Musk-Biografie |
28.09.2023 23:20:00
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Intime Einblicke in das Leben von Tesla-Chef Elon Musk: Das verrät die neue Biografie über den ambitionierten Milliardär
Am 12. September erschien die neue Biografie über Tesla-Chef Elon Musk, mit dem schlichten Titel "Elon Musk". Bestsellerautor Walter Isaacson hat Musk zwei Jahre beobachtet, zu Geschäftsterminen als auch privaten Treffen begleitet und mit Familie, Freunden, Kollegen, aber auch Gegnern gesprochen. Hier ein Einblick in das, was Fans und Kritiker in dem neuen Buch über Elon Musk erfahren.
• Stimmungsschwankungen, Mangel an Empathie und Fokus auf Geschäfte
• Musk erwartet gleiches Engagement, wie er vorlebt, von seinen Mitarbeitern
Musks Vater spielt wichtige Rolle
Eine Person, um die es in Musks Biografie geht, ist sein Vater Errol Musk. Laut Isaacson beginne Musks politische Haltung die seines Vaters zu imitieren, berichtet Business Insider. Zum Teil sei dies durch die Entscheidung seiner Tochter Vivian ausgelöst worden, die Beziehung zu ihm zu beenden. Musk habe diese Trennung auf den "Woke Mind Virus" zurückgeführt. In den vergangenen Jahren hat der Tesla-Chef außerdem eine Kehrtwende hingelegt, wetterte gegen US-Präsident Joe Biden, nachdem er zuvor noch die Demokratische Partei unterstützt hatte, veröffentlichte transgenderfeindliche Inhalte und verbreitete Verschwörungstheorien.
In seiner Kindheit soll Musks Vater ihn schikaniert und erniedrigt haben. Den Kontakt zu ihm hat der Tesla-Chef abgebrochen. Laut ehemaligen Freundinnen und Ehefrauen habe er Musks Persönlichkeit und Weltanschauung beeinflusst. "Ich musste eine Stunde lang dastehen, während er mich anschrie, mich einen Schwachkopf nannte und mir erklärte, ich wäre einfach nichts wert", zitiert das ZDF Musks Aussagen über seinen Vater. "Was daraus entstand, ist eine Person, die das Drama sucht und Drama und Sturm mit Liebe verbindet", so Biograf Walter Isaacson. "Er ist risikobereit und kennt keine Angst. Aber er ist auch jemand, bei dem - wie bei seinem Vater - die Stimmung wechseln kann. Diese Dämonen rasseln in seinem Kopf, die Dämonen der Kindheit, die aber auch Teil seines Antriebs sind."
Emotionale Schwankungen
Über diese Stimmungsschwankungen und seinen "Dämonenmodus" sprach auch Musks Ex-Partnerin Grimes, mit der er zwei Kinder hat. "Er hat viele Köpfe und viele ziemlich unterschiedliche Persönlichkeiten", zitiert Business Insider die Sängerin. "Er wechselt zwischen ihnen in einem sehr schnellen Tempo. Man spürt einfach, wie sich die Luft im Raum verändert, und plötzlich geht die ganze Situation in seinen anderen Zustand über." Gegenüber Isaacson erklärte sie: "Wenn wir gemeinsam Zeit verbringen, achte ich darauf, dass ich mit dem richtigen Elon zusammen bin". Es gebe "Typen in diesem Kopf", die die Sängerin nicht mögen, was auf Gegenseitigkeit beruhe. Diese verschiedenen Persönlichkeiten würden von der Version von ihm, "die für Burning Man ist und auf einer Couch schläft, Dosensuppe isst und chillt" bis zu dem genannten "Dämonenmodus" variieren, "wenn er dunkel wird und sich in den Sturm in seinem Gehirn zurückzieht". Dieser "Dämonenmodus" sei ihrer Meinung nach jedoch auch der Modus, in dem Musk "etwas zustande bringt".
Auch Biograf Isaacson erklärte, dass er in der Zeit, in der er den Tesla-Chef begleitete, die emotionalen Schwankungen des Milliardärs erlebt habe. Er wechsele zwischen "hell und dunkel, intensiv und albern, distanziert und emotional", gibt Business Insider Isaacson wieder.
Musk als Privatperson
Diese Stimmungsschwankungen, sein Mangel an Empathie und der Fokus auf seine Geschäfte scheinen Musk privat nicht gerade zu einem einfachen Partner zu machen und können laut seiner früheren Partnerin Grimes manchmal schwer zu ertragen sein. Seine erste Ehefrau, Justine Musk, erklärte gegenüber Isaacson: "Elon und ich waren es gewohnt, uns in der Öffentlichkeit zu streiten". Sie erzählte, dass sie glaube zu einer "Trophäenfrau" gemacht worden zu sein. "Ich lernte ihn kennen, als er noch nicht viel hatte", zitiert Business Insider aus der Biografie. "Die Anhäufung von Reichtum und Ruhm veränderte die Dynamik", sagte sie zu Isaacson. "Der starke Wille und die emotionale Distanz, die ihn als Ehemann schwierig machen, könnten Gründe für seinen Erfolg bei der Führung eines Unternehmens sein."
Dennoch geht Isaacson in seinem Buch auch auf die einfühlsame Seite des Tesla-Chefs ein. Besonders X AE A-XII, sein erstes Kind mit der Sängerin Grimes, habe laut Isaacson "eine überirdische Süße" gehabt, "die Musk beruhigte und betörte, der sich nach seiner Anwesenheit sehnte. Er nahm X überallhin mit". Musks Ex-Fau Talulah Riley erklärte gegenüber dem Biografen außerdem, dass Musk, nachdem 2021 ein enge Freundin von ihr gestorben sei, nach England geflogen sei, um für sie da zu sein.
Musk als Geschäftsmann
Nicht nur privat, auch geschäftlich scheint Elon Musk, nach allem was man bisher gehört hat, kein einfacher Partner oder Chef zu sein. Wie es laut Business Insider in der Biografie heißt, habe Musk während seiner Zeit bei seinem ersten Unternehmen Zip2 im Büro geschlafen, im YMCA geduscht und hauptsächlich bei Jack in the Box gegessen. "Bei Zip2 und allen folgenden Unternehmen arbeitete er unermüdlich den ganzen Tag und die meiste Zeit der Nacht, ohne Urlaub, und er erwartete von anderen, dass sie dasselbe tun", so Isaacson. Auch Musk selbst weiß: "Ich neige dazu, Dinge sehr intensiv zu tun".
Das gleiche Engagement erwartet er auch von seinen Mitarbeitern. So habe er zum Beispiel nach der rund 44 Milliarden US-Dollar schweren Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter Ende Oktober 2022 die Mitarbeiter aufgefordert, sich auf einen "extrem harten" Arbeitsplan mit "langen Arbeitszeiten und hoher Intensität" einzulassen, um ihren Job behalten zu können. Musk entließ schließlich mehr als die Hälfte der Twitter-Belegschaft. Bei Tesla habe er einmal einige Mitarbeiter gezwungen, bis zum Erntedankfest (engl. Thanksgiving) zu arbeiten. Es gibt einige solcher Geschichten - manche liegen auch schon länger zurück. So habe er beim Bankunternehmen X.com den Mitarbeitern mitgeteilt, dass die Website am Thanksgiving-Wochenende der Öffentlichkeit vorgestellt würde.
In der Biografie heißt es außerdem, dass Musks Mitbewohner im Studentenwohnheim bereits einige Wochen nach seinem Start bei Zip2 wieder gekündigt habe, weil er mit der Zusammenarbeit mit Musk nicht zurechtgekommen sei, berichtet Business Insider. "Ich wusste, dass ich entweder mit ihm arbeiten oder sein Freund sein konnte, aber nicht beides", so Musks langjähriger Freund und ehemaliger Mitbewohner gegenüber Isaacson. Musk selbst erklärt, er gebe "den Leuten knallhartes Feedback" und versuche, "die Aktion zu kritisieren, nicht die Person". Musk ist der Überzeugung: "Wir alle machen Fehler. Entscheidend ist, ob jemand eine gute Feedback-Schleife hat, ob er Kritik von anderen annehmen und sich verbessern kann. Die Physik interessiert sich nicht für Gefühle. Sie interessiert sich dafür, ob man die Rakete richtig hinbekommen hat".
Stress macht sich körperlich bemerkbar
Sein unermüdlicher Einsatz für seine Geschäfte geht an Musk nicht spurlos vorüber. So sei Musk laut Isaacson in stressigen Zeiten nachts wach geblieben und habe sich erbrochen, berichtet Business Insider. Seine ehemalige Frau Talulah Riley habe zu der Zeit, als Tesla kurz vor der Pleite stand, sogar befürchtet, Musk könnte einen Herzinfarkt erleiden. "Er hatte Nachtangst, schrie im Schlaf und krallte sich an mir fest", sagte sie. "Es ging bis zu seinem Bauch, und er schrie und würgte. Ich stand dann neben der Toilette und hielt seinen Kopf fest." Auch seine Ex-Partnerin Grimes erinnere sich an ähnlich schlaflose Nächte.
Gegenüber Isaacson habe Musk zugegeben, dass die Intensität ihm körperlich zu schaffen mache. "Von 2007 an, bis vielleicht zum letzten Jahr, war es ein ständiger Schmerz. Man hält dir eine Pistole an den Kopf: Bring Tesla zum Laufen, zieh ein Kaninchen aus dem Hut, dann zieh ein weiteres Kaninchen aus dem Hut", so Musk Insider 2021 gegenüber Isaacson und fügte hinzu: "Man kann nicht in einem ständigen Überlebenskampf sein, immer im Adrenalinmodus, ohne dass es einem wehtut. Aber es gibt noch etwas, das ich in diesem Jahr herausgefunden habe. Der Kampf ums Überleben hält einen noch eine ganze Weile auf Trab. Wenn man sich nicht mehr im Überlebensmodus befindet, ist es nicht mehr so einfach, sich jeden Tag zu motivieren", fügte er hinzu. Und so scheint es, als könne Musk nicht mit Ruhe umgehen und als würde er diese Phasen hohen Stresses suchen.
Redaktion finanzen.ch
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