereignisse um GameStop zum Kampf "David gegen Goliath" hochstilisiert: Die kleinen Privatanleger, die über Robinhood & Co. handelten, haben gegen die großen Hedgefonds einen überraschenden Sieg eingefahren. Zeitnah zu den Ereignissen meldeten sich bekannte Namen wie Tesla-Chef Elon Musk oder der milliardenschwere Investor Mark Cuban zu Wort, die den Angriff auf Shortseller befürworteten und die WallStreetBets-Bewegung supporteten.

Doch nicht nur die Kleinanleger bekamen Unterstützung, die Ereignisse um GameStop riefen auch Kritiker auf den Plan. Hegefonds-Größen verteidigten ihre Geschäftsmodelle im Ausschuss für Finanzdienstleistungen des US-Repräsentantenhauses, das die Vorgänge untersucht. Und auch etablierte Börsengrößen meldeten sich zu Wort, einer davon war Charlie Munger, der langjährige Geschäftspartner von Starinvestor Warren Buffett bei Berkshire Hathaway.

Clash der Generationen: Munger vs. Robinhood

So warnte der 97-jährige Investor vor Exzessen am Aktienmarkt und erklärte, er sehe die jüngsten Turbulenzen mit Sorge. Kurskapriolen wie bei den Aktien von GameStop seien Anzeichen einer "irritierenden Blase", die irgendwann einmal ein böses Ende nehmen müssten. Und der Buffett-Geschäftsparrtner legte nach und nahm insbesondere Apps wie Robinhood ins Visier.

Robinhood betreibe ein "dreckiges Geschäft", es sei "wirklich dumm, eine Kultur zu erschaffen", in der Leute, deren Denkweise der von Wettspielern auf einer Rennbahn ähnele, dazu ermutigt würden, Glücksspiel am Aktienmarkt zu betreiben. Robinhood locke mit Gebührenfreiheit und erhalte für die Transaktionsvermittlung Geld, daher ermutige der Broker Kunden, häufig und riskant zu handeln.

Auch die Tatsache, dass vielen Robinhood-Nutzer ihre Spekulationen durch Kredite ermöglicht wird ist dem Investor ein Dorn im Auge. Dies könne nicht nur für die Anleger selbst sondern auch für den Gesamtmarkt zu einer Gefahr werden.

Robinhood konterte die Munger-Kritik umgehend und betonte, es sei schade, dass Munger neue Anleger als Glücksspieler betitele. Dies sei elitäres und enttäuschendes Denken.

Und der Broker legte weiter nach: "Auf einen Schlag wurde eine ganz neue Generation von Investoren kritisiert, und dieser Kommentar übersieht den kulturellen Wandel, der heute in unserer Nation stattfindet", schrieb Robinhood auf Twitter.

Während die Betreiber der App, die sich auf die Fahne geschrieben haben, die Finanzwelt für jeden verfügbar zu machen, also den kulturellen Wandel beschwören, verweist Charlie Munger auf historische Ereignisse wie die Dotcom-Blase, in der die Gier am Aktienmarkt bereits einmal für massive Verwerfungen gesorgt hat.
Es scheint also einen Generationenkonflikt zu geben: Zwischen jenen Investoren wie Munger, die einen klassischen Ansatz von Kaufen-und-Halten vertreten, und jenen Neu-Investoren, die den Aktienmarkt erst in der Corona-Krise für sich entdeckt haben und für die die Börse eine große Spielwiese zu sein scheint. Doch längst nicht alle der neuen Interessenten am Aktienmarkt sind Glücksspieler, für viele gibt es angesichts des anhaltenden Niedrigzinsumfeldes auch schlicht keine Alternative zum Aktienmarkt, insbesondere im Hinblick auf das Thema Altersvorsorge. Das Deutsche Aktieninstitut nimmt diesbezüglich Influencer, Smartphone-Broker und auch Schulen in die Pflicht: "Diese müssen der jungen Zielgruppe das nötige Finanz- und Aktienwissen vermitteln, damit aus einem kurzfristigen Boom auch ein langanhaltender Wandel entsteht", schreiben die Experten.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Casimiro PT / Shutterstock.com,Travis Wolfe / Shutterstock.com

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