KI-Monetarisierung |
28.04.2024 14:44:00
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Morgan Stanley: Microsoft statt NVIDIA als Top-KI-Investment
An NVIDIA führt im aktuellen KI-Hype kein Weg vorbei. Beim Thema generative künstliche Intelligenz sieht Morgan Stanley jedoch Microsoft mit mehr Monetarisierungspotenzial. Darum ist das Softwareunternehmen besser positioniert als Platzhirsch NVIDIA.
• Kursziel angehoben
• Mehr Monetarisierungspotenzial
Das Trendthema künstliche Intelligenz (KI) hat bereits das vergangene Jahr bestimmt und bleibt auch weiterhin in aller Munde. Dabei hat sich der Chipdesigner NVIDIA bisher als größter Nutznießer des Hypes etabliert und im Zuge dessen eine phänomenale Aktienrally hingelegt. Was den Chiparchitekten antreibt, sind seine eigens für die KI entwickelten Halbleiter, die aufgrund ihrer Leistungsfähigkeit für das Training künstlicher Intelligenzen und Large Language Models genutzt werden können. Erst Mitte März stellte NVIDIA im Rahmen der GTC-Konferenz seinen neuesten Superchip mit Namen Blackwell vor, der nochmal mit einer verbesserten beschleunigten Datenverarbeitung und einer gesteigerten Effizienz daherkommt.
Doch trotz dieses Vorsprungs, den NVIDIA gegenüber anderen Tech-Konzernen aufgebaut hat, ist die US-Investmentbank Morgan Stanley davon überzeugt, dass es ein Unternehmen gibt, welches noch mehr Potenzial birgt, den Trend hin zu generativer KI zu monetarisieren: Microsoft.
Morgan Stanley setzt auf Microsoft-Aktie
Diese Ansicht vertritt das Analysten-Team um Keith Weiss schon länger. Erst vor kurzem bekräftigte Weiss jedoch diese Einschätzung im Rahmen einer Umfrage von Unternehmens-CIOs bei der Microsoft mit 38 Prozent zu dem Unternehmen gewählt wurde, welches innerhalb der nächsten drei Jahre den größten Zuwachs von Anteilen im Markt von generativer KI verzeichnen dürfte. Auf dem zweiten Rang landete im Übrigen Amazon, welches 12 Prozent der CIOs auswählten.
Morgan Stanley bestätigte dementsprechend das Overweight-Rating für die Microsoft-Aktie und hob das Kursziel von 465 auf 520 US-Dollar an.
Zwei wichtige Wachstumstreiber
Dabei kann sich der Hard- und Softwareanbieter auf zwei wichtige Standbeine stützen, die auch zukünftig für Wachstum sorgen dürften: seine Unternehmenssoftware sowie sein Cloud-Angebot. Beide Bereiche bieten sich an, um die Anwendung generativer KI zu Geld zu machen. Weiss unterstreicht in seiner jüngsten Analyse hier die nachhaltige EPS-Story Microsofts, welche sich durch eine starke säkulare Positionierung des Unternehmens ergäbe, wie Benzinga schreibt. Konkret geht Weiss davon aus, dass sich daraus bis 2029 ein durchschnittliches jährliches Wachstum (CAGR) beim Umsatz von 14 Prozent ergibt sowie 16 Prozent beim Gewinn je Aktie.
Bei der Monetarisierung des KI-Trends dürften Microsoft seine neuesten KI-gestützten Produkte Microsoft 365 Copilot und Azure OpenAI Service von Nutzen sein. Im Bullenszenario Morgan Stanleys könnten die KI-Umsätze dieser beiden Dienste bis zum Geschäftsjahr 2029 auf 121 Milliarden US-Dollar anschwellen, so The Motley Fool.
Microsoft 365 Copilot und Microsoft Azure OpenAI Service
Der Copilot für Microsoft bietet laut der Unternehmenswebseite "KI-Assistenz für Ihre Apps, Dokumente und Meetings in Microsoft 365 sorgt dafür, dass Sie in kürzerer Zeit mehr erledigen können." Der Service wird mittels eines monatlichen Abos freigeschaltet. Azure OpenAI Service ermöglicht derweil die Erstellung eigener Copilot- und generative KI-Anwendungen. Hier hängt der Preis des Dienstes von der Nutzung und den PTUs (Provisioned Throughput Units) ab, wobei für jedes Modell die Preise pro Einheit berechnet werden.
Schon im letzten Jahr hat Microsoft den Markt für Unternehmenssoftware dominiert. So hätte dieser 18 Prozent aller Verkäufe ausgemacht, wie The Motley Fool mit Verweis auf Daten von International Data Corp. schreibt. Dabei hätte Microsoft 365 einen maßgeblichen Anteil gehabt. Von diesem Schwung kann der Tech-Konzern nun auch mit Microsoft 365 Copilot profitieren.
Der Cloudservice Microsoft Azure hätte derweil bei Cloud-Infrastruktur- und Plattformdiensten im vierten Jahresviertel 2023 den zweiten Platz belegt. Auch hier kann das Softwareunternehmen seit Jahren Marktanteile hinzugewinnen, wie The Motley Fool mit Verweis auf die Synergy Research Group schreibt. Hierfür seien insbesondere solche Produktkategorien bedeutsam gewesen, die mit KI oder maschinellem Lernen zu tun haben. Noch belegt Amazon mit seinem Cloudangebot AWS den ersten Rang mit einem Marktanteil von 31 Prozent an CIPS, Morgan Stanley kann sich jedoch vorstellen, dass Microsoft den Platzhirsch bis 2027 überholen könnte, so die Nachrichtenplattform.
Da es sich bei Azure um den exklusiven Cloudanbieter für OpenAI handelt, kann Microsoft hier auch den beliebten Textroboter ChatGPT monetarisieren. Dies geschieht zusätzlich über den Einsatz der OpenAI-Sprachmodelle bei Microsoft Azure OpenAI Service.
Microsoft baut KI-Investment aus
Dass Microsoft auch weiterhin an seinen KI-Ambitionen festhält, zeigt auch die jüngste Nachricht, wonach das Softwareunternehmen plant 1,5 Milliarden US-Dollar in das emiratische KI-Unternehmen G42 zu investieren und seine bestehende Partnerschaft damit noch auszubauen. "Unsere beiden Unternehmen werden gemeinsam daran arbeiten, künstliche Intelligenz, digitale Infrastruktur und Services in unterversorgte Länder zu bringen", sagte Microsoft-Präsident Brad Smith laut der zugehörigen Mitteilung.
Redaktion finanzen.ch
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