Optimismus |
30.07.2025 17:55:01
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UBS-Aktie zieht an: Quartalsgewinn mehr als verdoppelt

Die UBS hat im zweiten Quartal 2025 - inmitten von Restrukturierung und Kapitaldiskussionen - deutlich mehr verdient als im entsprechenden Vorjahresabschnitt.
Erstmals hat sich UBS-Chef Sergio Ermotti öffentlich zu den Vorschlägen des Bundesrats, die seit Anfang Juni auf dem Tisch sind, geäussert. Die UBS stimme zwar der überwiegenden Mehrheit der geplanten Massnahmen für die Bankenstabilität nach dem CS-Debakel zu. Die geforderte vollständige Unterlegung der ausländischen Tochtergesellschaften mit Eigenkapital am Stammhaus sei aber extrem und unverhältnismässig, kritisierte Ermotti am Mittwoch vor Analysten und Journalisten.
Falls die Empfehlungen so umgesetzt würden, wie sie der Bundesrat vorgelegt hat, würde die UBS laut eigenen Angaben zusätzliches hartes Kernkapital in der Höhe von geschätzt rund 24 Milliarden US-Dollar benötigen. Diese kämen zu den bereits kommunizierten rund 18 Milliarden Dollar hinzu, welche die UBS als Folge der CS-Übernahme ohnehin schon zusätzlich halten muss.
"Keine einfachen Lösungen"
Viel zu viel, findet Ermotti. Die Mindestquote für das harte Eigenkapital wäre mindestens 50 Prozent höher als bei der globalen Konkurrenz, sagte er. Auch die ins Spiel gebrachten einfachen Lösungen - etwa Geld hin und her zu schieben, Geschäftsfelder neu zu klassifizieren oder Assets zu verkaufen - seien wenig zielführend.
Die UBS will sich jedenfalls weiterhin stark in die Debatte einbringen, wie sie betonte. Bis Anfang September werde das Bankmanagement öffentlich Stellung nehmen zu den Vorschlägen des Bundesrats. Die Analyse werde derzeit finalisiert, sagte Ermotti.
Letztendlich wird es noch einige Jahre dauern, bis die neue Regulierung in Kraft tritt. So dürfte das entsprechende Gesetz wohl nicht vor 2028 gelten. Danach soll die UBS zudem eine Übergangsfrist von mindestens sechs bis acht Jahren erhalten.
Ermotti schliesst Verkleinerung aus
Dennoch schloss Ermotti bereits heute Änderungen am Geschäftsmodell und gar eine Verkleinerung des Geschäfts kategorisch aus. Und auch am US-Geschäft will die Bank ihm zufolge definitiv festhalten. Immer wieder ist auch von einem Wegzug der UBS aus der Schweiz die Rede. Hierzu blieb Ermotti aber eher vage: Auf eine entsprechende Frage sagte er lediglich, Ziel sei es weiterhin, aus der Schweiz heraus erfolgreich zu operieren.
Das vergangene Quartal gibt der Bank und ihrer Strategie recht: Im Tagesgeschäft zeigt sich die UBS widerstandsfähig. Die Bank machte in den Monaten April bis Juni 2025 einen Gewinn von 2,4 Milliarden Dollar und damit mehr als doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. Und auch die CS-Integration ist "weiter auf Kurs". Die wichtige Überführung der früheren CS-Kundenkonten in der Schweiz laufe gar "ausgezeichnet", hiess es von Seiten der Bank.
Auch hat die UBS nun insgesamt Einsparungen von 9,1 Milliarden US-Dollar erzielt, was 70 Prozent des Gesamtplans entspricht. Bis Ende 2026 sollen es konzernweit annualisierte Kosteneinsparungen von brutto rund 13 Milliarden US-Dollar werden im Vergleich zum Jahr 2022 - vor der Übernahme der Credit Suisse.
Positive Aussichten fürs Geschäft<
/p>Die Aktionäre kommen in den Genuss weiterer milliardenschwerer Aktienrückkäufe im laufenden Jahr. Und auch die Dividende soll für das Gesamtjahr 2025 im zweistelligen Prozentbereich steigen.
So reagiert die UBS-Aktie
Die Aktien der UBS sind am Mittwoch sehr volatil in den Handel gestartet. Mittlerweile haben sie sich etwas stabilisiert auf höherem Niveau. Die Grossbank hat mit ihren vorbörslich vorgelegten Quartalsergebnis die Schätzungen von Analysten übertroffen und weitere Fortschritte bei der Integration der Credit Suisse vermeldet.
Die UBS-Papiere notierten letztlich 1,11 Prozent höher bei 30,96 Franken. Eröffnet hatte die Aktie leicht im Plus, fiel dann klar ins Minus (Tagestief 30,03 Fr.), nur um kurz darauf bis auf 31,75 (+3,7%) anzusteigen. Nach der ersten Viertelstunde nahmen die Schwankungen dann aber etwas ab.
Die Aktie bewegt sich auf dem aktuellen Niveau langsam wieder in Richtung des Jahreshochs bei 32,88 Franken von Anfang Februar. Die starke Performance in der jüngsten Zeit (+15% über die vergangenen 4 Wochen) dürfte wohl einige Anleger nach den Zahlen zu Gewinnmitnahmen veranlasst haben, heisst es denn auch im Handel.
Grundsätzlich werden die Zahlen in ersten Kommentaren tendenziell positiv eingeschätzt. Die Ergebnisse des zweiten Quartals hätten dank der starken Marktentwicklung die Erwartungen übertroffen, heisst es etwa bei RBC. Die UBS habe solide Quartalsergebnisse 2025 vorgelegt, meint man bei der Bank Vontobel. Im Gegensatz zu RBC wird aber nicht die Marktentwicklung dafür verantwortlich gemacht, sondern es seien die geringer als erwartet ausgefallenen Aufwendungen gewesen, die zum Ergebnis geführt hätten.
Auch Jefferies spricht von einem ziemlich soliden Quartalsergebnis und sieht darin auch einige Treiber für die zweite Jahreshälfte. Octavian betont ebenfalls, dass das Ergebnis unter dem Strich besser gewesen sei als erwartet.
Dass die UBS die Schätzungen von Analysten übertrifft, ist mittlerweile fast schon normal. Letztmals hat sie den AWP-Konsens für den Reingewinn im dritten Quartal 2023 verfehlt. Die Experten der ZKB ziehen nun auch ein positives Fazit nach den Zahlen bzw. zum Zustand der Bank zur Jahresmitte: Die Integration verlaufe nach Plan, die Erträge seien gesteigert worden, die Kosten hätten weiterhin im Schach gehalten werden können und der Verlauf der Vermögen und der Nettoneugelder im Kerngeschäft GWM sei weiterhin positiv.
ys/uh
Zürich (awp)
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