Leitzins bleibt wohl vorerst |
13.12.2023 23:11:00
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Bloomberg-Umfrage: Dann kommt es zur ersten Zinssenkung der SNB
Im September hatte die Schweizerische Notenbank (SNB) die Märkte mit einer Beibehaltung des Leitzinsniveaus überrascht. Das liess Stimmen aufkommen, dass der Zinsgipfel schon erreicht sein könnte. Die Notenbanker ruderten nun aber zurück.
• SNB lässt die Tür für weitere Leitzinserhöhungen offen
• Bloomberg-Experten sehen Leitzinssenkungen erst im September 2024
Bei ihrer jüngsten Zinsentscheidung Ende September haben die Währungshüter der Schweizerischen Nationalbank überraschend die Füsse still gehalten und den Leitzins nicht angetastet. Dieser steht nun - mindestens bis zur nächsten Zinsentscheidung am 14. Dezember - unverändert bei 1,75 Prozent, auch wenn Märkte und Experten mehrheitlich mit einer Leitzinserhöhung auf 2,00 Prozent gerechnet hatten. Prompt wurden Stimmen laut, dass die Experten der SNB einen möglichen Zinsgipfel ausgemacht haben könnten und den Eidgenossen nun keine weiteren Leitzinserhöhungen ins Haus stehen. Doch in den Folgewochen wurde deutlich: Die SNB sieht die Zinsen noch nicht auf ihrem Plateau. Immer wieder betonten Verantwortliche wie SNB-Vizepräsident Martin Schlegel, dass weitere Zinserhöhungen noch nicht vom Tisch seien. Auch SNB-Präsident Thomas Jordan warnte vor allzu hohen Markterwartungen und erklärte: "Wir werden […] nicht zögern, die Geldpolitik bei Bedarf weiter zu straffen".
Bloomberg-Experten sehen Zinssenkung erst in Q3
Bis es tatsächlich zu Zinssenkungen kommen wird, dürfte es noch eine ganze Weile dauern. Das zumindest geht aus einer Bloomberg-Umfrage unter Ökonomen hervor, die vom 1. bis 7. Dezember durchgeführt wurde. Die Mehrheit der befragten Experten erwartet demnach eine Zinsanpassung nach unten erst im September 2024. Im Gesamtjahr werden mehrheitlich nur zwei Zinssenkungen erwartet.
Bis zu diesem Zeitpunkt werde es voraussichtlich beim aktuellen Zinsniveau von 1,75 Prozent bleiben, die erste Senkung wird den Ökonomen zufolge dann um einen Viertelprozentpunkt auf 1,5 Prozent erfolgen. Im Dezember 2024 könnte es dann um weitere 25 Basispunkte nach unten gehen, ebenso wie im März 2025, so die Erwartungen der Experten.
Andere Experten zuversichtlicher
Doch nicht alle Experten sehen eine Zinssenkung durch die SNB in so weiter Ferne wie die von Bloomberg befragten Ökonomen. UBS-Analysten hatten jüngst den Juni als möglichen Zeitpunkt für eine Leitzinssenkung in der Schweiz diskutiert, Martin Lücke von BlackRock hält es sogar für möglich, dass ein Zinsschritt nach unten bereits im März erfolgen könnte, wie es bei Bloomberg weiter heisst.
Geldpolitik in Abhängigkeit von der Inflationsentwicklung
>Richtungsweisend für die Geldpolitik der SNB dürfte aber weiter die Entwicklung an der Inflationsfront bleiben, darin sind sich alle Experten einig. Im November war die Inflation in der Schweiz auf 1,4 Prozent gesunken und lag damit unter dem von der SNB ausgegebenen Zwei-Prozent-Inflationsziel. Was eigentlich als deutlicher Hinweis auf mögliche Leitzinssenkungen verstanden werden kann, nehmen die Währungshüter der Schweiz aber nur als Zwischenergebnis zur Kenntnis. Denn zwar waren die Inflationszahlen des Bundesamtes für Statistik (BfS) niedriger ausgefallen als erwartet, für 2024 rechnen die Experten der Schweizerischen Nationalbank aber mit einer gegensätzlichen Entwicklung. In der jüngsten Inflationsprognose ist wieder von einem Wert oberhalb der Zwei-Prozent-Marke die Rede.
Die von Bloomberg befragten Experten zeigen sich diesbezüglich etwas optimistischer: Sie gehen davon aus, dass die Inflation, die sich seit Jahresmitte 2023 zwischen null und zwei Prozent eingependelt hat, auch 2024 in diesem Bereich bleiben wird.
Redaktion finanzen.ch
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