Expertenmeinung |
31.10.2024 22:43:00
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Jim Cramer warnt: Zinspolitik der Fed sollte nicht einziger Fokus von Anlegern sein
Viele Anleger sind besorgt über die zukünftigen Entscheidungen der Federal Reserve (Fed). Darum könnten die Sorgen laut Jim Cramer nachteilig sein.
• Cramer warnt Anleger vor verpassten Chancen
• Expertenmeinung im Blick
Die Federal Reserve spielt eine entscheidende Rolle in der US-Wirtschaft. Ihre Geldpolitik beeinflusst die Preisstabilität, die Inflation und letztlich die Marktbewegungen. In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit neigen Anleger dazu, sich übermässig auf die nächsten Schritte der Fed zu konzentrieren, was zu verpassten Gelegenheiten führen kann.
Jim Cramer: Es gibt Grenzen dafür, was die Fed beeinflusst
Jim Cramer, Finanzexperte und Moderator der CNBC Sendung "Mad Money", erklärte in seiner Sendung Mitte Oktober, dass zahlreiche Investoren wertvolle Marktchancen übersehen, weil sie sich übermässig darauf fixieren, welche Entscheidungen die Federal Reserve als Nächstes bezüglich der Zinssätze treffen wird. Er ermutigt Anleger, sich nicht nur auf die Zinspolitik zu fixieren, sondern auch die langfristigen Trends zu berücksichtigen. "Ich sage nicht, dass der Aktienmarkt niemals fallen wird, wenn die Fed die Zinsen senkt", erklärte er in seiner Sendung. "Ich sage, dass es Grenzen dafür gibt, was die Fed beeinflusst."
Cramer weist darauf hin, dass viele Unternehmen nicht direkt an die Entscheidungen der Zentralbank gebunden sind. Für einige Firmen kann ein kompetentes Management eine entscheidendere Kennzahl sein, auf die Anleger ihren Fokus legen sollten. In der Sendung der Vorwoche sagte er bereits: "…es ist nicht so bedeutend, wenn die Fed die Zinsen senkt - und haltet eure Augen auf das Wesentliche gerichtet: die Unternehmensgewinne", sagte er. "Am Ende des Tages bestimmen die Unternehmensgewinne langfristig die Aktienkurse, und genau daraus wollen wir Geld verdienen."
Verpasste Gelegenheiten und Turbulenzen im Halbleitersektor
Investoren, die sich zu sehr um mögliche Zinssenkungen sorgten, könnten beispielsweise die Gelegenheit verpasst haben, in die Aktien von Blackstone zu investieren, so Cramer. Einige an der Wall Street waren der Meinung, dass die Investmentgesellschaft "von der Fed lebt und stirbt". Sie glaubten, dass die starken Einzelhandelsumsätze am Donnerstag Zinssenkungen entmutigen würden. Doch Blackstone präsentierte ein beeindruckendes Quartal und erreichte ein neues Allzeithoch, mit einem Anstieg von über sechs Prozent bis zum Handelsende.
Cramer sprach auch die Turbulenzen im Halbleiterbereich an, die durch ein schwaches Quartal des niederländischen Chipherstellers ASML verursacht wurden. Er merkte an, dass die Sorgen über die Fed Anleger möglicherweise davon abgehalten haben, in teure Aktien zu investieren. Grosse Unternehmen wie NVIDIA und Taiwan Semiconductor erlitten Verluste. Dennoch erholten sich die Aktien.
Die Zinspolitik der Fed und die Folgen für Anleger
Cramer schloss mit der Feststellung: "Jeder, der besessen von der nächsten Entscheidung der Fed ist, investiert im Grunde mit Scheuklappen. Infolgedessen verpassen sie einige der grössten Bewegungen, die ich je in meinem Leben gesehen habe - Bewegungen, die von den unwahrscheinlichsten Aktien ausgehen".
Obwohl Jim Cramer betont, dass es entscheidend ist, nicht nur die Zinspolitik zu betrachten, sondern auch langfristige Trends und Unternehmensgewinne in den Vordergrund zu rücken, bleibt der Einfluss der Fed dennoch unbestreitbar. Die potenzielle Rückkehr Donald Trumps ins Weisse Haus wirft neue Fragen zur zukünftigen Geldpolitik der Federal Reserve auf. Trumps Politik könnte die Unabhängigkeit der Fed gefährden, was weitreichende Folgen für die US-Wirtschaft und die globalen Märkte nach sich ziehen könnte. Politische Entwicklungen und Unsicherheiten beeinflussen die Märkte stark. In einem zunehmend polarisierten politischen Umfeld bleibt abzuwarten, wie die Fed auf diese Herausforderungen reagieren wird und welche Auswirkungen dies auf den Aktienmarkt haben könnte.
Redaktion finanzen.ch
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