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Experten-Kolumne 31.01.2020 09:52:37

Wird die quantitative Lockerung umweltbewusster?

Wird die quantitative Lockerung umweltbewusster?

Scott Freedman, Co-Manager des BNY Mellon Sustainable Global Dynamic Bond Fund von Newton IM -eine Investmentgesellschaft von BNY Mellon Investment Management- geht der Annahme, dass Christine Lagarde das neue Jahr mit einer "grüneren" Agenda beginnen wird und Investoren auf dem Weg in ein neues Jahrzehnt entsprechend ein grünes Programm zur quantitativen Lockerung erwarten könnten.

Da die Europäische Zentralbank (EZB) nach neuen Investitionsmöglichkeiten Ausschau hält, könnte man meinen, dass die Investoren diesem Beispiel Folge leisten. Grüne Anleihen bieten Anlegern, die ein Engagement in nachhaltige Investitionen suchen, die Möglichkeit in das "E" (environmental) Element von ESG (environmental, social und governance) zu investieren.

Nach einem Jahr starken Wachstums bei der Emission von grünen Anleihen in 2019 erwarten wir für diesen Markt auch in 2020 einen anhaltenden Trend in diese Richtung. So ist mit einer steigenden Nachfrage von Anlegern zu rechnen, die sich der ökologischen Komponente ihres ESG-Engagements widmen und den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Welt unterstützen wollen. Angesichts der zunehmenden Sorge hinsichtlich des Klimawandel könnte sich die EZB sogar dazu verpflichtet fühlen, mehr grüne Anleihen als Teil eines monetären Konjunkturpakets zu kaufen.

Im kommenden Jahr rechnen wir mit einem Anstieg von grünen Projekte, die eine Finanzierung erfordern, und mit einer Zunahme der Emittenten, die den Reputationsvorteil erkennen, der aus der Emission einer grünen Anleihe hervorgehen kann. Auch einige Länder werden beginnen schrittweise grüne Anleihen zu emittieren, während andere Länder voraussichtlich zum ersten Mal den Markt betreten.

So hat die deutsche Regierung beispielsweise einen Zehnjahresplan in Höhe von 86 Milliarden Euro zur Modernisierung und zum Ausbau des Eisenbahnsystems einschliesslich der Elektrifizierung weiterer Strecken aufgelegt. Die Bundesregierung plant davon 62 Milliarden Euro zu finanzieren, die staatliche Bahngesellschaft den Rest. Scott geht davon aus, dass ein erheblicher Teil davon unter "grüne Erlöse" fällt und die ersten "grünen Bunds" geschaffen werden könnten. Die grünen Staatsanleihen werden wahrscheinlich auch mehr inländische Unternehmen ermutigen diesem Beispiel zu folgen.

Die Finanzierung des Kampfes gegen den Klimawandel sollte nicht nur grün sein. Sie sollte auch mit der Bereitschaft einhergehen Emittenten und Projekte zu finanzieren, die den Übergang von hohen zu niedrigen Emissionen ermöglichen.


Bildquelle: Alexander Mak / Shutterstock.com,Triff / Shutterstock.com

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