Abstimmung verloren |
02.07.2024 21:37:00
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Salesforce-Aktie trotzdem etwas höher: Vergütungsplan für Salesforce-CEO von Aktionären abgelehnt
Die Aktionäre von Salesforce haben bei der Hauptversammlung mehrheitlich gegen den Vergütungsplan für CEO Marc Benioff gestimmt. Sie folgten damit der Empfehlung von zwei grossen Aktionärsberatungsfirmen.
• Benioff mit Sprung beim Verdienst für Geschäftsjahr 2024
• Salesforce-Bilanz liess zuletzt zu wünschen übrig
Wie aus einer Einreichung bei der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC vom Montag hervorgeht, haben sich die Salesforce-Aktionäre bei der Hauptversammlung des SAP-Konkurrenten in der vergangenen Woche gegen den Vergütungsplan für CEO Marc Benioff und weitere Führungskräfte ausgesprochen. Die Tagesordnung der Versammlung sah laut SEC-Dokument vor, "die Vergütung unserer benannten leitenden Angestellten für das Geschäftsjahr 2024 auf beratender Basis zu genehmigen" und der Vorstand hatte die Aktionäre laut "CNBC" auch genau dazu aufgefordert. Die zwei Aktionärsberatungsfirmen Glass Lewis und Institutional Shareholder Services hatten den Anteilseignern jedoch empfohlen, den Antrag abzulehnen. Letztlich kamen bei der Abstimmung, die bereits auf der Hauptversammlung am vergangenen Donnerstag stattfand, 339,3 Millionen Stimmen für den Vergütungsplan und 404,8 Millionen Stimmen dagegen zusammen. Die Abstimmung ist jedoch nicht bindend.
So viel verdiente der Salesforce-CEO im Geschäftsjahr 2024
Das Geschäftsjahr 2024 endete bei Salesforce bereits am 31. Januar 2024. CEO Marc Benioff erhielt für den Zeitraum ein unverändertes Basis-Gehalt von 1,55 Millionen US-Dollar, das laut der Einreichung durch Aktien- und Optionszuteilungen sowie einer nicht auf Aktien basierenden Vergütung auf Basis von Anreizplänen ergänzt wurde. Insgesamt strich der Salesforce-Gründer für das abgeschlossene Geschäftsjahr 39,6 Millionen US-Dollar ein. Das ist ein kräftiger Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, als Benioff laut "CNBC" insgesamt nur 29,9 Millionen US-Dollar verdient hatte.
Wie "MarketWatch" berichtet, erhielt Benioff im ersten Geschäftsquartal 2024 eine langfristige Aktienprämie mit einem Zielwert von 15 Millionen US-Dollar und gegen Ende des Geschäftsjahres im Januar eine zweite Prämie mit einem Zielwert von 20 Millionen US-Dollar als Anerkennung für die "erfolgreichen Transformationsmassnahmen und die starke finanzielle Leistung des Unternehmens".
Tatsächlich hatte Salesforce im Februar bei seiner Zahlenvorlage für das vierte Quartal seines Geschäftsjahres 2024 die Erwartungen übertroffen und neue KI-Tools angekündigt. Einige Wochen später bezeichnete Salesforce-CEO Benioff das hauseigene KI-Modell Einstein dann als "Weltklasse-KI-Modell" und sah sein Unternehmen im KI-Bereich gut aufgestellt, da das "Gold in den Daten" liege.
In den Zahlen für das erste Quartal 2025, die im Mai veröffentlicht wurden, schlug sich das aber nicht ausreichend nieder. Vor allem der Ausblick des Softwarespezialisten enttäuschte und die Salesforce-Aktie verbuchte mit einem Minus von knapp 20 Prozent einen der grössten Tagesverluste ihrer Geschichte. Mit der Ablehnung des Vergütungsplans dürften die Aktionäre dem CEO nun die Quittung dafür ausgestellt haben.
Salesforce-Vergütungsausschuss will Aktionärsmeinung für Zukunft berücksichtigen
Die Beratungsfirmen Glass Lewis und Institutional Shareholder Services hatten im Vorfeld der Hauptversammlung und der dortigen Abstimmung vor allem die kräftigen Aktienzuteilungen an Marc Benioff kritisiert und als ungerechtfertigt bezeichnet. So schrieb Glass Lewis laut "CNBC" in seiner Empfehlung, dass "die Aktionäre angesichts der beträchtlichen, nach freiem Ermessen gewährten Eigenkapitalanteile", die Benioff im Januar gewährt wurden, berechtigterweise misstrauisch sein könnten. Es gebe für diese Zuteilungen "keine völlig überzeugende Begründung", so die Aktionärsberater weiter.
Sowohl gegenüber "MarketWatch" als auch gegenüber "CNBC" hat Salesforce die gescheiterte Abstimmung bislang nicht kommentiert. Im SEC-Dokument heisst es jedoch, der Vergütungsausschuss des Unternehmens schätze die von den Aktionären geäusserten Meinungen und werde das Ergebnis der Abstimmung bei künftigen Entscheidungen zur Vergütung der Führungskräfte berücksichtigen. Da die aktuelle Abstimmung jedoch, wie bereits erwähnt, nicht bindend war, dürfte Benioff jedoch wohl niemand die bisher erhaltene Vergütung absprechen.
An der NYSE verlor die Salesforce-Aktie am Montag 0,53 Prozent auf 254,85 US-Dollar, am Dienstag geht es jedoch um 0,18 Prozent auf 256,67 US-Dollar nach oben. Seit Jahresbeginn hat die Salesforce-Aktie bereits 2,20 Prozent an Wert verloren.
Redaktion finanzen.ch
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