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"Kein Mehrwert" 22.05.2022 15:27:00

Nach Terra-Crash: Binance-CEO kritisiert Pläne der Luna Foundation

Nach Terra-Crash: Binance-CEO kritisiert Pläne der Luna Foundation

"Minting und Forking" würden keinen Wert schaffen, "Zurückkaufen und Verbrennen" dagegen schon, schrieb der Binance-CEO auf Twitter und kritisierte damit die Stabilisierungspläne der Luna Foundation.

• Hyperinflation innerhalb weniger Stunden: Todesspirale für den UST Stablecoin
• Binance-CEO stellt Hardforking infrage
• Changpeng Zhao fordert Transparenz und Verantwortlichkeit

Der Terra USD (UST) war vor dem Crash mit einem Wert von rund 20 Milliarden US-Dollar, neben Tether und USD Coin, der drittgrösste Stablecoin. Der Terra-Crash versetzte den Kryptomarkt in Aufruhr und sendete enorme Schockwellen in die Blockchain-Welt.

Der Crash des algorithmischen Stablecoins

Bei UST handelt es sich um einen algorithmischen Stablecoin, hinter dem die Luna Foundation steht. Die Stabilität zum US-Dollar soll erreicht werden, indem der gleiche Betrag in Terra LUNA vernichtet wird, der in UST geschaffen wird. Weil massiv Arbitrage-Gewinne verkauft wurden und das Gleichgewicht zwischen UST und Terra LUNA nicht mehr gehalten werden konnte, kam es zu einer Abwärtsspirale, die durch den dahinter liegenden Algorithmus vorprogrammiert war: Damit der Stablecoin stabilisiert werden kann, mussten immer mehr Terra LUNA produziert werden. Als sich die ersten Warnsignale zeigten, verkauften die Anleger zusätzlich in Massen ihre Bestände. Leerverkäufe heizten die Abwärtsspirale, laut BTC Echo zusätzlich an. Als der Kurs unter einen US-Dollar fiel, schritt die Luna Foundation ein, schaltete ihr Ökosystem kurzzeitig ab und liquidierte Bitcoin-Reserven. Wie zahlreiche Medien berichten, dürfte nicht nur das Terra-LUNA Netzwerk, sondern auch das Vertrauen in Stablecoins in den vergangenen Tagen massiv gelitten haben.

Forking oder Burning: Welcher Weg führt aus der Krise?

Infolge des Crashs wurden die Coins von zahlreichen Krypto-Börsen delistet, unter anderem auch von Binance. Binance-CEO Changpeng Zhao, "CZ", unterstützt das Projekt laut eigener Aussagen auf Twitter jedoch weiter.

Mit dem Prozess des Mintings neue Token für das Blockchain-Netzwerk zu schaffen und eine Aufspaltung des Projekts in Folgeprojekte hält der Binance-CEO nicht für sinnvoll. Eine sogenannte "Hardfork", bei dem den Inhabern eine neue Version von LUNA (TERRA2, LUNA2, UST2) zur Verfügung gestellt werden könnte, wie von Do Kwon, dem CEO der Luna Foundation angestrebt, schaffe keinen Mehrwert. Ziel wäre es, die Blockchain durch eine Abspaltung zurückzusetzen und den Zustand zu einem bestimmten Zeitpunkt (vor der Abwärtsspirale) wiederherzustellen. Dies würde aber auch bedeuten, alle Transaktionen nach diesem Zeitpunkt rückgängig zu machen, was nicht nur vom Binance-CEO kritisch betrachtet wird.
Eine Wiederbelebung des Netzwerkes mithilfe der Forking hält CZ für reines Wunschdenken. Vielmehr sollten die Bitcoin-Reserven genutzt werden, um UST zurückzukaufen, die Token-Inhaber damit zu entschädigen und den Wert wiederherzustellen.

Transparenz

CZ schrieb auf Twitter, Fehler könnten passieren, er erwarte aber jetzt vom Luna-Projekt viel mehr Transparenz, einschliesslich alle spezifischer On-Chain-Transaktionen und Transaktions-IDs. "Transparenz, schnelle Kommunikation und die Übernahme von Verantwortung gegenüber der Gemeinschaft", seien in einer solchen Situation extrem wichtig.

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Seine ursprüngliche Aussage, Binance sei nicht in LUNA-Token investiert, berichtigte CZ später im Zuge der von ihm selbst geforderten Transparenz: Binance habe durch Rückflüsse aus der ursprünglichen Investition in Terraform Labs 15 Millionen LUNA-Token sowie 12 Millionen UST für spätere Einsätze erhalten. Diese befänden sich aber immer noch unbewegt auf der ursprünglichen Adresse. CZ wolle mit gutem Beispiel vorangehen und bot an, die Verluste selbst tragen. Für einen Rückkauf oder ein Coin-Burning fehle es der Luna Foundation wahrscheinlich an Geld, vermutet CZ weiter.
Binance selbst greift auf das Mittel des Coin-Burnings zurück, um die Preisinflation des Binance Coins (BNB) zu kontrollieren. Die Krypto-Börse verpflichtet sich vierteljährlich 20 Prozent des Gewinns in BNB an eine sogenannte "Black Hole"-Wallet zu senden, auf die ohne Weiteres niemand Zugriff hat.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Wit Olszewski / Shutterstock.com,Stanislav Duben / Shutterstock.com
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