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28.11.2025 11:03:36

Stadler legt Rekurs gegen SBB-Auftrag an Siemens ein

(Ausführliche Fassung)

Bussnang TG (awp) - Stadler Rail hat Rekurs gegen den Riesenauftrag der SBB für neue Doppelstockzüge an Siemens eingelegt. Man könne die Bewertung der SBB auch nach vertiefter Analyse der Unterlagen nicht nachvollziehen, schrieb der Ostschweizer Konzern in einem Communiqué am Freitag.

Der Rekurs sei am Vortag beim Bundesverwaltungsgericht eingereicht worden. Eine unabhängige Überprüfung der Vergabe sei angebracht, hiess es. Zuvor hatten die CH-Media-Zeitungen über die Einsprache berichtet.

Stadler: Zu tief bewertet

Das Angebot von Stadler, das auf dem im täglichen Einsatz bewährten Doppelstockzug basiere, sei gegenüber einem Zug, der lediglich auf dem Papier existiere, zu tief bewertet worden. "Es ist für Stadler nicht nachvollziehbar, wie sich das siegreiche Angebot in bewerteten Kriterien wie beispielsweise Betriebskosten, Qualität, Instandhaltung, Nachhaltigkeit oder Serviceverträge abheben konnte", schrieb der Ostschweizer Konzern.

Stadler habe in der Kategorie Nachhaltigkeit nur halb so viele Punkte wie Siemens erhalten. Dies, obwohl Stadler als einziger Anbieter den Zug vollständig in der Schweiz mit kurzen Transportwegen produzieren würde mit Komponenten von Zulieferern aus dem ganzen Land, hiess es. Rund 80 Prozent Wertschöpfung würden hierzulande anfallen.

Siemens hatte angekündigt, die Doppelstockzüge in der westdeutschen Stadt Krefeld herzustellen.

Für Stadler stelle sich zudem die Frage der Plausibilität: Welche Kriterien hätten dazu geführt, dass ein Zug, der erst auf dem Papier existiere, bessere Werte erhalte als ein seit vielen Jahren bewährter Doppelstockzug von Stadler, für den es belastbare Daten gebe? "Solche und weitere offenen Fragen konnten auch in einem Debriefing-Gespräch mit der SBB nicht ausreichend geklärt werden", schrieb der Konzern. Die Preisdifferenz zum siegreichen Angebot von Siemens liege bei nur 0,6 Prozent.

Die bisherigen 153 Doppelstockzüge von Stader auf dem SBB-Netz seien die zuverlässigsten Züge der Schweizerischen Bundesbahn: Sie hätten eine Verfügbarkeit von 99 Prozent.

Heftige Kritik nach SBB-Vergabeentscheid

Die SBB hatten am 7. November den Riesenauftrag für 116 Doppelstockzüge für die Zürcher S-Bahn und die Westschweiz an Siemens vergeben. Der Auftrag hat ein Volumen von 2,1 Milliarden Franken. Hinzu kommt eine Option auf 84 weitere Züge, womit der Rahmenvertrag 200 Doppelstöcker im hochgerechneten Wert von 3,6 Milliarden Franken umfasst. Stadler-Patron Peter Spuhler sprach kurz darauf von einem Fehlentscheid und kündigte an, einen Rekurs zu prüfen.

In der Politik und Öffentlichkeit kam danach heftige Kritik an der SBB auf, die Bestellung ins Ausland vergeben zu haben. Die SBB wehrten sich: Als Unternehmen im Bundesbesitz müsse die SBB den Auftrag zwingend an das "vorteilhafteste Angebot" vergeben. Und dieses sei deutlich gewesen: Siemens habe in der Summe klar am meisten Punkte erzielt bei den Kriterien, mit denen alle einverstanden gewesen seien.

Als Kriterien galten Investitionskosten, Betriebsaufwand, Erfüllung der Lastenhefte sowie Qualität und Serviceverträge, wie es weiter hiess. Die Bevorzugung inländischer Unternehmen wiederum sei gemäss dem Gesetz für öffentliche Beschaffungen weder vorgesehen noch erlaubt. Ein Teil der Wertschöpfung fliesse aber auch bei diesem Projekt in die Schweiz, teilten die SBB mit.

"Stadler will keinen Heimatschutz"

Stadler betonte nun am Freitag in der Medienmitteilung, keinen Heimatschutz zu wollen und ihn auch noch nie gefordert zu haben: "Das Unternehmen stellt sich immer dem harten internationalen Wettbewerb und akzeptiert immer klare Resultate, die zu negativen Vergabeentscheiden führen. Stadler greift nur in Ausnahmefällen zum entsprechenden Rechtsmittel."

Trotz des Rechtsstreits bleibe Stadler dem Heimmarkt und der SBB stark verbunden, erklärte der Konzern. Im August hatte Konzernchef Markus Bernsteiner verkündet, am Auftrag für bis zu 40 Hochgeschwindigkeitszüge interessiert zu sein, deren Beschaffung die SBB für Strecken im Ausland prüfen.

Diese Züge sollen einst über 300 Kilometer pro Stunde fahren können. Bisher stellt Stadler nur Züge mit einer Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h her.

jb/ra/hr

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