Preiserhöhungen |
08.08.2021 16:28:00
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Umkämpfter chinesischer Markt: Tesla erhöht die Preise in den USA
Mit der Zeit sollten die Preise von E-Autos eigentlich immer weiter sinken. In innovativen Branchen und Wachstumsmärkten ist es üblich, dass sich durch Lerneffekte und grössere Produktionsmengen mit der Zeit niedrigere Preise ergeben. Tesla erhöht die Preise für den Model 3 und den Model Y in den USA hingegen zum sechsten Mal in diesem Jahr.
• In China müssen die Preise niedrig bleiben, um konkurrenzfähig zu bleiben
• Elon Musk will Teslas E-Autos auf lange Sicht zu erschwinglicheren Preisen anbieten
Unterschiedliche Märkte - Unterschiedliche Strategien
Vergleicht man die Preispolitik Teslas in den beiden grössten Automobilmärkten der Welt, wird einem schnell ein erheblicher Unterschied auffallen. In den USA erhöht Tesla die Preise des Model Y Long Range in diesem Jahr bereits das sechste Mal, insgesamt verteuerte sich den Model um etwa 5'500 US-Dollar auf 53'990 US-Dollar, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Auch die Preise des Model 3 wurden mehrfach angehoben. In China hat der wertvollste Autohersteller die Preise für den Model Y Long Range beispielsweise nur einmal angehoben und verkauft das Elektrofahrzeug für 276'000 Yuan, was etwa 42'400 US-Dollar entspricht. Auf dem europäischen Markt seien die Preise der Tesla Autos im Vergleich relativ stabil. Nur der Preis des Model S wurde Mitte Juli angehoben, während sich die Preise der anderen Modelle kaum verändert haben.
Die Gründe für Teslas Preisunterschiede
Im Bericht des zweiten Quartals konnte Tesla mit neuen Rekordabsatzzahlen glänzen. Auch die Liefertermine für Neubestellungen haben sich in Richtung Jahresende verschoben, was weiterhin für eine hohe Nachfrage spricht. Folglich übersteigt die Nachfrage das Angebot und Tesla erhöht die Preise, um die Gewinnspanne im US-Absatzmarkt zu vergrössern. In China, dem weltweit grössten Markt für Elektrofahrzeuge, hat Tesla jedoch Probleme mit der lokalen Konkurrenz wie BYD oder NIO. Die niedrigen Preise hier seien wichtig, um wettbewerbsfähig zu bleiben und gehören zur aggressiven Marktpositionierungspolitik von Tesla, so Craig Irwin, Analyst bei Roth Capital Partners gegenüber Reuters. Des Weiteren könne man in der Fabrik in Shanghai günstiger herstellen, da gewisse Komponenten lokal günstiger erworben werden können, einschliesslich der Batterien.
Musk bekräftigt sein grundsätzliches Ziel der Preissenkung
Tesla-CEO Elon Musk erklärt die Preiserhöhungen durch die aktuelle Halbleiterknappheit und durch einen Preisanstieg bzw. einen Mangel an Rohstoffen. Generell sei es immer noch sein Ziel, Elektroautos zu günstigeren Preisen anzubieten. In einer Telefonkonferenz zu den Q2-Zahlen äusserte sich Musk vorsichtig optimistisch bezüglich der Chip-Knappheit und hofft auf eine baldige Besserung.
Das macht die Tesla-Aktie
Nach einem überragenden Jahr 2020 fehlte es der Tesla-Aktie zuletzt an Schwung. Seit dem Kursrutsch im Februar und März befindet sie sich in einer Seitwärtsphase und es lässt sich keine klare Tendenz erkennen. Hierbei handelt es sich angesichts der Bewertung der Tesla-Aktie um eine Konsolidierung auf hohem Niveau. Die letzte Woche präsentierten Q2-Zahlen haben den Tesla-Papieren wieder etwas Rückenwind verliehen. Zuletzt notierte die Tesla-Aktie an der NASDAQ bei 699,10 US-Dollar (Schlusskurs 06.08.2021). Der Chipmangel und die immer stärker werdende Konkurrenz könnten Tesla aber weiterhin Probleme bereiten.
Redaktion finanzen.ch
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