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Spoofing 24.07.2022 14:44:00

Preismanipuilationen am Rohstoffmarkt: JPMorgan-Trader müssen sich vor Gericht verantworten

Preismanipuilationen am Rohstoffmarkt: JPMorgan-Trader müssen sich vor Gericht verantworten

Haben Edelmetallhändler der US-Grossbank JPMorgan Preismanipulationen an den Gold- und Silbermärkten vorgenommen? Ein Prozess soll diese Frage klären.

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• Ehemalige Angestellte von JPMorgan wegen "Spoofing" vor Gericht
• Vorwurf der bewussten Preismanipulation am Gold- und Silbermarkt
• Bank in Vergleich 2020 zu Rekordstrafe verdonnert

Drei ehemalige Trader von JPMorgan müssen sich in einem Gerichtsprozess einem Betrugsvorwurf stellen. Konkret geht es um so genannte Spoofing-Trades, mit denen die Angeklagten jahrelang den Gold- und Silbermarkt manipuliert haben sollen.

Was ist eigentlich Spoofing?

Dabei wird den drei Ex-Angestellten der Grossbank, darunter auch dem ehemaligen Leiter der Edelmetallabteilung, Michael Nowak, vorgeworfen, in ihrer Funktion als Trader für JPMorgan zwischen 2008 und 2016 mit der Spoofing-Taktik Futures auf Metalle wie Gold, Silber, Platin und Palladium manipuliert zu haben.

Sie sollen riesige Orders aufgegeben und diese vor der Ausführung storniert haben, um die Preise für Edelmetalle in eine Richtung zu lenken und selbst durch Trades von der Preisentwicklung zu profitieren. Durch das sogenannte Spoofing wird eine hohe Nachfrage suggeriert, die Kaufaufträge sind aber nur angetäuscht und dienen ausschliesslich der Manipulation von Marktpreisen. Mit dem Dodd-Frank Act wurde die Praxis des Spoofing im Jahr 2010 verboten, die US-Finanzaufsicht Commodity Futures Trading Commission nahm daraufhin Ermittlungen auf und verdonnerte die Grossbank 2020 zur höchsten Strafzahlung in der Geschichte der CFTC: 920 Millionen US-Dollar war die Höhe der Vergleichszahlung, auf die man sich mit der Grossbank einigte.

"Kriminelle Verschwörung"

Im Gerichtsprozess kommen nun neue Einzelheiten zu den Markt- und Preismanipulationen ans Licht. Lucy Jennings, eine Staatsanwältin der Betrugsabteilung des Justizministeriums, betonte: "In diesem Fall geht es um eine kriminelle Verschwörung innerhalb einer der grössten Banken der Wall Street", und fügte hinzu: "Um mehr Geld für sich selbst zu verdienen, haben sie [die Angeklagten, Anm. d. Red.] beschlossen, zu betrügen." Über ihre alltägliche Praxis hätten die Beklagten zudem nicht die Wahrheit gesagt: "Sieben Jahre lang haben die Angeklagten Tag für Tag den Markt manipuliert, um mehr Geld zu verdienen. Und dann haben sie gelogen, um es zu vertuschen".

Verteidiger bestreitet Manipulationsabsicht

Die Verteidigung der drei Ex-JPMorgan-Trader betonte Investing.com zufolge im Rahmen des Prozesses, dass die Angeklagten nicht mit Manipulationsabsicht gehandelt hätten. Eine Manipulation der Märkte finde nicht statt, wenn echte, ausführbare Aufträge platziert würden, so die Argumente der Verteidiger. Weiter hiess es vor Gericht, um mit dem elektronischen Handel, der auf Basis von Algorithmen und damit deutlich schneller als menschliche Trader reagiere, mithalten zu können, sei es üblich gewesen, sowohl Kauf- als auch Verkauforders parallel zueinander zu erteilen.

Die Anklage beruft sich auf den Tatbestand der erpresserischen Verschwörung. Sollten die Angeklagten in allen Punkten verurteilt werden, könnten ihnen lange Gefängnisstrafen drohen. Der Prozess, der am 8. Juli begann, soll voraussichtlich fünf Wochen dauern.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Gil C / Shutterstock.com,TK Kurikawa / Shutterstock.com

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