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Geändert am: 06.09.2024 22:15:01
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Nach US-Arbeitsmarktbericht: SMI letztlich klar tiefer -- DAX zum Handelsende mit heftigen Verlusten -- US-Börsen im Minus -- Börsen in Asien schliessen in Rot
Der heimische Aktienmarkt beendete den Freitagshandel deutlich leichter, noch einmal weiter abwärts ging es letztlich jedoch am deutschen Aktienmarkt. Die US-Börsen verbuchten am Freitag Verluste. Die Börsen in Asien schlossen vor dem Wochenende im Minus.
SCHWEIZ
Die Anleger am Schweizer Aktienmarkt trennten sich am Freitag vermehrt von Aktien.
Der SMI beendete den Handel mit einem Abschlag von 1,02 Prozent bei 11'908,24 Punkten. Auch zu Handelsbeginn hatte der heimische Leitindex Verluste verbucht, war dann jedoch im Verlauf in den positiven Bereich gestiegen. Die Gewinne erwiesen sich allerdings als nicht von Dauer.
Die Nebenwertindizes SPI und SLI beendeten den Freitagshandel ebenfalls tiefer. Der SPI verlor letztlich 1,02 Prozent auf 15'826,09 Punkte, während der SLI um 0,99 Prozent tiefer bei 1'928,02 Zählern schloss.
Der Schweizer Aktienmarkt setzte seine Talfahrt auch am Freitag weiter fort. Am Nachmittag sorgten vor allem die US-Börsen für Belastung, die stark unter Druck gerieten. Die Veröffentlichtung des US-Arbeitsmarktberichts brachte hingegen keine nachhaltigen Impulse, auch wenn der Hauptfokus der Anleger am Freitag auf den Daten lag.
Die US-Wirtschaft schuf im August weniger Arbeitsplätze als erwartet. "Insgesamt ist der Arbeitsmarkt in einer stabilen Verfassung, wenngleich sich die Dynamik im Trend abschwächt", urteilte Experte Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen. Seiner Einschätzung nach stützt dies die Erwartung, dass die US-Notenbank Fed Mitte September ihre Zinsen senken kann. Für einen grossen Schritt um 0,50 Prozentpunkte, der von einigen für möglich gehalten wird, gebe es aber keine Argumente.
DEUTSCHLAND
Der deutsche Aktienmarkt knickte am Freitag ein.
Der DAX ging bei 18'301,90 Zählerun um satte 1,48 Prozent tiefer aus dem Handel. Zur Eröffnung hatte der deutsche Leitindex nur leicht nachgegeben und war zwischenzeitlich gar in die Gewinnzone gestiegen, bevor am Nachmittag nach Handelsstart in den USA kräftiger Verkaufsdruck einsetzte.
Die US-Wirtschaft hat im August weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten wurde zudem nach unten revidiert. Die Arbeitslosenquote ging wie erwartet etwas zurück, nachdem sie im Juli noch den höchsten Stand seit Oktober 2021 erreicht hatte. Derweil stiegen die Stundenlöhne etwas stärker als von Ökonomen prognostiziert.
Insgesamt sei der Bericht etwas schwächer als erwartet ausgefallen, kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Er interpretierte ihn als "ein weiteres Puzzlestück des Bildes, das die Abkühlung der US-Wirtschaft und des US-Arbeitsmarktes immer deutlicher zeigt". Gleichzeitig seien die Daten "aber auch keine Katastrophe" und dürften den Weg für eine erste US-Zinssenkung frei machen - wenn auch nicht unbedingt für einen grossen Zinsschritt von 0,50 Prozentpunkten.
Der nächste Fed-Zinsentscheid steht am 18. September an, rund eine Woche früher der Entscheid der Europäischen Zentralbank (EZB). Eine Zinssenkung gilt auch hier als sicher, nachdem die Währungshüter im Juni erstmals seit Jahren den Leitzins reduziert hatten.
WALL STREET
Die US-Börsen verbuchten vor dem Wochenende Verluste.
Der Dow Jones eröffnete die Sitzung etwas stärker, drehte anschliessend jedoch ins Minus und beendete die Sitzung 1,01 Prozent tiefer bei 40'345,41 Punkten.
Der NASDAQ Composite verbuchte derweil noch deutlichere Verluste, nachdem er zum Start noch knapp im Plus notiert hatte. Er verabschiedete sich 2,55 Prozent schwächer bei 16'690,83 Zählern ins Wochenende. Als Belastung erwies sich hier ein Kursrutsch bei den Aktien von Broadcom. Der Chipkonzern hatte mit seiner Prognose enttäuscht.
Top-Thema waren vor dem Wochenende die mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktdaten für August, die bereits vor Handelsbeginn veröffentlicht wurden. Die Arbeitsmarktzahlen gelten als massgeblich für die weitere Zinspolitik der US-Notenbank.
Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, wurden im August in den USA mit 142'000 weniger Stellen als erwartet geschaffen, zugleich wurden die Zahlen für die beiden Vormonate deutlich nach unten revidiert. Volkswirte hatten mit 161'000 neu geschaffenen Stellen gerechnet. Die Arbeitslosenquote ist auf 4,2 von 4,3 Prozent gesunken, was von Ökonomen erwartet wurde. Die US-Stundenlöhne stiegen gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent auf 35,21 Dollar. Im Jahresvergleich lagen die Löhne um 3,8 (3,6) Prozent höher. Ökonomen hatten ein monatliches Plus von 0,3 Prozent und eine Jahresrate von 3,7 Prozent erwartet.
Die Daten sprechen für eine erste Zinssenkung der US-Notenbank auf ihrer nächsten Sitzung Mitte September. Die Arbeitsmarktdaten dürften die Fed nach Einschätzung von Thomas Altmann, Marktstratege bei QC Partners, allerdings nicht unbedingt zu einer XL-Senkung um 50 Basispunkte veranlassen. Denn der Anstieg der Löhne falle etwas höher aus als vom Markt erwartet und sicherlich auch höher als von der Fed gerne gesehen. Das wird die Fed genau im Auge behalten. Und auch diese Lohnentwicklung spreche für eine klassische Senkung um 25 Basispunkte. In der Summe enthalte der Arbeitsmarktbericht nichts, was zu einer grossen Neubewertung des Aktien- oder Rentenmarktes führen müsste.
ASIEN
Nach unten ging es am Freitag an den Aktienmärkten in Asien.
Der japanische Leitindex Nikkei 225 setzte seinen Abwärtstrend fort und stand zum Handelsende schlussendlich 0,72 Prozent im Minus bei 36'391,47 Zählern.
Auf dem chinesischen Festland schloss der Shanghai Composite 0,81 Prozent tiefer bei 2'765,81 Indexpunkten. In Hongkong wurde aufgrund einer Taifun-Warnung nicht gehandelt. Im Donnerstagshandel hatte der Hang Seng 0,07 Prozent tiefer bei 17'444,30 Zähler notiert.
Marktteilnehmer hielten sich mit Neupositionierungen zurück, sie warteten auf den US-Arbeitsmarktbericht für August, der aber erst nach Handelsschluss in Asien anstand. Von ihm erwarteten sie sich neue Erkenntnisse über die Lage der US-Konjunktur und damit verbunden, die Zinsperspektiven. Dies gilt umso mehr, nachdem am Donnerstag eine Reihe von Konjunkturdaten insgesamt kein einheitliches Bild gezeigt hatte, unter anderem mit Signalen einer weiteren Abkühlung am US-Arbeitsmarkt. Der Stellenzuwachs in der US-Privatwirtschaft fiel zuletzt deutlich niedriger aus als erwartet, wie der ADP-Arbeitsmarktbericht zeigte. Am Zinsterminmarkt wird weiter mit 43-prozentiuger Wahrscheinlichkeit für den 18. September eine Zinssenkung um 50 Basispunkte eingepreist und mit 57 Prozent eine Senkung um 25 Basispunkte. Redaktion finanzen.ch / awp / Dow Jones Newswires
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