Souveränität im Blick |
25.04.2024 21:16:00
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Volksinitiative fordert: SNB soll zum Bitcoin-Kauf verpflichtet werden
Eine neue Volksinitiative will die Schweizerische Nationalbank (SNB) dazu verpflichten, Bitcoin zu kaufen. Auf diese Weise könne sowohl die Unabhängigkeit als auch die Neutralität des Landes gewährleistet werden.
• Forderung: SNB soll zum Bitcoin-Kauf verpflichtet werden
• Neutralität und Unabhängigkeit der Schweiz sollen geschützt werden
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hält einen Teil ihrer Währungsreserven in Gold. Einigen scheint dies nun allerdings nicht mehr zeitgemäss genug zu sein. Ihrer Meinung nach sollte die SNB einen Teil auch in Bitcoin halten, wie die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) berichtet.
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Volksinitiative pro Bitcoin
Um diese Idee weiter zu verfolgen, hat sich eine Volksinitiative rund um den Westschweizer Krypto-Evangelisten und Vorstandsmitglied des Branchenverbands Bitcoin Association Switzerland Yves Bennaïm gegründet. Die Gruppierung fordert eine Ergänzung des 99. Artikels innerhalb der Bundesverfassung. Derzeit lautet dieser: "Die Schweizerische Nationalbank bildet aus ihren Erträgen ausreichende Währungsreserven; ein Teil dieser Reserven wird in Gold gehalten". Geht es nach den Aktivisten, heisst es dort künftig aber: "[...] in Gold und Bitcoin", so die NZZ.
Democracy takes time. We are moving forward in Switzerland ????
- Bitcoin Initiative ??????? (@initiativeBTC) April 21, 2024
"Now comes the popular initiative that wants to oblige the National Bank to buy Bitcoin"https://t.co/uKQnDScfvJ
Im Rahmen der Initiative äusserte Bennaïm seine Sorgen um die Zukunft der Schweiz. Durch diese Änderung wolle er hierzulande die "Souveränität und Neutralität schützen".
Vorschlag trifft auf Zustimmung
Doch nicht nur die Volksinitiative rund um Bennaïm sieht Handlungsbedarf. Auch Luzius Meisser, Präsident des Vermögensverwalters Bitcoin Suisse, setzt sich für den Bitcoin ein - zuletzt etwa bei der Generalversammlung der SNB. Er hatte bereits gemeinsam mit weiteren Aktionären bei der GV im Jahr 2022 versucht, die SNB von Bitcoin-Investments zu überzeugen, wie die NZZ erinnert. Der Plan scheiterte jedoch. SNB-Präsident Thomas Jordan hatte damals erklärt, die Kryptowährung habe die Vorgaben, welche die SNB an Währungsreserven stellt, nicht erfüllt, heisst es dort weiter. Meisser zufolge lohne es sich jedoch, zu den Pionieren zu gehören. Das Timing bei Anlageentscheidungen sei wichtig, betont er. "Ich bin wirklich der Überzeugung, dass Bitcoin Bestandteil der Schweizer Währungsreserven sein sollte", so Meisser gegenüber der NZZ. Und weiter: "Mit einer Aufnahme von Bitcoin in die Reserven würde die Schweiz ihre Unabhängigkeit von der Europäischen Zentralbank markieren. Ein solcher Schritt würde unsere Neutralität stärken".
Auch Leon Curti, Leiter Research beim Vermögensverwalter Digital Asset Solutions, hob aufgrund der geringeren Korrelation des Bitcoin zu weiteren Anlagen dessen positiven Diversifikationseffekt hervor: "Bereits eine kleine Bitcoin-Investition der Nationalbank hätte eine grosse Signalwirkung und würde den Ruf der Schweiz als Krypto-Nation unterstreichen", zitiert ihn die NZZ.
Ein weiterer Unterstützer dieses Vorschlags ist Gunther Schabl, Wirtschaftswissenschaftler und ehemaliger Berater der Europäischen Zentralbank: "Währungsreserven werden traditionell in Staatsanleihen gehalten, die als sicherste Anlageform gelten. Doch die Staatsverschuldung ist in den meisten Industrieländern stark angestiegen, sodass das Ausfallrisiko gewachsen ist".
Vorbereitungen laufen
Für den Erfolg der Volksinitiative seien innerhalb der ersten 18 Monate 100'000 Unterschriften nötig. Derzeit würden noch Vorbereitungen getroffen, wie Bennaïm gegenüber der NZZ erklärte: "Wir sind dabei, die organisatorischen Vorbereitungen für das Komitee abzuschliessen und die Unterlagen zu erstellen, die bei der Staatskanzlei eingereicht werden müssen, um den Prozess zu starten".
Wie viel die SNB letztlich in Bitcoin investiere, sei nicht ausschlaggebend - den Umfang wolle die Volksinitiative daher nicht vorschreiben. Bereits ein Franken in Bitcoin sei ausreichend, so Bennaïm. Denn ihm gehe es vor allem darum, eine Debatte anzustossen.
Redaktion finanzen.ch
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