Unberechenbar |
12.07.2021 23:03:00
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Investmentlegende Warren Buffett: Corona-Pandemie ist noch nicht beendet
Börsenlegende Warren Buffett äusserte sich vor Kurzem in einem Interview zur aktuellen Corona-Situation. Dabei wies er darauf hin, dass die Pandemie "extrem ungleichmässige" Auswirkungen habe und aufgrund ihrer Unberechenbarkeit noch lange nicht vorbei sei.
• Pandemie bringt einigen Unternehmen unerwartete Gewinne
• Buffett: "Es wird eine weitere Pandemie geben, das wissen wir"
Die Corona-Pandemie brachte im vergangenen Jahr weite Teile der Wirtschaft zum Erliegen. Tausende kleine Unternehmen mussten ihre Türen schliessen - grosse Unternehmen und der Online-Handel profitierten davon. Wie CNBC berichtet, sank das Bruttoinlandsprodukt in den USA im ersten Quartal 2020 um 31,4 Prozent - so stark wie seit der Grossen Depression in den 1930ern nicht mehr.
Buffett: "Es ist noch nicht vorbei"
In einem Interview im Rahmen des CNBC-Specials "Buffett & Munger: A Wealth of Wisdom", das Ende Juni ausgestrahlt wurde, erklärte Berkshire Hathaway-CEO Warren Buffett, dass die Folgen der Corona-Pandemie kleine Unternehmen überproportional treffen würden: "Die wirtschaftlichen Auswirkungen waren extrem ungleichmässig, wo … viele Hunderttausende oder Millionen kleiner Unternehmen auf schreckliche Weise verletzt wurden, aber die meisten grossen Unternehmen haben sich überwiegend gut geschlagen", so die Börsenlegende.
Der Investor warnte zudem, dass die Krise noch nicht überstanden sei: "Es ist noch nicht vorbei", so Buffett. "Ich meine, in Bezug auf die Unvorhersehbarkeit … es war sehr unvorhersehbar, aber es ist besser gelaufen, als die Leute erwartet haben, für die meisten Menschen und die meisten Unternehmen. Und es hat einfach, ohne eigenes Verschulden, alle möglichen Menschen und ihre Hoffnungen dezimiert."
Pandemie sorgt teils für unerwartete Gewinne
Charlie Munger, der stellvertretende Vorsitzende von Berkshire Hathaway und langjährige Geschäftspartner von Warren Buffett, erklärte gegenüber CNBC, dass die Pandemie einigen Unternehmen sogar unerwartete Gewinne gebracht habe. "Es hat nicht nur eine Rückkehr zur Normalität bewirkt; es hat zu einem fabelhaften Erfolg geführt, mit dem sie nicht gerechnet hatten", so Munger und verweist dabei auf die Automobilindustrie: "Die Autohändler prägen Geld, das sie ohne die Pandemie nicht gehabt hätten".
Mit Berkshire Hathaway Automotive besitzt Buffetts Investmentvehikel eine der grössten Händlergruppen in Amerika mit mehr als 78 unabhängig betriebenen Händlern und ist somit auch im Auto-Sektor tätig. Zur Situation der Händler während der Corona-Krise äusserte sich Buffett wie folgt: "Alle Händler, mit denen wir Partner in jedem Autohaus haben, haben ganz ehrlich geglaubt, dass sie im März und April ein höllisches Problem haben würden". Der Berkshire-CEO erklärte, dass einige die Unterstützung der Regierung in Anspruch nehmen wollten, "aber wir liessen sie nicht, weil sie reiche Eltern hatten ... wir wussten nicht, was mit NetJets in Bezug auf die Nachfrage passieren würde". NetJets ist ein privates Unternehmen für das Chartern von Geschäftsflugzeugen, das ebenfalls zu Berkshire Hathaway gehört, und mit dem Buffett & Co. ebenfalls eine positive Überraschung erlebt haben dürften. Wie das Presseportal im vergangenen Sommer berichtete, wurde die zivile Luftfahrbranche aufgrund des reduzierten Passagieraufkommens durch die Corona-Krise stark in Mitleidenschaft gezogen, während die private Luftfahrt wesentlich besser abgeschnitten und sich schneller erholt habe.
Weitere Gefahren lauern
Eine Lektion, die er aus der Situation rund um die Corona-Pandemie gelernt habe, sei laut Buffett, wie schlecht die Welt auf Notsituationen, die eintreten können, vorbereitet sei. "Ich habe gelernt, dass die Leute nicht so viel wissen, wie sie glauben zu wissen. Aber das Wichtigste, was man lernt, ist, dass die Pandemie vorprogrammiert war, und dies ist nicht die schlimmste, die man sich vorstellen kann", zitiert CNBC den Starinvestor. Buffett mahnte, dass es eine weitere Pandemie geben werde und es nukleare, chemische, biologische und Cyberbedrohungen gebe. "Jede von ihnen hat schreckliche Möglichkeiten", so Buffett. "Und wir tun einiges dagegen, aber ... es ist einfach nicht etwas, das die Gesellschaft besonders gut in den Griff bekommen kann."
Redaktion finanzen.ch
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