Werbung für Services |
29.11.2020 16:43:00
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Serviceleistungen im Fokus: Apple schaltet Werbung auf iPhones
Der iPhone-Hersteller Apple hat sein Angebot an Dienstleistungen in den letzten Jahren deutlich ausgebaut. Nun berichten einige iPhone-Nutzer davon, dass das Unternehmen Werbeanzeigen für seine Services schaltet - und zwar auf den Geräten selbst.
• Werbung auf iPhones geschaltet
• Dienstleistungen profitabler als Hardware
Ausbau des Service-Angebots
Neben iPhones, iPads, Macs und anderer Hardware ist Apple vor allem bei Services breit aufgestellt. Bereits 2011 führte der iKonzern mit der iCloud seinen eigenen Cloudspeicherdienst ein. Seit 2015 bietet das Unternehmen mit Apple Music einen Musikstreamingdienst an - und konkurriert damit mit Spotify. 2019 folgte dann mit Apple Arcade ein Abodienst für Videospiele, die sich sowohl auf iPhones, iPads, Macs sowie der TV-Box Apple TV spielen lassen. Im selben Jahr griff das Unternehmen mit seinem Streamingdienst Apple TV+ dann Mitbewerber wie Amazon und Netflix an. In den USA und wenigen anderen Ländern können Nutzer außerdem auf Apple News+ und Apple Fitness+ zugreifen, zwei weitere Dienste, die Abonnenten mit ausgewählten Zeitschriften und Tageszeitungen bzw. interaktiven Fitnessübungen für zuhause versorgen. In diesem Jahr stellte Apple dann auf einer Keynote mit Apple One ein Service-Bundle vor, das alle diese Dienste enthält und Nutzern zu einem gegenüber Einzelpreisen günstigeren Monatsbeiträgen anbietet.
Werbeanzeigen auf iPhones entdeckt
Um diese Dienste bei Nutzern beliebter zu machen, scheint Apple nun Werbung auf Endgeräten zu schalten. So berichtete Tom Warren vom Technikportal "The Verge" etwa kürzlich davon, dass er eine Werbeanzeige für Apple Arcade auf seinem iPhone entdeckt hat - und zwar in den Geräteeinstellungen.
I love getting Apple ads in my phone settings 🤢 pic.twitter.com/4qTDfX5L3C
- Tom Warren (@tomwarren) November 15, 2020
Kurz darauf gesellte sich zusätzlich eine Anzeige für den exklusiven Streamingdienst Apple TV+ dazu. Auch weitere Nutzer berichteten daraufhin von den Werbemaßnahmen. Während sich zuerst nur iPhone 12-Besitzer äußerten, berichtet das Technikblog "GizChina" nun auch von Werbeanzeigen auf iPad-Geräten. Dennoch soll es sich ausschließlich um Werbung für Apple-Services handeln. Außerdem wurden bisher keine bunten Banner beobachtet, sondern dezente Menüpunkte, die im Stil der Geräteeinstellungen gehalten sind. Auch über Anzeigen von Drittanbietern wurde noch nicht berichtet. Dies würde außerdem nicht zu Apples Konzept passen, Usern alle Services aus einer Hand anzubieten.
Serviceleistungen als starke Einnahmequelle
Apples Ausbau von Serviceleistungen - und damit wohl auch den neuen Werbemaßnahmen - kommt dabei nicht von ungefähr. Wie das Finanzportal "Investopedia" im Frühjahr berichtete, konnten die Aktienpreise des Unternehmens in der Vergangenheit vor allem von starken iPhone-Verkaufszahlen profitieren. Seit die Hardware-Verkaufszahlen aber rückläufig sind, versucht der Konzern unter der Leitung von Tim Cook aber aggressiv, Kunden über Services zu gewinnen. Während die Einnahmen aus iPhones und MacBooks im Geschäftsjahr 2019 unter das Vorjahresniveau fielen, konnte Apple seine Einnahmen aus Dienstleistungen somit steigern. Laut "TheVerge" kann Apple hier besonders von Apple Music, dem App Store auf iPhones, iPads und Macs, iCloud, der Audio- und Videokaufplattform iTunes, dem eBook-Shop Apple Books, dem Zahlungsdienst Apple Pay sowie dem zusätzlichen Garantieservice AppleCare+ profitieren. Auch der Verkauf von Lizenzen an andere Anbieter, deren Dienstleistungen dann wiederum in Apple-Geräte integriert werden, macht einen Großteil der Einnahmen aus. Dazu zählen etwa Wetterdaten, die von The Weather Channel geliefert werden.
Verbreitete Vorgehensweise
Kein Wunder also, dass Apple sein profitables Service-Geschäft weiter ankurbeln möchte. Mit diesen Werbemaßnahmen scheint das Unternehmen aber nicht alleine zu sein. So soll bereits der chinesische Technik-Hersteller Xiaomi seine Smartphones mit Werbung bespielt haben, wie "inside digital" berichtet. Demnach haben Nutzer vor allem auf günstigeren Einsteigermodellen Werbespots beobachtet, die immer wieder eingespielt werden. Userberichten zufolge ist die Werbung auf höherpreisigen Geräten mittlerweile aber nicht mehr zu sehen. Auch Samsung soll laut einem Patentantrag ein Werbeprogramm mit dem Titel "Samsung Mobile Ads" auf seinen Geräten vorbereiten. Der südkoreanische Konzern will damit offenbar ebenfalls seine eigenen kostenpflichtigen Dienste auf Smartphones und Tablets bewerben.
Redaktion finanzen.ch
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