02.02.2025 16:54:37
|
Trumps Handelskrieg hat viele Verlierer
(Aktualisierung: Reaktionen EU-Kommission (5. Absatz) und Mercedes (9. Absatz) sowie neue Äusserungen Trumps (13. Absatz) ergänzt.)
BERLIN/WASHINGTON (awp international) - Der Handelskrieg des US-Präsidenten gegen China, Kanada und Mexiko reicht bis nach Deutschland. Zwar ist die EU nicht direkt von Donald Trumps neuen Einfuhrabgaben betroffen - noch nicht. Aber vor allem die deutsche Autoindustrie dürfte die Auswirkungen der erhobenen Zölle gegen die beiden US-Nachbarn und den grossen Rivalen in Fernost zu spüren bekommen.
Die USA verhängen auf Importe aus den Nachbarländern Mexiko und Kanada 25 Prozent Zölle, nur auf Energie-Einfuhren aus Kanada 10 Prozent. Auf alle Einfuhren aus China werden ebenfalls zusätzlich 10 Prozent fällig. Und die EU könnte die nächste sein: "Absolut", sagte der Präsident zuletzt auf die Frage, ob er auch Zölle auf Produkte aus der EU erheben werde.
Dabei wirken sich schon die Zölle gegen Kanada, China und Mexiko auf Europa aus, vor allem letztere. Die grossen deutschen Auto-Hersteller und auch viele Zulieferer nutzen Mexiko als billigen Produktionsstandort - und bedienen von dort aus den US-Markt. VW , Audi und BMW haben in dem Land eigene Fabriken, Mercedes-Benz produziert in einem Gemeinschaftswerk mit Nissan .
Auswirkungen für Europa
Dirk Jandura, Präsident des deutschen Aussenhandelsverbands BGA, sieht in den neuen US-Zöllen bereits ein deutliches Zeichen an die EU und Kommissions-Präsidentin Ursula von der Leyen. "Wir dürfen nicht erstarrt abwarten, bis auch die EU oder Deutschland mit Zöllen belegt werden", warnt Jandura in einer Reaktion auf die US-Zölle.
Die EU-Kommission betonte sogleich ihre Stärke: Sie werde entschieden auf jeden Handelspartner reagieren, der unfair oder willkürlich Zölle auf Waren erhebe, sagte ein Sprecher. Und er unterstrich, derzeit seien keine zusätzlichen US-Zölle auf EU-Produkte bekannt.
Auch der deutsche Bundeskanzler klingt selbstbewusst. Auf die Frage nach möglichen europäischen Gegenmassnahmen sagte Olaf Scholz, die EU sei ein starker Wirtschaftsraum und habe "ihre eigenen Handlungsmöglichkeiten". Auf dieser Stärke aufbauend, wolle man die wirtschaftlichen Beziehungen zu den USA fortsetzen. Aber es gehe erst mal darum, dass "wir jetzt nicht die Welt aufteilen durch viele Zollbarrieren".
Deutsche Autobauer sind betroffen
Ein Volkswagen -Sprecher äussert sich am Tag nach der Zoll-Ankündigung nur vorsichtig: "Als global agierender Automobilhersteller beobachten wir die Entwicklungen in den USA sehr genau und bewerten etwaige Effekte auf die Automobilindustrie und unser Unternehmen, die in Folge der angekündigten Zölle für Importe aus Kanada und Mexico in die Vereinigten Staaten möglich sind", sagte der Deutschen Presse-Agentur.
Der Konzern werbe für offene Märkte und stabile Handelsbeziehungen, denn die seien essenziell für eine wettbewerbsfähige Wirtschaft und insbesondere für die Automobilbranche. Und die Hoffnung stirbt zuletzt: "Wir setzen darauf, dass konstruktive Gespräche zwischen den Handelspartnern geführt werden, um Planungssicherheit und wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten und einen Handelskonflikt zu vermeiden", sagte der VW-Sprecher.
Ähnlich vorsichtig äussert sich Mercedes. Eine Sprecherin betont die Bedeutung von freiem Handel und fairem Wettbewerb. Und: "Mercedes-Benz unterstützt daher eine liberale Handelsordnung auf Basis der WTO-Regeln. Dazu gehört das Prinzip, dass alle Beteiligten die gleichen Bedingungen vorfinden", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.
VW-Fabrik in Kanada geplant
Branchenexperte Stefan Hecht von der Unternehmensberatung Advyce & Company geht deutlich weiter. Er erwartet, dass die Hersteller zumindest einen Teil der Fertigung von Mexiko in die USA verlagern, wo VW, BMW und Mercedes ebenfalls Werke haben. Dazu äusserten sich die drei Hersteller zunächst nicht.
Auch zu den VW-Plänen einer neuen Batteriezellfabrik im kanadischen Ontario sagte der VW-Sprecher zunächst nichts. Die Fabrik soll die E-Auto-Werke des Konzerns in den USA beliefern.
Am Ende zahlt der Verbraucher
Die Menschen in den USA sieht Aussenhandels-Experte Jandura als Verlierer der Zoll-Politik ihres Präsidenten: "Trumps Entscheidung wird die Amerikanerinnen und Amerikaner teuer zu stehen kommen, Zölle wirken immer auf beiden Seiten." Gegenmassnahmen der betroffenen Länder würden einen "Handelskonflikt zwischen den Nationen" noch verschärfen, warnte er. "Die Verlierer sind immer die Endverbraucher, die die Preissteigerungen an der Kasse spüren. Ich würde mir wünschen, dass die Zölle noch abgewendet werden können."
Trump verteidigt am Tag danach die Zölle gegen die Kritik, sie träfen die eigenen Bürger. "Wird es Schmerzen geben? Ja, vielleicht (und vielleicht auch nicht!)", schrieb er auf der Plattform Truth Social. Der Schritt werde Amerika aber wieder grossartig machen, "und das wird den Preis wert sein, der dafür zu zahlen ist".
Wer letztlich für die Zölle aufkommt, hängt von den Lieferverträgen zwischen Käufer und Verkäufer ab. In der Regel sind es die Importeure, die höhere Kosten an Verbraucher weitergeben. Ein Beispiel: Wenn Autos wie in den USA von Zulieferungen aus Mexiko und Kanada abhängen und auf diese Teile Zölle erhoben werden, werden die Autos teurer.
Betroffene Länder wehren sich
Noch in der gleichen Nacht, in der Trump die Zölle ausrief, kündigten Kanada, Mexiko und China Gegenmassnahmen an. Kanada will ab Dienstag unter anderem Gegenzölle in Höhe von 25 Prozent auf US-Waren erheben. Auch Mexiko und China kündigten "entsprechende Gegenmassnahmen" an. Zudem will China eine Klage bei der Welthandelsorganisation (WTO) einreichen.
Ob das Land Recht bekommt, ist offen: Die 166 WTO-Mitgliedsländer haben sich zu fairem Handel und einem Abbau von Handelshemmnissen wie Zöllen verpflichtet. Nur unter bestimmten Voraussetzungen können Zölle WTO-konform über das beim Beitritt versprochene Niveau angehoben werden. Ein Argument wäre, dass sonst die nationale Sicherheit gefährdet ist./juc/DP/he
Nachrichten zu Nissan Motor Co. Ltd.
06.02.25 |
Handel in New York: NASDAQ Composite zum Start des Donnerstagshandels mit Gewinnen (finanzen.ch) | |
05.02.25 |
Verluste in New York: NASDAQ Composite beginnt die Sitzung mit Verlusten (finanzen.ch) | |
05.02.25 |
NASDAQ Composite Index-Titel Nissan Motor-Aktie: So viel Verlust hätte eine Investition in Nissan Motor von vor 5 Jahren bedeutet (finanzen.ch) | |
04.02.25 |
Börse New York: NASDAQ Composite stärker (finanzen.ch) | |
29.01.25 |
NASDAQ Composite Index-Wert Nissan Motor-Aktie: So viel Verlust hätte ein Investment in Nissan Motor von vor 3 Jahren bedeutet (finanzen.ch) | |
29.01.25 |
Erste Schätzungen: Nissan Motor gibt Ergebnis zum abgelaufenen Quartal bekannt (finanzen.net) | |
22.01.25 |
NASDAQ Composite Index-Papier Nissan Motor-Aktie: So viel Verlust hätte eine Investition in Nissan Motor von vor einem Jahr bedeutet (finanzen.ch) | |
21.01.25 |
Gewinne in New York: NASDAQ Composite beginnt Dienstagssitzung im Plus (finanzen.ch) |
Analysen zu Nissan Motor Co. Ltd.
Innovationen am ETF-Markt 2025 | BX Swiss TV
Die BX Swiss blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2024 zurück: Die Anzahl der an der Börse gehandelten Trades hat sich verdoppelt. Für 2025 strebt die BX Swiss eine Fortsetzung dieses dynamischen Wachstums an – mit einem klaren Fokus auf die Erweiterung von Partnerschaften mit Neo-Banken, Online-Brokern und traditionellen Banken.
Im Interview gibt Lucas Bruggeman, CEO der BX Swiss, spannende Einblicke in die strategischen Schwerpunkte für die Zukunft. Gemeinsam mit David Kunz, COO der BX Swiss, beleuchtet er zudem das eigene Börsenportal BX Plus und zeigt auf, wie Anlegerinnen und Anleger noch besser informiert und unterstützt werden können.
👉🏽 Jetzt auch auf BXplus anmelden und von exklusiven Inhalten rund um Investment & Trading profitieren!
Inside Trading & Investment
Mini-Futures auf SMI
Meistgelesene Nachrichten
Top-Rankings
Börse aktuell - Live Ticker
US-Börsen schließen im Minus -- SMI geht stabil ins Wochenende -- DAX nach Rekordhoch schliesslich leichter -- Asiens Börsen letztlich uneinig - Nikkei rotAm letzten Handelstag der Woche ging es am heimischen Markt ruhig zu. Der deutsche Leitindex machte nach einem neuen Rekordhoch schlussendlich Verluste. Die Wall Street bewegte sich auf rotem Terrain. An den asiatischen Märkten ging es am Freitag unterdessen in verschiedene Richtungen.
finanzen.net News
Datum | Titel |
---|---|
{{ARTIKEL.NEWS.HEAD.DATUM | date : "HH:mm" }}
|
{{ARTIKEL.NEWS.BODY.TITEL}} |