Retter in Schieflage |
01.02.2024 15:33:00
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New York Community Bancorp-Aktie unter Druck: Schieflage der US-Regionalbanken setzt sich fort
Die an der NYSE gelistete Aktie der New York Community Bankcorp geriet am Mittwoch erheblich unter Verkaufsdruck.
• Enttäuschender Quartalsbericht und Dividendenkürzung angekündigt
• Regionalbanken haben zu Kämpfen
NYCB gerät nach enttäuschendem Quartalsbericht unter Druck
Die an der NYSE gehandelte Aktie der New York Community Bankcorp (NYCB) ist am Mittwoch deutlich unter Druck geraten.
Noch im Jahr 2023 geriet das Unternehmen als Retter in die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer, als es einige Vermögenswerte der gescheiterten Signature Bank kaufte. Nun gerät die Bank jedoch selbst in Schieflage. Die Aktie von NYCB fiel im Verlauf des Handelstages, nachdem das Unternehmen einen unerwarteten Nettoverlust von 252 Millionen US-Dollar für das vierte Quartal bekannt gab und gleichzeitig eine Kürzung der Dividende ankündigte: "Zu diesem Zweck bauen wir auch Kapital auf, indem wir unsere vierteljährliche Stammdividende auf 0,05 US-Dollar pro Stammaktie senken. Wir sind uns der Bedeutung und der Auswirkungen der Dividendenkürzung auf alle unsere Aktionäre bewusst und haben diese Entscheidung nicht leichtfertig getroffen", erklärt NYCB in der entsprechenden Mitteilung zu den Quartalsergebnissen.
Bis Handelsschluss verloren die Papiere der US-Bank ganze 37,67 Prozent auf 6,47 US-Dollar. Der schlussendliche Tagesverlust von über 37 Prozent stellt den größten prozentualen Rückgang in der Geschichte des Anteilscheins dar, wie Yahoo!Finance festhält.
Die Bekanntgabe löste allerdings auch in der regionalen Bankenbranche erneut Schockwellen aus, weshalb die Aktien anderer mittelständischer Kreditinstitute wie Valley National Bancorp, BankUnited und Western Alliance ebenfalls sanken. Ein Index, der die Performance dieser Banken widerspiegelt, schloss den Mittwochshandel mit einem Verlust von etwa 6 Prozent, so Yahoo!Finance.
Probleme gehen auf Bankenkrise in 2023 zurück
Die Herausforderungen der NYCB sind auf die Krise zurückzuführen, die die regionale Bankenwelt im Jahr 2023 erschütterte. Signature war einer von drei großen regionalen Kreditgebern, die zwischen März und Mai scheiterten und Besorgnis über die Stabilität vieler anderer mittelgroßer Finanzinstitute in den USA auslösten. Die Entscheidung der NYCB, Kredite in Milliardenhöhe von diesem Rivalen zu übernehmen, brachte die Bank über eine wichtige Vermögensschwelle von 100 Milliarden US-Dollar und unterwarf das Unternehmen strengeren Regulierungsstandards. Größere Banken in den USA müssen mehr Kapital zurückhalten, um einen bedeutenden Puffer gegen zukünftige Verluste zu schaffen, wie Yahoo!Finance erklärt. Deshalb hat das Unternehmen nun seine Dividende gekürzt und die Mittel für Kreditausfälle aufgestockt, heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung. "Wir haben entscheidende Maßnahmen ergriffen, um Kapital aufzubauen, unsere Bilanz zu stärken, unsere Risikomanagementprozesse zu verbessern und unsere Zusammenarbeit mit relevanten Bankkollegen zu intensivieren", so CEO Thomas Cangemi.
Weshalb Regionalbanken zu kämpfen haben
Doch nicht nur die NYCB steht vor solchen Problemen. Viele andere regionale Kreditgeber stehen ebenfalls vor einer schwierigen Situation, während sie sich von den Turbulenzen des Jahres 2023 erholen müssen, wie Yahoo!Finance erklärt.
Regionale Banken, die in der ersten Hälfte des letzten Jahres mit den Insolvenzen der Silicon Valley Bank, der Signature Bank und der First Republic konfrontiert waren, erlebten gegen Ende 2023 einen Aufschwung, als Investoren davon ausgingen, dass die Federal Reserve bald mit Zinssenkungen beginnen würde. Diese würden besonders den regionalen Banken helfen, die mit sinkenden Gewinnen aufgrund steigender Einlagenpreise zu kämpfen hatten, erklärt Yahoo!Finance weiter. Jedoch sind die genauen Zeitpunkte für Zinssenkungen noch unklar, da politische Entscheidungsträger die Erwartungen für eine Lockerung im ersten Quartal zuletzt dämpften.
Die Unsicherheit bezüglich der Zinsen stellt weiterhin eine Herausforderung für regionale Banken dar, insbesondere in Bezug auf den Nettozinsertrag, der die Differenz zwischen Zinseinnahmen aus Krediten und Zinsausgaben für Einlagen misst. Viele Regionalbanken verzeichneten im vierten Quartal einen Rückgang dieser Einnahmen, und einige prognostizieren einen weiteren Rückgang im Jahr 2024, selbst wenn die Fed mit Zinssenkungen beginnt.
Redaktion finanzen.ch
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