Verpasste Chancen |
18.10.2019 22:10:00
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Auch eine Legende macht Fehler: Diese Aktien hätte Warren Buffett besser behalten
Die Anlagestrategie des Börsengurus Warren Buffett ist legendär. Innerhalb von Jahrzehnten schaffte er es so seine Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway zu einem der grössten Unternehmen weltweit aufzubauen. Doch auch die Börsenlegende ist nicht vor Fehlentscheidungen gefeit: Diese Aktien verkaufte Buffett zu früh.
• Untypische Investments in Tech-Riesen
• Börsenguru entgehen Milliarden durch verfrühtes Verkaufen
Buffetts Value-Strategie
Die Value-Strategie von Warren Buffett ist mittlerweile weltweit bekannt. Mithilfe seiner Holdinggesellschaft Berkshire Hathaway investiert das Orakel von Omaha in Unternehmen, die ihm unterbewertet erscheinen und hält die erworbenen Anteilsscheine dann über einen langen Zeitraum. Dabei konzentriert er sich bei der Auswahl seiner Investitionen auf Unternehmen, die in ihrem Sektor eine überlegene Stellung eingenommen haben und die durch ihre speziellen Vorteile auch im Wettbewerb überzeugen und nicht gefährdet sind.
Anlagestrategie kommt ins Straucheln
Mithilfe dieser Strategie schaffte es Buffett in den vergangenen Jahren immer wieder den breiten Markt zu schlagen und seiner Gesellschaft kräftige Gewinne zu bescheren. Doch angesichts des anhaltenden Bullenmarkts kommt die Anlagestrategie des Orakels von Omaha teilweise an ihre Grenzen. So wurde während der letzten Zahlenvorlage deutlich, dass Berkshire Hathaway über einen neuen Rekord an überschüssigen Cash-Reserven verfügt. Diese beliefen sich bis Ende Juni auf 122 Milliarden US-Dollar. Berkshire Hathaway-Anleger warten dementsprechend mit Spannung auf den nächsten grossen Deal, den Buffett plant. Allerdings scheint dieser derzeit keine geeigneten Unternehmen zu finden, die seinen Vorstellungen entsprechen und eine Investition sinnvoll machen würden. Dies, fürchten Marktteilnehmer, könnte an einer Überbewertung des Aktienmarktes liegen.
Tech-Riesen sollen Abhilfe schaffen
So investierte die Börsenlegende dann auch in Unternehmen, die längst keine Underdogs mehr sind. So kaufte Buffett im Jahr 2016 erstmals Apple-Anteilsscheine und baute seine Position von Quartal zu Quartal laufend aus. Derzeit hält er 249,59 Millionen Apple-Anteilsscheine, was einen Wert von rund 59 Milliarden US-Dollar ausmacht. Im ersten Quartal kam dann ein weiteres Investment in einen Tech-Riesen hinzu: Amazon. Hier hält die Gesellschaft insgesamt 537.300 Aktien, was einem aktuellen Wert von rund 933 Millionen US-Dollar entspricht.
Home Depot und Lowe's als verpasste Chancen von Buffett
Doch auch wenn das Orakel von Omaha in der Vergangenheit ein glückliches Händchen bewiesen hat, gibt es durchaus auch einige Unternehmen bei denen die Börsenlegende sich zu schnell von seinen Anteilsscheinen trennte. Zwei davon gehören interessanterweise zur selben Branche: Home Depot und Lowe’s. Home Depot-Aktien erwarb die Holdinggesellschaft Berkshire im Jahr 2005. Mit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 reduzierte Buffett seine Position bei dem Heimwerk-Spezialisten dann jedoch um ein Viertel, im Jahr 2010 stieg er bei einem Preis je Anteilsschein von 25,75 US-Dollar dann endgültig aus. Doch für Home Depot ging es seitdem deutlich aufwärts. Aktuell steht das Papier bei rund 234 Dollar. Ein Anteilsschein ist heute demnach 9-mal so viel wert wie zu dem Verkaufszeitpunkt Berkshire Hathaways. Zeitweise hielt die Gesellschaft 3,7 Millionen Anteilsscheine. Hätte sich Buffett nicht davon getrennt, sondern wäre investiert geblieben, könnte er heute 865,8 Millionen US-Dollar sein eigen nennen.
Ähnlich verhält es sich mit dem Konkurrenten Lowe’s, der ebenfalls im selben Zeitraum wie Home Depot zum Portfolio Berkshire Hathaways gehörte. Auch hier trennte sich Buffett 2010 von seinen Aktien zu einem Preis von 21,38 US-Dollar. Gemessen an den 6,5 Millionen Anteilsscheinen, die die Börsenlegende hier zeitweise hielt, hätte das Investment heute einen Wert von rund 179 Millionen US-Dollar.
Walt Disney-Aktie gleich zwei mal zu früh verkauft
Doch bei diesem Unternehmen dürfte es Warren Buffett besonders geärgert haben, nicht länger dabei geblieben zu sein - The Walt Disney Company. Hier hatte das Orakel von Omaha gleich zweimal die Gelegenheit lange dabei zu bleiben und verkaufte beide Male schon nach kurzer Zeit. So hielt Berkshire Hathway im Jahr 1966 5 Prozent der Anteilsscheine des heutigen Mediengiganten. Schon ein Jahr später veräusserte die Gesellschaft ihr komplettes Aktienpaket jedoch wieder. Zwar für einen Gewinn, der steht jedoch in keinem Verhältnis zu den rund 11,66 Milliarden US-Dollar, die ein 5-prozentiger Anteil an dem Unternehmen heute wert wäre. Die zweite Gelegenheit bot sich dann im Jahr 1995, als Berkshire Hathway erneut in den Besitz von 21 Millionen Disney-Aktien kam, diese jedoch erneut schnell wieder veräusserte. Hier sind Buffett nach heutigem Stand der Disney-Aktie rund 2,7 Milliarden US-Dollar entgangen.
Trotz dieser verpassten Gelegenheiten, nagt die Börsen-Legende noch lange nicht am Hungertuch. Gemäss des Bloomberg Billionaires Index ist Warren Buffett derzeit mit einem Nettovermögen von 82,1 Milliarden US-Dollar der viertreichste Mensch der Welt (Stand 15. Oktober 2019).
Redaktion finanzen.ch
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