Richtiger Ein- und Ausstieg |
07.06.2024 06:19:00
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Das richtige Timing: Zu welchen Zeiten sich der Kauf von Bitcoin & Co. lohnt
Die Kryptomärkte haben anders als die Aktienmärkte rund um die Uhr geöffnet, sieben Tage die Woche. Da kann es schwer fallen den richtigen Moment zu erwischen, mit Kryptowährungen zu handeln. Dennoch gibt die Statistik einige Aufschlüsse darüber, zu welchen Zeiten sich der Kauf und Verkauf von Bitcoin & Co. tendenziell mehr lohnt.
• Handelsgeschehen orientiert sich vermehrt an Wall Street-Handelszeiten
• Wochenendhandel vermeiden
Kryptowährungen sind bekannt für die hohe Volatilität, die mit ihrem Handel einhergeht. Dabei sind die Gründe für Kursstürze oder -rallys häufig schwer vorherzusehen, hat doch in der Vergangenheit schon ein einziger Tweet von Tesla-Chef Elon Musk ausgereicht, um zweistellige Kursausschläge (in beide Richtungen) bei Bitcoin & Co. auszulösen. Darüber hinaus gestalten sich die Kursbewegungen bei den Digitalwährungen im Gegensatz zum Aktienmarkt häufig extremer. Zweistellige Verluste oder Gewinne innerhalb kürzester Zeit sind durchaus keine Seltenheit, was es umso schwieriger macht zu erkennen, wann der richtige Zeitpunkt für den Kauf oder auf Verkauf von Kryptowährungen gekommen ist. Dennoch gibt die Statistik einige Aufschlüsse darüber, an welche groben Richtmarken man sich als Trader halten kann, um einen möglichst guten Zeitpunkt für den Kryptohandel zu erwischen.
Ähnlich wie bei einem Gemüsehändler auf dem Wochenmarkt gilt es auch für einen Kryptotrader möglichst den Zeitpunkt zu finden, an dem die Liquidität und das Handelsvolumen des Markts möglichst hoch sind. Zwar ist für diejenigen, die nur geringe Beträge in Kryptowährungen investieren wollen, die Liquidität eine kleinere Sorge, dennoch empfiehlt das Börsenportal CoinDesk eher auf etablierte Kryptoplattformen zurückzugreifen, da diese Apps eher vor Manipulation oder den Auswirkungen von grossen Kauf- oder Verkaufsordern geschützt sind.
Verschiebung von Asien in Richtung USA
Doch wann genau wird denn nun an den Märkten am meisten gehandelt? In der Vergangenheit hat sich der Kryptomarkt insbesondere an den asiatischen Märkten orientiert. Die Ursache dafür lag darin, dass das Mining von Bitcoin & Co. insbesondere in asiatischen Ländern betrieben wurde und auch der Handel mit den Cyberdevisen hier viel früher an Schwung gewann. So kommentiert Quantum Economics-CEO Mati Greenspan gegenüber CoinDesk: "Während der Rally in 2017 war der Sonnenaufgang in Japan eine grosse Sache für den Bitcoinpreis". Auch das Chinesische Neujahr wurde in der Vergangenheit von Kryptobullen gefürchtet, hier kam es laut DerStandard jahrelang zu Kursverlusten, da zu den Feierlichkeiten häufig Geldgeschenke gemacht werden, weshalb sich Anleger vermehrt von ihren Krypto-Investments trennten.
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Mittlerweile ist dieser Trend jedoch wieder verschwunden. Hintergrund ist die Verlagerung des Kryptomarktgeschehens von Asien in die USA. So geht insbesondere China mittlerweile hart mit Kryptowährungen ins Gericht: Das Schürfen sowie der Handel von Cyberdevisen ist dort mittlerweile verboten. Auf der anderen Seite haben sich westliche Institutionen gegenüber Bitcoin & Co. inzwischen geöffnet. So werden Kryptowährungen mittlerweile als lukrative, wenn auch risikoreiche Geldanlage angesehen und finden mitunter auch Einzug in die Portfolios von grossen Investmentbanken.
Das lässt sich auch am Handelsvolumen von Kryptowährungen ablesen. Dieses steigt laut DerStandard verlässlich zum Start des Wall Street-Handels an und erreicht zwischen 15.30 und 16 Uhr mitteleuropäischer Zeit den Höhepunkt. Auf der anderen Seite nimmt das Handelsvolumen zum Börsenschluss der US-Märkte (22 Uhr MEZ) rasant ab. Wie Coin Metrics gegenüber CoinDesk angibt, sei diese Korrelation am stärksten im ersten Quartal 2022 ausgeprägt gewesen. Wer mit Bitcoin handeln möchte, sollte diese Zeiten unbedingt im Hinterkopf behalten.
Besser kein Handel am Wochenende
Im Gegensatz zu den Börsen ruht der Kryptohandel auch am Wochenende nicht. Dennoch rät Kryptotrader und Marktanalyst Cantering Clark gegenüber CoinDesk, von Trades mit Bitcoin & Co. am Wochenende eher abzusehen. So würde das geringere Handelsvolumen den Kryptomarkt anfälliger für Manipulationen machen: "Wochenenden in althergebrachten Märkten wie beispielsweise Forex waren schon immer dünner. Mit diesem Wissen schubsen Banken den Markt herum, um Bewegungen zu erzwingen. Das gleiche kann im Kryptobereich beobachtet werden, weshalb seit langem die Meinung herrscht, dass jegliche Aktivität am Wochenende ‚falsch‘ und nicht langlebig ist. ‚Traue nie dem Wochenende‘ sollte man im Hinterkopf behalten".
DerStandard hat ausserdem mithilfe von BitcoinMonthlyReturn-Daten ausgemacht, dass seit 2010 der Bitcoinkurs im September und März meist schwach notierte, während er im April, Mai, Oktober sowie November laut der Statistik eher Gewinne verbuchen konnte. Dennoch sind solche Statistiken keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Gewinne, insbesondere da die Urcyberdevise noch recht jung ist, also die Datenlage noch recht überschaubar ist.
Starke Schwankungen bei Gas-Fees
Als letztes soll noch auf den Handel mit DeFi-Währungen wie Ethereum eingegangen werden. Hier kommt es nämlich bei Transaktionen zu sogenannten Gas-Fees, die stark schwanken, je nachdem wie stark das Netzwerk gerade genutzt wird. Wer nur kleine Beträge handelt, aber zu einem ungünstigen Zeitpunkt eine Transaktion vollzieht, kann sich sehr schnell Gebühren gegenüber sehen, die den gehandelten Betrag gar übersteigen. Umso wichtiger ist es demnach, hier einen guten Ein- und Ausstiegszeitpunkt zu erwischen. Auch hier lohnt ein Blick auf die Statistik. So erklärt Datenwissenschaftlicher Connor Higgins von Flipside gegenüber CoinDesk: "Wenn wir die Gebühren auf die Stunde herunterbrechen, sehen wir weniger aber grössere Transaktion rund um Mitternacht ET [Eastern Time, 5 Uhr morgens MEZ, Anmerk. d. Red.], und mehr Aktivität rund um 17 Uhr ET [22 Uhr MEZ, Anmerk. d. Red.], was lange die teuerste Zeit war, um Transaktionen durchzuführen."
Mittlerweile hätte sich dies jedoch dahingehend verschoben, dass mehr Marktteilnehmer versuchen würden, die weniger aktiven Zeiten für Transaktionen zu nutzen, was wiederum zu steigenden Gebühren während dieser vermeintlich günstigeren Zeit führen würde. Allerdings wäre laut der Datenanalysefirma Nansen auch hier zu beobachten, dass das Handelsvolumen bei den beiden grössten Kryptobörsen Coinbase und Binance zu den Handelszeiten der US-Börsen anziehen würde.
Redaktion finanzen.ch
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