03.02.2025 18:33:38
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Julius Bär steigert Gewinn und will weiter sparen
(Zusammenfassung um Schlusskurs ergänzt)
Zürich (awp) - Die Bank Julius Bär schreibt 2024 nach dem Gewinneinbruch des Vorjahres wieder einen Gewinn in früheren Höhen. Dennoch tritt der neue CEO Stefan Bollinger sein Amt mit einem weiteren Sparprogramm an, das mit einem Abbau von mehreren hundert Stellen verbunden ist.
Der Reingewinn der Julius Bär-Gruppe überschritt mit 1,02 Milliarden Franken gar wieder die Milliardengrenze. Im Vergleich zum Vorjahr entsprach das einem Gewinnanstieg von 125 Prozent, wie die Zürcher Privatbank am Montag mitteilte.
Noch vor einem Jahr sei dies nicht absehbar gewesen, erklärte der im Januar angetretene neue CEO in der Mitteilung. 2023 hatte Julius Bär noch eine Halbierung des Gewinns hinnehmen müssen. Der Grund war die Abschreibung der hohen Kredite an die insolvente Signa-Gruppe des österreichischen Investors René Benko im Umfang von 606 Millionen.
Schnellerer Neugeldzufluss
Deutlich gestiegen sind auch die von der Privatbank verwalteten Vermögen (Assets under Management, AuM): Per Ende 2024 beliefen sich die AuM auf 497 Milliarden Franken, was einem Anstieg zum Vorjahr um 16 Prozent entsprach. Kräftigen Rückenwind erhielt Julius Bär dabei allerdings von den steigenden Aktienmärkten sowie von einer günstigen Währungsentwicklung.
Zum Anstieg trug aber auch ein Neugeldzufluss von 14,2 Milliarden Franken bei (Vorjahr 12,5 Mrd) bei. Nach einem verhaltenen ersten Halbjahr hätten die Zuflüsse vor allem im zweiten Halbjahr deutlich angezogen, so Julius Bär.
Warten auf Finma-Untersuchung
Trotz der deutlichen Gewinnerholung erhalten die Aktionäre für das abgelaufene Geschäftsjahr eine unveränderte Dividende von 2,60 Franken je Aktie. Damit bleibt die Ausschüttung das vierte Jahr in Folge auf dieser Höhe.
Einen Aktienrückkauf, den sich viele Investoren erhofft hatten, wird es vorläufig zudem nicht geben. Vor einer Entscheidung über ein neues Rückkaufprogramm wolle die Bank die Ergebnisse der laufenden Untersuchung der Finanzmarktaufsicht Finma zu den Ereignissen um den hohen Kreditabschreiber des Vorjahres abwarten, erklärte COO Nic Dreckmann an einer Medienkonferenz.
Neuer Stellenabbau
Die Bank weitet nun ihr laufendes Kostensenkungsprogramm aus und will bis Ende 2025 weitere Bruttoeinsparungen in Höhe von 110 Millionen Franken erzielen. Es handle sich um eine Erweiterung der laufenden Kosteninitiative, die bis Ende 2024 zu Einsparungen von 140 Millionen Franken jährlich geführt habe, betonte CEO Bollinger.
Der Umfang des damit verbundenen Stellenabbaus werde erst nach Konsultationen mit der Belegschaft feststehen, sagte COO Dreckmann. Insgesamt dürften aber etwa 5 Prozent der Belegschaft respektive rund 400 Stellen davon betroffen sein. Ein Teil des Abbaus solle durch freiwillige Abgänge und Ruhestandsregelungen erfolgen. Im laufenden Jahr wird das Programm zu einmaligen Kosten von rund 55 Millionen Franken führen.
Ziel des erneuten Kostenprogramms ist laut den Verantwortlichen die Verbesserung der Kosten-Ertrags-Relation (CI-Ratio), die sich in den vergangenen Jahren enttäuschend entwickelt habe. Auch 2024 hat die Privatbank mit einer CI-Ratio von 70,9 Prozent das eigene Mittelfristziel von "unter 64 Prozent" klar verfehlt.
Kleinere Geschäftsleitung
Die Geschäftsleitung der Bank wird zudem per sofort von fünfzehn auf noch fünf Personen verkleinert. Neben CEO Stefan Bollinger umfasst sie noch COO Nic Dreckmann, Chief Risk Officer Oliver Bartholet, Finanzchefin Evie Kostakis und den Chefjuristen Christoph Hiestand. Die schlankere Geschäftsleitung werde die Verantwortlichkeit erhöhen und die Kundenorientierung verbessern, gab sich CEO Bollinger überzeugt.
Eine weitere Überholung der Strategie einschliesslich neuer Mittelfristziele will die Privatbank noch "vor Sommer 2025" präsentieren. Bis dahin dürfte auch die Besetzung des Verwaltungsratspräsidiums klar sein. Amtsinhaber Romeo Lacher hatte Ende Januar angekündigt, an der Generalversammlung im April nicht mehr zur Wiederwahl anzutreten.
Am Aktienmarkt wurde das Jahresergebnis am Montag mit massiven Kursabgaben quittiert: So schlossen die Bär-Aktien 12,7 Prozent im Minus, womit sie neue Tiefstände für das laufende Jahr markierten. Zwar übertraf der Jahresgewinn die Erwartungen der Analysten, diese zeigten sich aber vor allem enttäuscht vom Ausbleiben eines Aktienrückkaufprogramms.
tp/uh/ls
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