Geldwäsche möglich |
08.03.2023 22:43:00
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Zusammenbruch von TerraUSD: War eine Schweizer Bank in den Krypto-Betrug verwickelt?
Der Zusammenbruch des Terra/LUNA-Universums im Jahr 2022 hat die Kryptowelt in ihren Grundfesten erschüttert und für zahlreiche Implikationen am Markt gesorgt. Die SEC hat inzwischen Klage gegen den Terra-Gründer eingereicht - aus der Klageschrift gehen brisante Details hervor.
• Schweizer Bank soll 100 Millionen-Dollar-Abhebung ermöglicht haben
• Verlust der Banklizenz droht
Der Crash des algorithmischen Stablecoins Terra (UST) und damit verbunden der Zusammenbruch des Native Token LUNA hat im Mai vergangenen Jahres für Aufruhr in der Krypto-Community gesorgt. Der Stablecoin verlor seine Dollarbindung, Panikverkäufe liessen das System schlussendlich implodieren und innerhalb kurzer Zeit verpufften 40 Milliarden US-Dollar an Marktwert. Das Ereignis hatte Folgen: Die Einlagen zahlreicher Anleger waren plötzlich wertlos, andere, verbundene Unternehmen gerieten in finanzielle Schwierigkeiten, am Markt für Digitalwährungen brach ein Kryptowinter aus, der bis heute anhält.
Der Gründer von Terraform Labs, jenes Unternehmens, das als Entwickler hinter TerraUSD steht, tauchte unter - bis heute ist der Aufenthaltsort des südkoreanischen Unternehmers Do Kwon unbekannt.
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US-Börsenaufsicht reicht Klage ein
Die US-Börsenaufsicht SEC hat als Reaktion auf die Ereignisse Klage gegen Do Kwon und Terraform Labs eingereicht. Die Vorwürfe der Börsenwächter sind heftig: Demnach sollen Investoren von Seiten der Entwicklerfirma und ihres Gründers jahrelang belogen worden sein. Aus der Klageschrift geht hervor, dass Kwon zahlreiche unwahre Behauptungen aufgestellt habe, um TerraUSD zum Erfolg zu verhelfen.
Today we charged Singapore-based Terraform Labs PTE Ltd and Do Hyeong Kwon with orchestrating a multi-billion-dollar crypto asset securities fraud involving an algorithmic stablecoin and other crypto asset securities.
- U.S. Securities and Exchange Commission (@SECGov) February 16, 2023
Den Börsenwächtern zufolge soll Do Kwon ein Jahr vor dem Crash des Terra/LUNA-Ökosystems Investoren dazu gebracht haben, mit massiven Stützungskäufen für eine Stabilisierung des TerraUSD zu sorgen, der auch damals bereits unter die Marke von einem Dollar gerutscht war. Die darauf folgende Kursstabilisierung nannte Kwon einen Triumph "des automatisch selbstheilenden Algorithmus" in volatilen Marktzeiten.
Auch eine Partnerschaft mit der südkoreanische Zahlungsapplikation Chai habe nicht in der Art bestanden, wie Do Kwon sie Anlegern Glauben machen wollte. Anders als durch den Terraform Labs-Gründer behauptet, hat der Zahlungsdienstleister keine Transaktionen über die Blockchain von Terraform Labs abgewickelt. "Vielmehr haben die Beklagten Chai-Zahlungen täuschend echt auf die Terraform-Blockchain repliziert, um den Anschein zu erwecken, dass sie auf der Terraform-Blockchain stattfanden, obwohl Chai-Zahlungen auf traditionelle Weise erfolgten", heisst es in der SEC-Anklageschrift.
Schweizer Bank an Geldwäsche beteiligt?
Doch das Dokument beinhaltet noch einen weiteren brisanten Vorwurf: Demnach soll eine Schweizer Bank im Monat des Zusammenbruchs von TerraUSD Do Kwon und seinem Unternehmen ermöglicht haben, 100 Millionen US-Dollar in Form von Bitcoins auf ein Schweizer Bankkonto zu transferieren. Dieses Geld sei schlussendlich als Fiatwährung abgehoben worden, so der Vorwurf der SEC.
Konkret habe der Angeklagte die Bitcoins auf ein nicht mit dem Internet verbundenes Wallet, ein so genanntes Cold Wallet, verschoben. Danach seien die Coins schrittweise "in regelmässigen Abständen […] an ein Finanzinstitut in der Schweiz transferiert und die Bitcoins in Bargeld umgewandelt" worden.
Den Namen der Schweizer Bank, die Do Kwon das Abheben von 100 Millionen Dollar ermöglicht haben soll, nachdem dieser mutmasslich bei zahlreichen Anlegern seines Unternehmens für einen Totalverlust verantwortlich gewesen sein soll, nennen die US-Börsenwächter nicht. Wird ihm Rahmen des Verfahrens gegen den Terraform Labs-Gründer aber auch eine Untersuchung gegen das betroffene Finanzhaus eingeleitet, droht dem Institut eine Anzeige wegen Geldwäsche und im schlimmsten Fall der Verlust der Banklizenz.
Redaktion finanzen.ch
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