Nachhaltigkeit hat Vorrang |
02.03.2023 23:23:00
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Metaverse in der Schweiz noch nicht auf dem Vormarsch - zu wenig Offenheit für Kreatives
In der aktuellen Studie zum Thema "Global Marketing Trends 2023" von Deloitte zeigt sich, dass die Marketingabteilungen von Schweizer Unternehmen im internationalen Vergleich in Sachen neue Technologien und Kreativität etwas zurückbleiben.
• Nachhaltigkeit als Wachstumstreiber
• Konservative Sichtweise anstatt kreativer Ideen
Das Metaverse bezeichnet digitale, dreidimensionale Erlebniswelten. Darin kommen Menschen zusammen, um zu spielen, einzukaufen, sich mit Kollegen zu treffen oder auf Konzerte zu gehen. In der Zukunft sollen diese Avatare echten Menschen gleichen. Das Interesse vieler von Deloitte befragten Chief Marketing Officers (CMOs) ist bereits geweckt - jedoch nicht das der Schweiz.
Schweizer CMOs beobachten Metaverse
Lediglich sieben Prozent der Schweizer Unternehmen sind laut der Befragung im Metaverse aktiv, während im globalen Vergleich 17 Prozent das Metaverse nutzen. In der Schweiz liegt der Fokus der CMOs eher auf dem Beobachten. Dabei gaben 42 Prozent der befragten Schweizer Marketing-CMOs an, erst innerhalb der nächsten zwölf bis 24 Monate einen Einstieg ins Metaverse zu planen. Zwölf Prozent haben sich mit der Thematik noch gar nicht befasst.
Vielseitige Gründe für Nichtteilnahme
Für die Schweizer Marketingverantwortlichen gibt es viele Gründe, die gegen eine Teilnahme am Metaverse sprechen. Als Hauptgrund nannten diese in der Umfrage mit 55 Prozent die Komplexität der Technologie-Implementierung. Zudem sind 35 Prozent skeptisch hinsichtlich der langfristigen Relevanz. 32 Prozent gehen von unzureichenden Talenten zur Umsetzung einer solchen Strategie aus.
"Mit ihrer abwartenden Haltung gegenüber neuen Web-3.0-Technologien und dem Metaverse tun sich die Schweizer Unternehmen keinen Gefallen", ist Roger Lay, Leiter Marketing, Commerce und Design bei Deloitte Schweiz, überzeugt und fügte hinzu: "Es ist zwar noch nicht klar, wie bedeutend beispielsweise das Metaverse für einzelne Unternehmen und Branchen in fünf oder zehn Jahren sein wird. Aber wenn Marketingverantwortliche nicht sehr bald erste Gehversuche wagen, dann werden sie den Trend verpassen".
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Nachhaltigkeit als Wachstumstreiber
Schweizer CMOs sehen stattdessen Nachhaltigkeit als neuen Markt an. 31 Prozent der von Deloitte Befragten räumten der Nachhaltigkeit hinsichtlich dem Aufbau von Kompetenzen und Angeboten eine hohe Priorität ein.
"Die meisten Marketingchefs hierzulande haben die Möglichkeiten der Nachhaltigkeit erkannt, wenn es um die Reputation ihres Unternehmens und als Chance für Wachstum geht", sagte Liza Engel, Chief Sustainability Officer von Deloitte Schweiz. Engel ist überzeugt: "Möchten Unternehmen bei ihren Bemühungen zur Nachhaltigkeit erfolgreich sein, müssen sie ehrlich und transparent konkrete Nachhaltigkeitsmassnahmen ergreifen, diese authentisch kommunizieren, ihre Kundschaft auf diese Reise mitnehmen und verstehen, dass Nachhaltigkeit entscheidend für die Langlebigkeit eines Unternehmens ist".
Kreativität in der Schweiz nicht an der Spitze
Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass lediglich 35 Prozent der Schweizer Marketing-CMOs daran glauben, dass der langfristige Erfolg ihres Unternehmens davon abhängt, kreative Ideen zu entwickeln. Zum Vergleich: Im internationalen Vergleich sehen 48 Prozent Kreativität als Wachstumsmotor an. In der Schweiz ist man der Meinung, dass Problemlösung und Entscheidungsfindung die Erfolgsindikatoren seien.
"Schweizer Unternehmen lassen noch zu selten Fehler zu und zeigen zu wenig Risikobereitschaft und Kreativität, um Innovationen zu fördern", zeigte sich Roger Lay überzeugt. "Dies hängt womöglich damit zusammen, dass in der Schweiz noch immer eine eher traditionelle Unternehmenskultur vorherrscht, die von Risikovermeidung und Perfektionismus geprägt ist. Viele Marketingverantwortliche in der Schweiz beklagen sich, dass Kreativität in ihren Unternehmen ein Nischendasein fristet und nicht als strategischer Imperativ angesehen wird", so Lay weiter.
Die Schweizer liegen auch bei der Zusammenarbeit mit Influencern gegenüber ihren weltweiten Kollegen zurück. Lediglich 23 Prozent arbeiten mit Externen zusammen - im Vergleich zu 33 Prozent der international Marketingverantwortlichen. Wollen Schweizer Unternehmen nicht den Anschluss an ihre globale Konkurrenz verlieren, sollten sie Kreativität und Risikobereitschaft fördern, offener gegenüber neuen Technologien sein und diese konsequenter nutzen, empfiehlt Lay.
Redaktion finanzen.ch
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