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Marken-Bekanntheit 04.07.2024 21:43:00

Der unbekannte KI-Gigant? NVIDIA in Marken-Ranking weit hinten

Der unbekannte KI-Gigant? NVIDIA in Marken-Ranking weit hinten

An der Börse gehört der Chipkonzern NVIDIA inzwischen zu den wertvollsten Konzernen überhaupt - zeitweise war der KI-Gewinner sogar das Unternehmen mit der höchsten Marktkapitalisierung weltweit. An vielen Verbrauchern ist dies jedoch offenbar spurlos vorbeigegangen, denn laut einer aktuellen Umfrage ist die Marke NVIDIA bei ihnen kaum bekannt.

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• NVIDIA schafft es in Interbrand-Ranking nicht unter Top-100
• Mangelnder Kontakt zu Verbrauchern und fehlende Werbung trüben Markenbekanntheit
• Andere Rankings sehen NVIDIA jedoch deutlich weiter vorne

Die NVIDIA-Aktie sorgt an der Börse mit ihren unglaublichen Kursgewinnen bereits seit längerem für Aufsehen. Nachdem das Papier im Jahr 2023 um rund 240 Prozent steigen konnte, ging es seit Beginn des Jahres 2024 um weitere 147,71 Prozent nach oben (Stand: Schlusskurs vom 2. Juli 2024). Dieser kometenhafte Aufstieg sorgte dafür, dass NVIDIA beim Börsenwert die Marke von drei Billionen US-Dollar knacken konnte und zeitweise zum wertvollsten börsennotierten Unternehmen der Welt aufstieg. Mittlerweile wurde der Chipkonzern zwar wieder von Microsoft und Apple überholt, bewegt sich aber weiterhin im Börsen-Olymp.

Doch trotz dieser beeindruckenden Erfolge an der Börse ist NVIDIA - anders als Apple oder Microsoft - vielen Verbrauchern offenbar kein Begriff. Denn auf der vom Beratungsunternehmen Interbrand erstellten Liste der besten globalen Marken 2023 befindet sich der KI-Profiteur nicht einmal unter den Top-100.

NVIDIA gehört nicht zu den ikonischsten Marken weltweit

In dem Ranking von Interbrand, das die "ikonischsten Marken" weltweit ermittelt, liegen Apple, Microsoft, Amazon, Google und Samsung auf den ersten fünf Plätzen. NVIDIA sucht man auf der Liste, die 100 Unternehmen umfasst, hingegen vergeblich. Somit scheidet der Chipkonzern hier deutlich schlechter ab als beispielsweise Siemens auf Platz 53 oder Canon auf Platz 100.

Die Methodik des Rankings ist indes etwas undurchsichtig. Interbrand selbst spricht davon, dass man mehr als 100'000 einzigartige Datenpunkte erfasst habe, um die Rangliste zu erstellen. In vergangenen Jahren war die Rede davon, dass die Bewertungsmethodik auf der Analyse der finanziellen Leistung der Produkte oder Dienstleistungen, der Rolle der Marke bei Kaufentscheidungen und der Wettbewerbsstärke der Marke basiere. "CNBC" macht indes die mangelnde Bekanntheit von NVIDIA unter Verbrauchern dafür verantwortlich, dass es der Konzern nicht auf die Liste geschafft hat.

Diese Faktoren behindern die Marke NVIDIA

Laut dem Nachrichtenportal leide die Markenbekanntheit von NVIDA darunter, dass es kaum Kontakt zwischen den Produkten des Unternehmens und den Verbrauchern gebe. So sei NVIDA allenfalls im Gaming-Sektor bekannt, der für den Konzern aber mittlerweile "nur noch ein nettes Nebengeschäft sei". Denn anders als etwa beim iPhone-Hersteller Apple, der den Grossteil seines Umsatzes durch den Verkauf von Produkten direkt an die Verbraucher generiert, kommen die meisten Einnahmen von NVIDIA inzwischen von grossen Unternehmen, die die GPUs von NVIDIA in ihren Datenzentren und für KI-Anwendungen einsetzen. Hinzu komme laut "CNBC", dass NVIDIA seinen Namen bislang nie mit auffälligen Werbekampagnen in den Vordergrund gerückt habe - anders als etwa Konkurrent Intel, der im Interbrand-Ranking auf Platz 24 landete. Dem verhalf nach eigenen Angaben vor allem die Werbekampagne "Intel Inside" zu höherer Bekanntheit unter den Verbrauchern.

"Als Produktunternehmen, das erst vor kurzem auf die globale Bühne getreten ist, hatte NVIDIA weder Zeit noch die nötigen Ressourcen, um seine Rolle als Marke zu ändern und seine Marke zu stärken, um zukünftige Umsätze zu sichern", zitiert "CNBC" Greg Silverman, den Global Director of Brand Economics bei Interbrand. Silverman befürchtet daher, dass die schwache Marke zukünftig "den Wert des Unternehmens trotz seiner hohen Marktkapitalisierung einschränken" könnte. Allerdings habe sich die Markenbekanntheit von NVIDIA laut dem Interbrand-Experten in den letzten zwölf Monaten trotzdem vervielfacht, so dass der Chip-Konzern womöglich Chancen hat, es in der nächsten Interbrand-Liste unter die 100 besten Marken der Welt zu schaffen.

NVIDIA in BrandZ-Umfrage mit kräftigem Sprung nach oben

Interbrand ist allerdings nicht das einzige Unternehmen, das die Markenstärke bewertet. Auch das Analyseunternehmen Kantar veröffentlichte kürzlich das BrandZ-Ranking mit den "Wertvollsten globalen Marken 2024" - und hier ist NVIDIA vorne mit dabei. So verbesserte sich der Chiphersteller im Vergleich zur letzten BrandZ-Umfrage um satte 18 Plätze und erreichte nun Rang sechs. Dabei steigerte sich der Markenwert von NVIDIA um 178 Prozent, was dem grössten Zuwachs unter den Top Ten entspricht. Auf den Plätzen eins bis fünf liegen bei Kantar übrigens auch Apple, Google, Microsoft und Amazon sowie McDonald's.

Für die Erstellung der Rangliste befragte Kantar laut "CNBC" jedoch hauptsächlich Unternehmenskäufer. Diese haben, wie bereits erwähnt, mehr Kontaktpunkte mit den Produkten von NVIDIA als der Endverbraucher und schätzen daher die Bedeutung der Marke deutlich anders ein. "NVIDIA ist für den B2B-Käufer, der grosse, umfangreiche Anschaffungen für sein Unternehmen tätigen möchte, genauso relevant und bedeutsam wie Apple für den Verbraucher, der ein iPad oder einen Mac kauft", sagte Marc Glovsky, leitender Markenstratege bei Kantar, gegenüber dem Nachrichtenportal.

Und es gibt noch eine weitere Gruppe, innerhalb der der Bekanntheitsgrad von NVIDIA in jüngster Vergangenheit enorm zugenommen hat: Die Rede ist von Privatanlegern. Denn wie Vanda Research laut "CNBC" auf Basis von Daten aus dem Mai 2024 ermittelt hat, hat sich das Unternehmenspapier von NVIDIA in dieser Gruppe zur am häufigsten gehaltenen Aktie entwickelt. Und den Privatanlegern dürfte es dabei vermutlich recht egal sein, wie der Chip-Konzern in irgendwelchen Marken-Rankings abschneidet, so lange NVIDIA nur an der Börse weiter ganz oben mit dabei ist.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Konstantin Savusia / Shutterstock.com,Casimiro PT / Shutterstock.com,JHVEPhoto / Shutterstock.com

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