Crash voraus |
08.03.2021 21:17:00
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Überbewertung an den US-Aktienmärkten: Starinvestor warnt vor Blase
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Geht es nach Börsenexperte Jeremy Grantham sollten Anleger aktuell ein wachsames Auge auf die Entwicklung der US-Aktienmärkte haben. Denn nach Meinung des Starinvestors habe sich der lange Bullenmarkt, der im Jahr 2009 begann, mittlerweile zu einer Blase gigantischen Ausmasses entwickelt - und ein Platzen dieser stehe kurz bevor.
• Fed und Wirtschaftsstimuli als Blasenfutter
• Zeitpunkt des Platzens schwer vorherzusagen
Jeremy Grantham, Starinvestor und Gründer der Fondsgesellschaft Grantham, Mayo und Otterloo, oft auch Boston GMO genannt, hat aktuell keine beruhigenden Worte für Anleger parat. Denn der Börsenexperte glaubt, an den US-Aktienmärkten eine gewaltige Blase ausgemacht zu haben, die nur allzu kurz vor dem Platzen stünde. Der 82-Jährige hat schon die ein oder andere Krise miterlebt und schon die Dotcom-Blase im Jahr 2000 erfolgreich umschifft.
Nach Meinung des Starinvestors hätte sich der im Jahr 2009 begonnene Bullenmarkt im Zuge der Coronakrise zu einer riesigen Blase entwickelt. Als Ursache hat Grantham hier zum einen die weitgeöffneten Geldschleusen der US-Währungshüter Fed sowie die umfänglichen Wirtschaftsstimulierungspakete der US-Regierung ausgemacht. Zusätzlich befeuert werde die aktuelle Euphorie am Aktienmarkt noch durch die Entwicklungen von Corona-Impfstoffen, die Anleger auf eine schnelle Konjunkturerholung hoffen lassen.
Euphorie der Anleger schlägt in Hysterie um
Das Problem dabei sei nur, dass die Euphorie am Markt mittlerweile zu groß geworden und zu einer richtiggehenden Hysterie geworden sei. Findet diese übertriebene Euphorie jedoch ein Ende, dann würde sich dies im Platzen der Blase entladen.Im Interview mit dem Finanzmagazin Capital verlautete Grantham dementsprechend, dass er den US-Aktienmarkt aktuell zu etwa 50 Prozent überbewertet sehe. Seiner Meinung nach "schreie" der Markt förmlich danach, einzubrechen. Es sei allerdings sehr schwer vorherzusehen, wann es genau passieren werde. Zwar würde der Markt aktuell bereits Parallelen zu 2000 und 2008 zeigen, jedoch würde sich der Verlauf von Blasen nie genau gleich wiederholen.
Mögliches Platzen zwischen Frühling und Sommer
Allerdings sei Granthams Schätzung nach ein Platzen im späten Frühling oder frühen Sommer denkbar, wenn die Corona-Impfungen weiter vorangeschritten wären. Denn dann wäre eines der dringendsten Probleme der Welt erst einmal angegangen worden und die Anleger hätten wieder Zeit sich auf die Lage der Wirtschaft zu konzentrieren: "Marktteilnehmer werden erleichtert aufseufzen, sich umsehen und sofort feststellen, dass die Wirtschaft noch immer in schlechter Verfassung ist, Stimulierungsmaßnahmen mit dem Ende der COVID-19-Krise schnell zurückgefahren werden und die Bewertungen absurd sind", so der Börsenexperte in einem Januar-Eintrag auf der GMO-Webseite.
Bemerkenswert nennt der Starinvestor im Capital-Interview auch die Begeisterung mit der sich Börsenneulinge an der GameStop-Rally beteiligt haben: "Heutzutage werfen sich viele Individuen in den Markt hinein und kaufen Sachen, von denen sie nichts wissen. Sie zahlen jeden Preis, weil sie von ihren Freunden hören, es sei jetzt die Zeit, Geld zu machen. Wir erleben die verrückteste Demonstration von überschießendem Enthusiasmus bei individuellen Anlegern, es gibt nichts Vergleichbares in der US-Historie."
Ungezügelte Tech-Titel
Auch die Überbewertungen von insbesondere Tech-Titeln, deren Aktienkurse in kurzer Zeit in die Höhe schießen, dabei allerdings noch kein Umsätze oder Gewinne aufzeigen, hält Grantham für einen gefährlichen Trend: "Meine eigenen Quantum Scape-Aktien sind bei einem Preis von 10 US-Dollar in den Markt eingestiegen und bis auf 130 US-Dollar hochgeschossen. Damit waren sie größer als General Motors oder Panasonic. Und dies ist ein brillantes Unternehmen, das aber kein Problem damit hat, zuzugeben, dass es in den nächsten vier Jahren noch keine Batterien produzieren wird", so der Börsenexperte im Interview mit Bloomberg Markets and Finance.
Was Anleger angesichts dieser Blase am US-Aktienmarkt tun sollten? Wie Grantham in seinem Januar-Investorenbrief erklärt, könnten sich Investoren die "extremen Ungleichheiten der Bewertungen von Assetklassen, Branchen und Unternehmen" zunutze machen. Denn insbesondere traditionelle Value-Aktien seien im Vergleich zu Wachstumstiteln sehr günstig zu haben. Und auch in den Emerging Markets würden sich einige Chancen auftun. Am besten sei man laut dem Börsenexperten beraten, wenn man beide Ideen kombiniere und so weit wie möglich auf US-Aktien in seinem Depot verzichten würde. Zum Abschluss seines Briefs bleibt Jeremy Grantham nur zu sagen: "Viel Glück!"
Redaktion finanzen.ch
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