Solar-Aktien im Trend |
13.09.2022 23:59:00
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Solarboom in der Schweiz: Wie Anleger profitieren können
Der Trend der Solar-Aktien ist ungebrochen, viele Unternehmen der Branche können selbst im schwachen Gesamtmarkt Kursgewinne verzeichnen.
• Technologieführer mit europäischen Produktionsstandorten gefragt
• Mit Solar-ETFs können Investitionen breiter gestreut werden
Der grosse Schweizer Energieversorger Axpo konnte zuletzt die grösste alpine Solaranlage "Alpin Solar" der Schweiz an der Muttsee-Staumauer vollständig in Betrieb nehmen.
Abhängigkeit von russischem Öl und Gas: Nachfrage nach Solarmodulen steigt
Die Umweltkommission des Ständerats sieht Handlungsbedarf in der aktuellen, von Sorgen um die Versorgungssicherheit geprägten Situation. Die Kommission setzt auf erneuerbare Energien, um die Versorgungslücken zu füllen und die Abhängigkeit der Schweiz von externen Energieversorgern zu mindern. So hat sie neben der umstrittenen Freiflächen-Nutzung in den Alpen für grosse Solar-Anlagen im August auch über eine Solarpflicht für Neubauten ab 2024 sowie über die Nutzung staatlicher Gebäude und Infrastrukturen zur Solarstromproduktion entschieden.
Die zunehmende Attraktivität von Solar-Aktien ist laut HANDELSZEITUNG auch an der Börse spürbar. Die nachhaltige Energiegewinnung wird dank günstigerer Preise für Solarmodule und Stromspeicher deutlich wettbewerbsfähiger, was sich auch in der Kursentwicklung der Papiere der Solarunternehmen zeigt.
Schweizer Solarzellen-Produzent Meyer Burger profitiert
Meyer Burger, der Schweizer Hersteller von Solarzellen und -modulen mit Sitz in Gwatt und seinen Standorten in Deutschland, den USA und Singapur konnte in besonderem Masse zu Beginn des Ukraine-Krieges und der damit verbundenen Fokussierung auf erneuerbare Energien profitieren. Befeuert wurden die unglaublichen Kursgewinne von bis zu 67 Prozent von der Hoffnung auf Grossaufträge aus Europa, da Meyer Burger eines der wenigen Solarunternehmen mit Produktionsstätten in Europa ist. Hinzu kam, dass Konkurrent LG Electronics im Februar bekannt gab, seine Solarmodul-Produktion aufzugeben, was den zuvor harten Preiskampf in der Solarbrache für Meyer Burger deutlich entspannte. Das Thuner Unternehmen hat es geschafft, vom reinen Maschinenbauer hin zum Technologieführer im Bereich der Solarmodule und Solarzellen zu avancieren.
Die Meyer Burger-Aktie konnte seit Jahresbeginn um 16,76 Prozent zulegen und notiert derzeit bei 0,48 Schweizer Franken (Schlusskurs 12.09.2022), während der SPI im gleichen Zeitraum 14,89 Prozent verloren hat. Das mittlere Kursziel für die Aktie liegt bei 0,60 Franken (8 Analysten), Jefferies legte das Kursziel trotz einer möglichen Kapitalerhöhung von 250 Millionen Franken sogar auf 0,63 Franken fest.
Dago New Energy & JinkoSolar: Chinesische Solar-Unternehmen
Aktien von chinesischen Solarunternehmen haben in den letzten Jahren einen regelrechten Boom erfahren, da die Nachfrage nach den Bestandteilen von Solarmodulen stetig gestiegen ist. Besonders profitieren konnten in den letzten Jahren Daqo New Energy und JinkoSolar, die beide an der Börse deutliche Kurssprünge hinlegten.
Daqo New Energy verbucht ein Kursplus von 60,42 Prozent seit Jahresbeginn, und JinkoSolar zeigt sich mit Kursgewinnen von 14,74 Prozent in den letzten drei Monaten (Schlusskurse 12.09.2022). Allerdings wird immer wieder auf die Risiken einer Investition in einzelne chinesische Unternehmen verwiesen. Gründe hierfür sind drohende oder bereits bestehende Sanktionen gegen einzelne Produzenten sowie die dortigen Arbeitsbedingungen - Vorwürfe der Zwangsarbeit stehen im Raum.
Investitionen breiter aufstellen
Solar-ETFs sind eine Möglichkeit, vom Boom der Branche zu profitieren und seine Investitionen gleichzeitig breiter zu streuen. Der Invesco Solar Energy ETF beispielsweise enthält derzeit zehn Unternehmen vorwiegend aus den USA, wie etwa Enphase Energy und First Solar, und Kanada, aber auch aus China, unter anderem die oben genannten Produzenten Daqo New Energy und JinkoSolar, und Europa und konnte seit Jahresbeginn rund 30 Prozent zulegen.
Da die Solar-Branche relativ jung ist und Innovationen, ein harter Konkurrenzkampf sowie geopolitische Faktoren vor allem auf kleinere Unternehmen enorme Auswirkungen zum Positiven, aber natürlich auch zum Negativen haben können, können Anleger das Investitionsrisiko eventuell mit einem breiter angelegten ETF reduzieren.
Redaktion finanzen.ch
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