SMI
18.12.2024 18:15:36
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Aktien Schweiz Schluss: SMI fällt vor US-Zinsentscheid zurück
Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwoch im Vorfeld des am Abend anstehenden US-Leitzinsentscheids an Terrain verloren. Angesichts der mit grosser Spannung erwarteten Entscheidung der US-Geldhüter sei die Zurückhaltung unter den Anlegerinnen und Anlegern gross gewesen, hiess es im Handel. "Niemand ist vor den Weihnachtsfeiertagen zu grossen Experimenten bereit", so ein Händler. Besonders ins Gewicht fielen im hiesigen Geschäft die weiteren Abgaben des Schwergewichts Nestlé, mit UBS, Novartis oder Roche gaben aber auch weitere gewichtige Valoren nach. Die Gewinneraktien waren demgegenüber klar in Unterzahl.
Wenig Stabilität vermittelt derzeit die Wall Street, auch wenn der richtungsweisende Dow Jones Index am Mittwoch zu Beginn etwas höher tendiert. Zuletzt hatte der Dow neun Tage in Serie Verluste eingefahren und damit die längste Negativserie seit 1978 hingelegt. Nach dem Rekordlauf der letzten Wochen ist die Fallhöhe gross. Mit Blick auf die US-Geldpolitik gilt derweil eine Senkung der Leitzinsen um 25 Basispunkte als sicher, die Börsianer dürften aber die begleitenden Kommentare von Notenbankchef Jerome Powell mehr interessieren. Sie könnten Hinweise zur künftigen Geldpolitik liefern. Die Sorge bleibt, dass die Fed die bereits abgekühlte Zinsfantasie noch weiter dämpfen könnte.
Bis Börsenschluss rutschte der SMI um 0,87 Prozent auf 11'638,91 Punkte ab und beendete das Geschäft damit nur wenige Zähler über dem kurz davor gesetzten Tagestief. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verlor 0,72 Prozent auf 1927,26 Punkte und der breit gefasste SPI 0,71 Prozent auf 15'508,12 Stellen. Am Ende standen sich im SLI 23 Verlierer und nur 7 Gewinner gegenüber.
Erneut ein Bremsklotz für den Gesamtmarkt waren am Berichtstag die Papiere des Nahrungsmittelkonzerns Nestlé (-1,5%). Stifel hatte das Kursziel gesenkt und die Aktie steht im Jahresverlauf mittlerweile bereits rund ein Viertel im Minus. Die Stifel-Analysten erwarten, dass auch 2025 ein schwieriges Jahr für Nestlé wird. Die neue Strategie brauche Zeit, um Früchte zu tragen.
Auf der Verkaufsliste standen nebst Nestlé etwa auch noch die beiden anderen Schwergewichte Novartis (-0,8%) und Roche (GS: -1,1%). Die Marktlancierung der neuen Massenspektrometrie-Analysegeräte Cobas vermochten die Roche-Bons dabei kaum zu stützen.
Die grössten Verluste im SLI waren nach einer Kurszielsenkung beim Aromen- und Riechstoffkonzern Givaudan (-2,5%) zu sehen. Zudem büssten die Finanzwerte Swiss Re (-1,8%), UBS (-1,2%) oder Zykliker wie der Baustoffspezialist Sika (-1,4%) und der Personaldienstleister Adecco (-2,3%) ebenfalls klar an Wert ein.
An vorderster Front bei den wenigen Gewinnern standen VAT (+1,9%). Goldman Sachs hatte die Aktie des Sensorenherstellers zwar nur mit "Neutral" in ihr Ratinguniversum aufgenommen, sieht die strukturellen Wachstumstreiber für den Halbleiterzulieferer aber intakt. Ebenfalls fester schlossen der Warenprüfkonzern SGS (+1,0%), der Augenheilmittelspezialist Alcon oder der Broker Partners Group (beide +0,4%).
In der zweiten Reihe schossen Orascom DH (+39% auf 5,56 Fr.) nach oben. Die Sawiris-Familie lanciert als Hauptaktionärin ein öffentliches Übernahmeangebot für den Immobilienentwickler in Höhe von 5,60 Franken je Aktie in bar. Der Immobilienentwickler und Hotelbetreiber soll von der Börse verschwinden.
Deutlich nach oben ging es auch mit den Valoren des Vermögensverwalters EFG International (+7,2%), dies nachdem die UBS das Rating auf "Buy" erhöht hatte. Auf der Gegenseite standen DocMorris (-13%) kräftig unter Druck. Dem Online-Apothekenhändler droht Berichten zufolge mit der Drogeriemarktkette DM weitere Konkurrenz im deutschen Online-Vertrieb von nicht-rezeptpflichtigen Medikamenten.
Dätwyler verloren 3,3 Prozent. Die Industriegruppe senkte die Umsatzprognose und startet ein Restrukturierungsprogramm. Das Unternehmen sieht sich seit mehr als zwei Jahren mit anhaltend schwierigen Märkten, sich schnell verändernden Kundenbedürfnissen und Technologien sowie geopolitischen Unsicherheiten konfrontiert.
mk/tp
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