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08.07.2025 23:00:00
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Trump, Zölle und Inflation: Was Anleger im dritten Quartal erwartet

Die US-Aktienmärkte zeigen sich robust. Doch wie lange noch? Drei Experten analysieren, was das dritte Quartal mit sich bringen könnte und welchen Einfluss Trump auf die Märkte hat.
• Trump bleibt wirtschaftspolitisch ein Unsicherheitsfaktor
• Experten-Prognosen für das dritte Quartal im Blick
Die Stimmung an den globalen Aktienmärkten ist zur Jahresmitte 2025 überraschend robust: Die US-Börsen notieren auf oder nahe ihrer Allzeithochs, Rezessionssorgen sind in den Hintergrund getreten und selbst geopolitische Risiken wie der Nahostkonflikt scheinen kaum nachhaltige Bremsspuren zu hinterlassen. Doch der Blick auf das dritte Quartal zeigt, dass weiterhin Risiken bestehen. Einer der grössten Unsicherheitsfaktoren bleibt dabei US-Präsident Donald Trump.
In einem Interview mit n-tv analysierten die Experten Michael Wittek von der Albrecht, Kitta & Co. Vermögensverwaltung, Reinhard Pfingsten von der Deutschen Apotheker- und Ärztebank sowie Nietho Bruhn von der Qcoon GmbH, welche Kräfte derzeit an den Märkten wirken. Dabei wurde vor allem die Rolle von Donald Trump beleuchtet.
Zollkonflikte und Trumps Einfluss: Was von den Versprechen übrig bleibt
Obwohl die Märkte derzeit ein Ende des Handelskriegs einpreisen, ist dieser keineswegs vom Tisch. "Das Thema wird uns wohl noch mindestens die nächsten dreieinhalb Jahre mehr oder weniger stark begleiten", erklärte Michael Wittek im Interview bei n-tv. Auch Reinhard Pfingsten warnte: "Aus unserer Sicht haben die Aktienmärkte zwar das Worstcase-Szenario des Handelskriegs wieder weitgehend ausgepreist, aber nicht komplett."
Trumps bislang abgeschlossene Handelsabkommen mit Grossbritannien und China bewerten die Experten als eher symbolisch. "Das Abkommen mit den Briten ist wohl eher als Feigenblatt zu werten", so Wittek. Bruhn ergänzte: "Man könnte den Eindruck gewinnen, dass es Donald Trump eher um einen 'Deal' geht als um die konkreten Inhalte."
Die protektionistische Wirtschaftspolitik der USA bleibe ein zweischneidiges Schwert: Zwar könnten Zollmassnahmen langfristig zu Produktionsverlagerungen in die USA führen - etwa in der Automobilbranche - doch kurzfristig bedeute das vor allem höhere Preise für Verbraucher. "Am Ende wird es für den amerikanischen Verbraucher teurer", so Wittek im Gespräch mit n-tv. Pfingsten ging sogar noch weiter: "Dafür, dass der US-Konsument einen nicht unerheblichen Teil der neuen Zollabgaben tragen wird, würde ich meine Hand ins Feuer legen", sagte er.
Inflation und Geldpolitik: Kein Spielraum für Trumps Steuerpläne?
Die Inflation in den USA steige leicht, getrieben auch durch zollbedingte Effekte, wie die Experten erklärten. "Wir rechnen in der zweiten Jahreshälfte damit, dass die zollbedingten Inflationseffekte stärker werden", so Pfingsten weiter im Interview. Wittek erwartet keine sprunghafte, aber eine anhaltend erhöhte Teuerung: "Sie wird sich auf dem aktuellen Niveau oberhalb der Zielmarke der amerikanischen Notenbank Fed von zwei Prozent einpendeln."
Die hohe Staatsverschuldung bleibe ein zentrales Thema, besonders angesichts von Trumps steuerpolitischen Plänen. Einsparungen seien kaum realistisch. Wittek betonte: "Spürbare Einsparungen werden am Ende des Tages immer mit Kürzungen von Sozialleistungen und damit mit einer Schwächung der Wirtschaft einhergehen." Auch der Versuch, mithilfe von Elon Musk strukturell zu sparen, blieb weit hinter den Erwartungen zurück. So "belaufen sich die schöngerechneten Einsparungen Musks nach eigenen Angaben auf gerade einmal 170 Milliarden US-Dollar, das sind gerade einmal acht Prozent des Zielvolumens", erklärte Pfingsten im n-tv-Gespräch.
Aktienmärkte im Vergleich: Europa im Vorteil?
Obwohl die US-Märkte dank der Tech-Riesen stark performten, sehen viele Analysten aktuell bessere Chancen in Europa. Pfingsten dazu: "Wir stufen das Chancen-Risiko-Profil des europäischen Aktienmarkts als attraktiver ein." Auch Wittek beobachtet einen Kapitalrückfluss: "Europäische Investoren haben damit angefangen, Gelder aus den USA abzuziehen und im Heimatmarkt anzulegen. Dieser Trend wird länger andauern."
Doch langfristig könnten US-Aktien wieder dominieren. Laut Bruhn ergibt sich Potenzial, "wenn sich die vielen eher unterdurchschnittlich gelaufenen Werte noch entfalten."
Trumps Blick auf die Wall Street und wie Anleger sich jetzt positionieren sollten
Trump selbst sieht sich als Freund der Wall Street. Dass die Aktienmärkte stabil bleiben, dürfte für ihn politisch an Bedeutung gewinnen - insbesondere mit Blick auf die Midterm-Wahlen 2026. Trump werde "seinen Fokus stärker auf die Wall Street richten", prognostizierte Bruhn daher laut n-tv.
Pfingsten relativierte: "Wir haben sicherlich die Null-Zinsphase hinter uns gelassen, aber wir sind wieder in der Normalität angekommen." Dennoch könnten Anleihen - insbesondere ausserhalb der USA - für Anleger interessanter werden.
Die Experten raten zur Diversifikation. Wir sind "auf Sicht über das Jahresende 2025 hinaus durchaus positiv und gehen von einer Beruhigung aus, sodass der grössere Teil des liquiden Vermögens - je nach Risikoappetit der Anleger - global investiert sein sollte", empfahl Bruhn. Wittek bevorzugt Dividendenaktien mit europäischem Schwerpunkt und bonitätsstarke Anleihen mit mittleren Laufzeiten. "Und Gold bleibt ein Basisinvestment", ergänzte er.
Pfingsten sieht laut n-tv die besten Chancen derzeit in Europa und den Emerging Markets, ist bei Aktien jedoch noch vorsichtig. Er bevorzuge auf der Rentenseite die Spreadsegmente, wie High Yields oder auch die Staatsanleihen aus den Emerging Markets sowie Gold.
Redaktion finanzen.ch
Dieser Text dient ausschliesslich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schliesst jegliche Regressansprüche aus.
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