Food-Trend |
30.08.2020 14:49:00
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Veganer Fleischersatz: Beyond Meat-Preise werden an Fleischpreise angepasst
Seit 2009 optimiert Beyond Meat seinen pflanzlich hergestellten Fleischersatz - nach fünf Quartalen an der Börse und mit der Verringerung des Preisunterschiedes zu richtigem Fleisch sind Netto- und Bruttoumsatz deutlich gestiegen: Wird die Aktie zur überdurchschnittlichen Investition?
• Die Nettoeinnahmen stiegen in Q2 2020 um 69 Prozent im Vorjahresvergleich - während der Corona-Krise nähern sich die Preise an die der Konkurrenz mit echtem Fleisch an
• The Motley Fool: Beyond Meat könnte zur überdurchschnittlichen Investition werden
Beyond Meat ist laut eigenen Angaben eine der am schnellsten wachsenden Food Companies in den USA: 2009 gegründet und seine Produkte seit 2013 erhältlich, versucht das Unternehmen ständig, das Geschmackserlebnis seiner Fleischersatzprodukte aus Erbsenproteinen, Kokosöl und anderen veganen Zutaten an das echten Fleisches anzupassen. Seit 2017 gibt es Beyond Burger, Beyond Pasteten und andere Produkte der Firma auch international zu kaufen, im Mai 2019 ging das Unternehmen an die Börse. Q2 2020 waren die Beyond-Waren bereits in 85 Ländern weltweit auf dem Markt.
Beyond Meat-Bilanz Q2 fällt gemischt aus
Dem Beyond Meat Report Q2 2020 zufolge stiegen auch die Nettoeinnahmen im Vorjahresvergleich um 69 Prozent auf 113 Millionen US-Dollar. Wegen COVID-19 habe es allerdings auch einen Nettoverlust von etwa 10,2 Millionen US-Dollar gegeben, während der bereinigte Gewinn Q2 2020 vor Steuern 11,7 Millionen US-Dollar betrug.
Und: Während der Beyond Meat-Bruttogewinn in Q1 2019 laut Geschäftsbericht 26,8 Prozent des Nettoumsatzes betrug, waren es in Q1 2020 ganze 38,8 Prozent. Q2 2020 lag der Wert allerdings - wohl wegen COVID-19 - bei nur 29,7 Prozent.
Beyond Meat Q2 2020 fast so günstig wie echtes Fleisch
Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie brachten Beyond Meat allerdings auch einen Vorteil: Noch sind die veganen Fleischersatzproduke nämlich deutlich teurer als echtes Fleisch, was ihre Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt - schliesslich sind 93 Prozent der Beyond Meat-Käufer nicht Veganer oder Vegetarier, sondern Fleischesser, die sich gesünder ernähren wollen. Dies teilte Ethan Brown, CEO von Beyond Meat, CNBC Anfang 2019 mit.
Diese Kunden achten natürlich auch auf den Preis der Ware, weswegen Beyond Meat zugunsten seiner Wettbewerbsfähigkeit so billig wie möglich sein muss - bis 2023 möchte das Unternehmen echtes Fleisch deswegen sogar mit den Preisen seines veganen Fleisches unterbieten.
Während Beyond Meat in Q2 2020 im Vorjahresvergleich also The Motley Fool zufolge etwa 3 Prozent billiger wurde und nur noch 5,69 US-Dollar pro Pfund kostet, stieg mit der Pandemie der durchschnittliche Einzelhandelspreis des US-Landwirtschaftsministeriums für Rinderpasteten. Somit schrumpfte der Preisunterschied zwischen Pasteten von Beyond Meat und Rinderpasteten auf offenbar gerade einmal 20 Prozent.
Mit den niedrigen Preisen kommt mehr Gewinn
Die Preissenkung ist nicht nur wichtig, weil ein so grosser Teil der Unternehmenskunden Fleischesser ist: Es wäre in den USA auch gar nicht möglich, den Zielgruppenschwerpunkt auf Veganer und Vegetarier zu verlegen. Denn laut einer Gallup-Umfrage aus dem Jahr 2018 sind gerade einmal drei beziehungsweise fünf Prozent der US-Amerikaner sind Veganer oder Vegetarier.
Abgesehen davon ist die Produktion von Beyond Meat auch deutlich umweltfreundlicher als die echten Fleisches: Dem Hersteller zufolge werden für die Produktion eines Beyond Burgers mehr als 99 Prozent weniger Wasser, 93 Prozent weniger Land, 90 Prozent weniger CO2 und 46 Prozent weniger Energie benötigt als für einen Beef Burger nach US-Standard.
Und: "Dies ist nur einer von mehreren möglichen langfristigen Trends, die diese Aktie zu einer überdurchschnittlichen Investition machen könnten", so die US-amerikanische Finanz- und Anlageberatungsfirma The Motley Fool.
Olga Rogler / Redaktion finanzen.ch
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