19.11.2024 13:00:50
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MÄRKTE EUROPA/Schwach - Drohung aus Russland belastet
DOW JONES--Die europäischen Aktienmärkte sind am Dienstag unter deutlichen Abgabedruck geraten. Belastend wirken Medienberichte, wonach Russland seine Atomwaffendoktrin angepasst haben soll und nun den Einsatz von Nuklearwaffen auch dann erwägt, wenn das Land mit konventionellen Raketen angegriffen werden sollte und dabei von einer Nuklearmacht unterstützt werde. Dabei handelt es sich offenbar um eine Reaktion darauf, dass am Wochenende der scheidende US-Präsident Joe Biden laut US-Regierungsvertretern den ukrainischen Streitkräften erstmals erlaubte, Langstreckenraketen aus westlicher Produktion für Angriffe auf russisches Territorium einzusetzen.
Der DAX verliert 1,2 Prozent auf 18.964 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 1,3 Prozent auf 4.728 nach unten. An den Anleihemärkten geht es mit den Kursen nach oben, auch wenn sie von den Tageshochs bereits wieder deutlicher zurückgekommen sind. Die Anleger treten also die Flucht in vermeintlich sichere Häfen an. Entsprechend zieht auch der Goldpreis an, auch der Dollar legt zumindest leicht zu. Die Ölpreise fallen um knapp 1 Prozent.
Neue Mittelfristziele von Rheinmetall gefallen
Rheinmetall führen die Gewinnerliste im DAX mit einem Plus von 4,2 Prozent an. Hier sorgen weniger die Entwicklung in Russland als vielmehr neue Mittelfristziele für Käufe. Die operative Ergebnismarge soll 2027 bei rund 18 Prozent liegen, stellte die scheidende Finanzvorständin Dagmar Steinert anlässlich des Kapitalmarkttags in Aussicht. Das Umsatzwachstum der vergangenen Jahre soll anhalten. In drei Jahren rechnet der Rüstungs- und Autozulieferer mit einem Konzernumsatz von rund 20 Milliarden Euro.
Andere Rüstungsaktien wie vor allem Renk (+4,2%), Hensoldt (+0,7%) oder in Paris Thales (+0,4%) können sich der Schwäche des breiten Marktes ebenfalls entziehen. Alzchem gewinnen gut 3 Prozent, wobei hier zusätzlich ein höheres Kursziel durch die Analysten von Kepler stützt.
Thyssenkrupp hat in seinem Schlussquartal bereinigt besser als erwartet abgeschnitten. Die Analysten von Citi sprechen von einem positiven Ende eines schwierigen Geschäftsjahres. Das bereinigte operative Ergebnis liege mit 151 Millionen über dem Konsens von 120 Millionen, zugleich habe ein höherer Cashflow dazu geführt, dass die Nettoliquidität mit 4,4 Milliarden Euro über der Citi-Erwartung liege. Die Aktie macht einen Satz um über 8 Prozent nach oben. en.
Indikationen der Thyssenkrupp-Tochter Nucera für das vierte Quartal sind derweil nach Einschätzung der Citi-Analysten besser als erwartet ausgefallen. Sowohl das operative Ergebnis als auch die Umsätze lägen einen Tick über den Schätzungen, gestützt vom Auftragsbestand der Sparte alkalische Wasserelektrolyse. Für die Aktie geht es ebenfalls kräftig um 6,5 Prozent nach oben.
Imperial Brands legen in London um 2 Prozent zu. Das Umsatzwachstum des Tabakunternehmens ist laut RBC mit 4,6 Prozent deutlich besser als im Konsens erwartet ausgefallen. Der Nettogewinn lag mit 2,62 Milliarden Pfund über der Konsensschätzung von 2,21 Milliarden.
Nestle geben um 1,7 Prozent nach. Der Lebensmittelriese will mittelfristig stärker wachsen, hat das Margenziel 2025 aber gesenkt. Für die Analysten von Citi lässt der neue Plan Fragen offen, die möglicherweise nur durch drastischere Massnahmen zur Umgestaltung des Portfolios beantwortet werden können. Das mittelfristige organische Umsatzwachstum von mehr als 4 Prozent bringe Nestle nicht wesentlich vor Konkurrenten wie Danone (-1,0%) und Unilever (-0,5%).
In hinteren Reihen am deutschen Aktienmarkt gewinnen Kontron nach dem Erhalt eines Grossauftrags 2,2 Prozent. Nach Quartalszahlen verbilligen sich SFC Energy um 1,7 Prozent, während Springer Nature um 0,5 Prozent anziehen.
Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.727,73 -1,3% -62,60 +4,6%
Stoxx-50 4.227,84 -0,8% -34,71 +3,3%
DAX 18.964,15 -1,2% -225,04 +13,2%
MDAX 26.009,01 -0,7% -186,17 -4,2%
TecDAX 3.298,22 -1,1% -35,34 -1,2%
SDAX 13.218,80 -1,4% -189,99 -5,3%
FTSE 8.075,49 -0,4% -33,83 +4,9%
CAC 7.188,50 -1,2% -89,73 -4,7%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,32 -0,06 -0,26
US-Zehnjahresrendite 4,37 -0,05 +0,49
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:25 Mo, 17:40 % YTD
EUR/USD 1,0554 -0,4% 1,0580 1,0572 -4,4%
EUR/JPY 162,44 -0,9% 163,53 163,86 +4,4%
EUR/CHF 0,9322 -0,4% 0,9351 0,9365 +0,5%
EUR/GBP 0,8356 -0,0% 0,8348 0,8357 -3,7%
USD/JPY 153,95 -0,5% 154,60 155,01 +9,3%
GBP/USD 1,2630 -0,4% 1,2673 1,2650 -0,7%
USD/CNH (Offshore) 7,2406 +0,2% 7,2430 7,2375 +1,6%
Bitcoin
BTC/USD 91.798,40 +0,6% 91.874,20 92.026,90 +110,8%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 68,58 69,16 -0,8% -0,58 -3,1%
Brent/ICE 72,80 73,30 -0,7% -0,50 -2,5%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 46,98 47,15 -0,4% -0,17 +24,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.634,36 2.611,99 +0,9% +22,37 +27,7%
Silber (Spot) 31,34 31,18 +0,5% +0,16 +31,8%
Platin (Spot) 965,83 969,50 -0,4% -3,68 -2,6%
Kupfer-Future 4,10 4,12 -0,6% -0,03 +3,6%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mpt/gos
(END) Dow Jones Newswires
November 19, 2024 07:01 ET (12:01 GMT)
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