Gegensätzliche Strategie |
18.03.2022 23:59:00
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Carl Icahn trennt sich von Occidental Petroleum-Anteilen - während Warren Buffett aufstockt
Vor wenigen Tagen verkaufte Carl Icahn alle seine verbliebenen Anteile am texanischen Ölunternehmen Occidental Petroleum, zuletzt hatte er noch eine Beteiligung von zehn Prozent (etwa 5 Milliarden US-Dollar) gehalten. Warren Buffetts Holding Berkshire Hathaway dagegen baute ihre Position aus und hat nun ihrerseits knapp zehn Prozent der Occidental-Aktien im Portfolio.
• Keine Angaben bezüglich der Gründe für den Verkauf
• Buffett stockt seine Occidental-Beteiligung dagegen massiv auf
Icahn, der aufgrund seiner sehr aktivistischen Handelsstrategie von Kritikern bereits als "Unternehmensplünderer" (Corporate Raider) bezeichnet wurde, realisierte damit nach Angaben des Wall Street Journals einen Gewinn von etwa einer Milliarde US-Dollar. Vor knapp drei Jahren hatte Icahn mit dem Aufbau einer substanziellen Aktienposition in Occidental Petroleum begonnen, zuletzt besass er noch eine Beteiligung von zehn Prozent am US-amerikanischen Ölförderer mit Unternehmenssitz in Houston (Texas). Mit dem Verkauf treten auch die zwei Repräsentanten Icahns aus dem Occidental-Vorstand zurück.
Occidental Petroleum mit starker Performance
Zu Beginn der COVID-19-Pandemie stürzte der Ölpreis im März 2020 auf wenige US-Dollar ab und riss Ölunternehmen wie Occidental Petroleum mit sich gen Süden. So fielen die Occidental-Papiere auf weniger als 10 Dollar. Icahn, der dem Regisseur Oliver Stone als Vorbild für den legendären Spekulanten Gordon Gekko im Hollywood-Film Wall Street (1987) diente, erhöhte während dieser Krise seine Occidental-Beteiligung von 2,5 auf 10 Prozent - ein antizyklischer Trade wie aus dem Lehrbuch, wie die folgenden Monate bewiesen. Die Aktien von Occidental konnten sich nämlich parallel zum Ölpreis-Anstieg kräftig erholen und notieren derzeit bei deutlich über 50 US-Dollar. Allein im laufenden Jahr haben sich die Occidental-Aktien mehr als verdoppelt. Jedoch darf in diesem Zusammenhang nicht unerwähnt bleiben, dass die Papiere von Occidental im Jahr 2019 - vor der von Warren Buffett mitfinanzierten Übernahme des ehemaligen Öl-Konkurrenten Anadarko Petroleum - noch höher lagen. Icahn hatte den mit 38 Milliarden US-Dollar seiner Ansicht nach zu teuren Andarko-Deal strikt abgelehnt und bezeichnete die Übernahme als "einen der lächerlichsten Deals", die er je gesehen habe. Die daran anschliessenden heftigen Konflikte waren in den letzten Monaten jedoch durch einen "Waffenstillstand" beigelegt worden.
Icahn schweigt über Grunde des Verkaufs
Warum der 86-Jährige Icahn, der ungeachtet seines hohen Alters weiterhin sehr aktiv an den internationalen Finanzmärkten handelt, die Occidental Petroleum-Aktien trotz der starken Performance abstiess - darüber kann nur spekuliert werden. Womöglich hält er andere Unternehmen im Energiesektor für aussichtsreicher; so erhöhte Icahn kürzlich seine Positionen im deutlich kleineren Unternehmen Southwest Gas, einem Erdgaslieferanten aus Las Vegas (Nevada). Andererseits könnte Icahns Ausstieg darauf hindeuten, dass er das Kurspotenzial von Occidental angesichts des mit dem Ukraine-Konflikt zusammenhängenden starken Anstiegs der Ölpreise nun für ausgereizt hält und deshalb seine erzielten Buchgewinne schnell realisieren will.
Buffett vergrössert Position an Occidental Petroleum
Investorenlegende Warren Buffett wählt die gegenteilige Strategie und vergrösserte Berkshire Hathaways Occidental-Beteiligung innerhalb weniger Tage auf insgesamt etwa 5,1 Milliarden US-Dollar, womit Buffett knapp zehn Prozent der Anteile des texanischen Ölförderers hält. Buffett verfolgt damit wohl nicht zuletzt das Ziel, sich gegenüber dem anhaltenden Ukraine-Krieg gegen weitere Kursverluste abzusichern. Während sich die globalen Börsen in den letzten Wochen nämlich zumeist tiefrot zeigten, kletterte der Ölpreis und damit einhergehend auch Ölunternehmen immer weiter nach oben. Die Meldung, dass Buffets Unternehmen Berkshire Hathaway die Occidental-Position aufstockte, sorgte am vorletzten Montag, den 7. März für Begeisterung, die Aktie sprang um zwölf Prozent nach oben.
Zwar ist Occidental in den vergangenen Monaten rasant gestiegen und mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von zwölf nicht allzu teuer - aber dennoch ist der Kurs noch weit von seinen Rekordständen vom April 2011 entfernt, als die Occidental-Papiere noch mehr als 100 US-Dollar kosteten.
Redaktion finanzen.ch
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