DAX
20.12.2024 10:56:40
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MARKT-AUSBLICK/Nach Rücksetzer schlägt erneut die Stunde des DAX
Von Herbert Rude
DOW JONES--Auch der laufende Rücksetzer im DAX wird die Hausse aller Voraussicht nach nicht brechen. Zwar ist aktuell noch nicht absehbar, ob der Rücksetzer schon vor dem Ende steht oder sich noch etwas ausweitet. Vieles spricht aber dafür, dass sich an ihn eine neue Rally-Runde anschliesst. Nach dem Rücksetzer könnte erneut die Stunde des DAX schlagen.
Der DAX ist attraktiv bewertet. Der akkumulierte Gewinn der DAX-Unternehmen soll im kommenden Jahr laut den Schätzungen um gut 11 Prozent auf umgerechnet 1.550 Punkte steigen. Damit liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei moderaten 12,7. Dagegen steht eine sehr niedrige Rendite langlaufender Bundesanleihen von lediglich 2,3 Prozent.
Die Attraktivität des DAX zeigt sich an den zahlreichen Übernahmeversuchen am deutschen Aktienmarkt, dessen Unternehmen offensichtlich auch in dieser Hinsicht als günstig bewertet gelten. Nach dem gelungenen Coup bei Covestro steht nun im DAX die Commerzbank im Blick, am breiten Markt sind es unter anderem Compugroup, About You und Nexus, die das Interesse anderer Unternehmen geweckt haben.
Dagegen ist die Wall Street hoch bewertet. Die Gewinnschätzungen für den S&P-500 deuten auf ein Plus von etwa 14 Prozent auf umgerechnet etwa 270 Punkte im kommenden Jahr hin. Damit liegt das KGV bei knapp 22. Zugleich sind europäische Aktien gegenüber US-Aktien laut der neuen Fondsmanager-Umfrage der Bank of America so stark untergewichtet in den Portfolios wie seit Oktober 2022 nicht mehr. Zwar ist das Haus generell skeptisch für globale Aktien, wegen der geringen Cash-Quoten, in denen es ein Verkaufssignal sieht. Die Bank of America meint aber auch, bei einem Überschiessen des Markts im ersten Quartal könnten Marktteilnehmer auf eine Outperformance der Aktien der Eurozone setzen.
Und tendenziell stimmt das Umfeld. Der Leitzinssenkungszyklus ist in vollem Gang. Die bestehenden Zinsdifferenzen dürften dafür sorgen, dass der Euro weiter fällt in Richtung Parität. Das macht deutsche Aktien zusätzlich attraktiv für Anleger aus dem Dollar-Raum, stärkt aber auch die Exportchancen deutscher Unternehmen und importiert sozusagen Konjunktur.
Zudem hat die Politik den Ernst der aktuellen konjunkturellen Lage offensichtlich erkannt, wie das aus den Wahlprogrammen zumindest von CDU/CSU, SPD und sogar der Grünen hervorgeht. Aus dem der FDP sowieso. Die Märkte können so mit stärkeren fiskalpolitischen Stimuli nach der Bundestagswahl rechnen, je nach Ausgang allerdings auch verbunden mit stärkeren oder geringeren Lenkungsmassnahmen.
Rückfall in die frühere Trading-Range nicht ausgeschlossen
Aus technischer Sicht ist ein Ende des aktuellen Rücksetzers zwar ebenfalls noch nicht absehbar, positiv ist aber, dass der DAX nach wie vor oberhalb der ehemaligen Allzeithochs notiert. Damit ist ein schnelles Umschlagen und ein Rücklauf zumindest an die 20.000er Marke genauso möglich wie ein weiteres Nachgeben. In diesem Fall würde der DAX in die ehemalige Trading-Range zwischen 19.500 und 18.850 Punkten zurückkehren, diese gilt aber auch als starke Unterstützungszone.
Der Handel dürfte in den kommenden beiden Wochen von dünner Liquidität geprägt sein. Im Blick stehen zunächst die Index-Veränderungen, die am Montag und am Freitag wirksam werden. Mit Wirkung zum Montag treten Auto1 und Evotec in den MDAX ein, herausgenommen werden Befesa und Stabilus. Im TecDAX werden Ionos und Nexus die Titel von Energiekontor und SMA Solar ersetzen, im SDAX Formycon, Springer Nature und Nexus die Aktien von Adtran Holding, Takkt und Thyssen Nucera. Mit Wirkung zum kommenden Freitag ersetzen dann Fresenius Medical Care (FMC) die Aktien von Covestro im DAX, für FMC rücken Deutsche Wohnen in den MDAX nach und für diese LPKF Laser in den SDAX.
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DJG/hru/ros
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