Zurück geht es hier Grüezi! Sie wurden auf finanzen.ch, unser Portal für Schweizer Anleger, weitergeleitet.  Zurück geht es hier.

Hannover Rück Aktie 1115829 / DE0008402215

Hurrikan "Ian" 03.11.2022 11:46:00

Hannover Rück-Aktie im Plus: Hannover Rück trotz Schäden in Gewinnzone

Hannover Rück-Aktie im Plus: Hannover Rück trotz Schäden in Gewinnzone

Der weltweit drittgrösste Rückversicherer Hannover Rück kommt bei den verheerenden Schäden durch Hurrikan "Ian" in Florida vergleichsweise glimpflich davon.

Der Vorstand des Dax-Konzerns rechnet lediglich mit einer Nettobelastung von 276 Millionen Euro - gerade mal ein Bruchteil der Summen, die die beiden Weltmarktführer Munich Re und Swiss Re zu schultern haben. Hannover Rück-Chef Jean-Jacques Henchoz bekräftigte daher am Donnerstag sein Gewinnziel für 2022 - hält aber nur noch das untere Ende der Spanne von 1,4 bis 1,5 Milliarden Euro für realistisch. An der Börse kamen die Nachrichten gut an.

Die Hannover-Rück-Aktie gewann am Vormittag rund zwei Prozent an Wert auf 168,90 und war damit zweitstärkster Titel im Dax . Inzwischen hat das Papier seine zwischenzeitlichen Verluste aus dem Jahresverlauf wettgemacht und wird praktisch wieder so teuer gehandelt wie Ende 2021. Gut die Hälfte der Hannover-Rück-Aktien gehört dem Versicherungskonzern Talanx (HDI).

Dass die Zerstörungen durch Hurrikan "Ian" Ende September bei der Hannover Rück nicht teurer zu Buche schlagen, erklärte Finanzvorstand Clemens Jungsthöfel mit dem geringen Marktanteil seines Unternehmens in Florida. Der Konzern habe sein dortiges Geschäft schon vor einigen Jahren zurückgefahren - wegen des niedrigen Prämienniveaus und um seine Risiken besser zu streuen. Im Fall des Hurrikans liege der Marktanteil der Hannover Rück lediglich bei etwa 0,7 Prozent, sagte der Manager in einer Telefonkonferenz mit Journalisten.

Bei der Summe von 276 Millionen Euro handelt es sich um den erwarteten Nettoschaden. Dabei ist bereits derjenige Teil der Risiken abgezogen, den die Hannover Rück wiederum bei anderen Unternehmen rückversichert oder etwa in Form von Katastrophenanleihen an Anleger am Kapitalmarkt abgegeben hat. Der Bruttoschaden werde höher ausfallen, sagte Jungsthöfel. Eine Summe könne er aber noch nicht nennen.

Insgesamt dürften die Hurrikan-Schäden nach Einschätzung der Hannover Rück die Versicherungsbranche etwa 50 bis 60 Milliarden US-Dollar (50,6 bis 60,7 Mrd Euro) kosten. Die beiden weltgrössten Rückversicherer gehen sogar von noch höheren Belastungen aus - für die Branche insgesamt, aber auch in ihrem eigenen Geschäft. So rechnet die Munich Re für sich selbst mit einer Schadenbelastung von 1,6 Milliarden Euro, die Swiss Re geht von 1,3 Milliarden US-Dollar aus.

Hurrikan "Ian" war in diesem Jahr bisher der mit Abstand schwerste Naturkatastrophenschaden für die Versicherungsbranche. Im ersten Halbjahr hatten bereits andere Katastrophen wie die Winterstürme in Europa und die Überflutungen in Australien und Südafrika immense Schäden angerichtet. Schon vor "Ian" sei 2022 ein Jahr mit überdurchschnittlicher Grossschadenbelastung gewesen, sagte Hannover-Rück-Chef Henchoz.

In den ersten neun Monaten summierten sich die Grossschäden bei der Hannover Rück auf fast 1,5 Milliarden Euro. Damit überstiegen sie das veranschlagte Budget um rund 400 Millionen Euro. Für erwartete Folgen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat der Konzern insgesamt 331 Millionen Euro zur Seite gelegt, davon 15 Millionen im dritten Quartal, wie der Finanzchef erklärte. Es gebe aber weiterhin kaum konkrete Schadenmeldungen, sagte Jungsthöfel. In der klassischen Rückversicherung sind Kriegsrisiken ausgeschlossen, in einigen Spezialsparten jedoch mitversichert.

Dass die Hannover Rück trotz der Grossschäden an ihrem Gewinnziel für 2022 festhält, erklärte Vorstandschef Henchoz auch mit Gewinnen aus inflationsbesicherten Anleihen in den Kapitalanlagen. Diese dürften die hohe Schadenbelastung abfedern. Von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Analysten hatten zuletzt im Schnitt mit einem Jahresgewinn unterhalb der Zielspanne gerechnet.

Im dritten Quartal verdiente die Hannover Rück unter dem Strich rund 222 Millionen Euro und damit knapp ein Fünftel mehr als ein Jahr zuvor. Damals hatten die verheerende Flutkatastrophe in Deutschland und die Folgen von Hurrikan "Ida" in den USA am Ergebnis gezehrt. In den ersten neun Monaten des Jahres verdiente die Hannover Rück insgesamt knapp 871 Millionen Euro, knapp zwei Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Wie andere Rückversicherer will die Hannover Rück bei der anstehenden Vertragserneuerung im Schaden- und Unfallgeschäft zum Jahreswechsel bei ihren Kunden deutlich an der Preisschraube drehen. Das Management begründet dies mit den immensen Preissteigerungen, etwa bei Kfz-Reparaturen und im Baugewerbe. "Die hohen Inflationsraten verteuern die Wiederaufbaukosten noch dazu", sagte Henchoz.

Im laufenden Jahr will die Hannover Rück ihre konzernweiten Bruttoprämieneinnahmen währungsbereinigt weiterhin um mindestens 7,5 Prozent steigern. In den ersten neun Monaten legten die Bruttoprämien auch wegen des schwachen Euro im Verhältnis zum US-Dollar um 21 Prozent auf 26,3 Milliarden Euro zu. Bei konstanten Währungskursen hätte das Plus immerhin 13,5 Prozent betragen. Hannover Rück-Aktien steigen via XETRA zeitweise um 2,23 Prozent auf 169,30 Euro.

FRANKFURT (Dow Jones) / HANNOVER (awp international)

Weitere Links:


Bildquelle: Hannover Rück

Analysen zu Hannover Rück

  • Alle
  • Kaufen
  • Hold
  • Verkaufen
  • ?
13:13 Hannover Rück Buy Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
21.11.25 Hannover Rück Sector Perform RBC Capital Markets
20.11.25 Hannover Rück Kaufen DZ BANK
18.11.25 Hannover Rück Underweight Barclays Capital
13.11.25 Hannover Rück Buy Goldman Sachs Group Inc.
Eintrag hinzufügen

Erfolgreich hinzugefügt!. Zu Portfolio/Watchlist wechseln.

Es ist ein Fehler aufgetreten!

Kein Portfolio vorhanden. Bitte zusätzlich den Namen des neuen Portfolios angeben. Keine Watchlisten vorhanden. Bitte zusätzlich den Namen der neuen Watchlist angeben.

CHF
Hinzufügen

Kommt 2025 der grosse KI-Crash? Tim Schäfer über Nvidia, OpenAI & die Parallelen zu 1929

Könnte der aktuelle KI-Boom an den Börsen in einen Crash münden – ähnlich wie 1929 oder zur Dotcom-Blase? 📉💻

In diesem spannenden Gespräch mit Tim Schäfer sprechen wir über Parallelen zum historischen Börsencrash, die massive Überbewertung vieler Tech- und KI-Aktien wie Nvidia, Palantir oder Microsoft – und was das für Langfristanleger bedeutet. Ist der Hype finanziell überhaupt noch tragbar? Wie positionieren sich Insider und Grossinvestoren wie Warren Buffett oder Peter Thiel?

💬 Welche Risiken birgt der aktuelle KI-Hype?
💬 Was sagen Insiderverkäufe und Bewertungen über die Marktlage?
💬 Wie sollte man sich als Privatanleger jetzt aufstellen?

Ein Interview für alle, die sich fragen: Ist das noch Wachstum oder schon Wahnsinn?

👉🏽 https://bxplus.ch/wall-street-live-mit-tim-schaefer/

Kommt 2025 der grosse KI-Crash? Tim Schäfer über Nvidia, OpenAI & die Parallelen zu 1929

Mini-Futures auf SMI

Typ Stop-Loss Hebel Symbol
Short 13’197.28 19.43 BU9S6U
Short 13’467.94 13.73 BWCSGU
Short 13’979.35 8.83 ULESKU
SMI-Kurs: 12’654.12 24.11.2025 17:31:22
Long 12’148.83 19.29 SH7B4U
Long 11’871.12 13.58 SQFBLU
Long 11’393.33 8.99 SMJBRU
Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: https://keyinvest-ch.ubs.com

Indizes in diesem Artikel

DAX 23’239.18 0.64%